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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Tür zur großen Halle stehen geblieben war. »Und Avery, Ihr Schöne, auch Euch werde ich vermissen.« Leargan zog eine verblüffte Avery in seine Arme und gab ihr einen schallenden, feurigen Kuss, der nur vom Geräusch eines in der Halle zu Boden krachenden Gegenstandes übertönt wurde.
    Als Leargan sie wieder von sich schob, warf Avery einen Blick über seine Schulter und sah, dass Cameron aufgestanden war. Ein Page drückte sich hinter seinen finster blickenden Laird und stellte den Stuhl wieder auf.
    Avery blickte den schmunzelnden Leargan an: »Ts, ts, ts! Ihr riskiert wohl gern Euer hübsches Gesicht?«, sagte sie mit gedämpfter Stimme.
    »Nicht so gern, wie Ihr denkt«, antwortete er gedehnt. »Mein Pferd ist gesattelt und steht bereit. Ich gehe auf die Jagd.«
    Beinahe hätte sie lachen können, doch dann sah sie zu Cameron. Er machte keinerlei Anstalten, in ihre Richtung zu gehen, um Abschied zu nehmen und ihr noch ein paar liebevolle Worte zu sagen, an die sie sich auf der Heimreise hätte klammern können. Zwar sah er mitgenommen, ja, sogar ein wenig gequält aus, doch das reichte ihr nicht. Ihre fast erloschene Hoffnung hätte mehr gebraucht, um sich daran festzuhalten, und er hatte offensichtlich nicht vor, ihr mehr zu geben. Avery knickste zum Abschied, und nachdem er ihr mit einer ebenso stummen Verbeugung geantwortet hatte, ging sie fort.
    Es gab eine kleine Verzögerung bei ihrem Aufbruch, als die Murray-Männer sie begrüßten. Bowen umarmte und begrüßte beide Mädchen herzlich. Als sie endlich aufgestiegen waren, kämpfte Avery so lange gegen ihr Bedürfnis, zur Burg zurückzuschauen, bis sie zu weit entfernt waren, um auch nur noch eine Zinne von Cairnmoor zu erspähen.
    »Du musst nicht traurig sein, Avery«, sagte Gillyanne, als sie ihr Pferd neben sie lenkte.
    »Er hat kein einziges Wort gesagt, Gillyanne.«
    »Ihr wart nicht allein, und das Problem mit Payton und Katherine muss noch immer aus der Welt geschafft werden.«
    »Das stimmt. Aber vielleicht wollte er mir auch gar nichts sagen. Vielleicht hat er gedacht, eine stumme Verbeugung ist noch die freundlichste Art, sich zu verabschieden.« Sie trieb ihr Pferd zu einer schnelleren Gangart an und ließ Gillyanne hinter sich.
    »Wo ist Leargan?«, fragte Cameron, als Payton zum Tisch schlenderte und sich zu seiner Rechten hinsetzte.
    »Auf der Jagd«, antwortete Payton und nahm sich von den Speisen, die für das Morgenmahl serviert worden waren.
    »Klug von ihm.«
    »Es war nur ein Kuss.«
    »Ihr hättet ihn davon abhalten sollen, Eure Schwester zu misshandeln.«
    »Avery schien es nicht übel zu nehmen.« Er zuckte die Schultern. »Niemand sonst schien sich aufzuraffen, um ihr einen liebevollen Abschied zu bereiten.«
    Cameron studierte den jüngeren Mann. Payton begegnete nur gelegentlich seinem unverwandten Blick, während er gelassen aß. In diesen kurzen Blicken brannte heftiger Ärger, aber auch ein Funke Heiterkeit. Cameron fragte sich, was Avery ihrem Bruder erzählt hatte.
    Allein der Gedanke an Avery verursachte ihm einen seltsamen, ziehenden Schmerz in der Brust. Cameron redete sich ein, dass er nur den Verlust ihrer Leidenschaft bedauerte. In ihren schlanken Armen hatte er die süßesten, köstlichsten Wonnen gefunden, die er jemals kennengelernt hatte. Jeder Mann würde diesen schmerzlichen Verlust bedauern. Nach einer Weile, wenn die Erinnerungen nachließen und er nicht mehr so leicht Vergleiche anstellen konnte, würde er sich eine Geliebte suchen. Wenn sie die Bedürfnisse seines Körpers befriedigte, würde er Avery Murray schnell vergessen. Er starrte mürrisch in den Wein, denn ein Teil von ihm schien diese Pläne zu verspotten.
    »Ihr habt gesagt, die Heirat würde nicht vor ein bis zwei Wochen stattfinden?« Payton ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken und nippte an seinem Apfelmost.
    »Stimmt«, antwortete Cameron. »Ich muss einen Priester kommen lassen, und es müssen Vorbereitungen getroffen werden. Das ist in einer Woche kaum zu schaffen, also beabsichtige ich, Eure Hochzeit in vierzehn Tagen zu feiern.« Er biss sich auf die Unterlippe, als zwei Mägde Payton zu umflattern begannen, bis der Jüngling sie endlich wegschickte. »Ist das immer so?«
    »Ich bin neu hier«, antwortete Payton. »Das geht vorbei.«
    »Viele Männer wären bereit zu töten, um so viel weibliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und ständig solche Blicke zu ernten.«
    »Das ist alles oberflächlich – flüchtig und unwichtig. Mein

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