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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Vater sagt es ab und zu, aber er verwöhnt mich. Er macht das, weil ich meiner Mutter so ähnlich sehe –, und die verwöhnt er auch.«
    »Und wem sieht Avery ähnlich? Ihrem Bruder?«
    »Nein, ihrem Vater, meinem Onkel Nigel. Payton hat ein bisschen von beiden Eltern. Payton sieht … na ja, sehr gut aus. Eine Magd hat einmal zu unserer Cousine Elspeth gesagt, der schöne Payton müsste nur vorübergehen und alle Frauen, egal ob jung oder alt, würden ihn anhimmeln.« Gillyanne lachte leise über Camerons angewiderten Blick. »So reagieren die meisten Männer auf diesen Unsinn. Aber er sieht wirklich gut aus. Die einzigen Männer, die ähnlich gut aussehen, sind mein Vater und Cormac, der Mann meiner Cousine Elspeth.«
    Cameron ärgerte sich über seine eigene Neugier, doch er fühlte sich fast gezwungen zu fragen: »Und was macht ihn so ausgesprochen schön?«
    »Also, er hat herrliche Haare, die perfekte Mischung aus Rot und Gold und weich wie Seide. Seine Haut ist wunderschön, blassgolden, ähnlich wie Averys Haut. Er ist nicht so groß oder breitschultrig wie Ihr, aber groß genug, schlank und sehr elegant. Seine Gesichtszüge sind vollkommen, und er hat außergewöhnlich schöne Augen – sie sind goldbraun mit smaragdgrünen Tupfen.« Gillyanne zuckte die Achseln. »Er ist mein Cousin. Ich kann seine Schönheit zwar sehen, aber nicht so, wie eine andere Frau sie vielleicht sieht.« Sie hob eine Braue. »Nicht so, wie Eure Schwester ihn vielleicht sieht – als einen Mann, den man mit allen Mitteln zu bekommen versucht.«
    Nachdem Cameron Gillyanne eine Weile angestarrt hatte, befahl er: »Achtet auf Anzeichen von Fieber«, und ritt davon.
    Obwohl er versuchte, sich auf die Sicherheit seiner Leute und auf das Auffinden eines geeigneten Lagerplatzes zu konzentrieren, gingen Gillyannes Worte ihm nicht aus dem Kopf. Avery und Gillyanne hatten schon öfter behauptet, dass Payton ein Mann sei, der es nicht nötig habe, ein Mädchen zu verführen, dass er dafür viel zu gut aussehe. Dennoch hatte er diese Behauptungen bisher mit einem Achselzucken abgetan. Er verstand zwar nicht ganz, warum eine Beschreibung des Mannes es plötzlich schwieriger machte, die Einwände der Murray-Mädchen zu überhören. Obwohl er keinen Anspruch darauf erheben konnte, über die Vorlieben von Frauen Bescheid zu wissen, schien es doch so, als würde Sir Payton eben jene Qualitäten besitzen, die Frauen bevorzugten.
    War es möglich, dass Katherine diesen Mann gesehen und beschlossen hatte, ihn zu bekommen? Selbst er konnte nicht leugnen, dass seine Schwester verwöhnt war, dass sie daran gewöhnt war, alles zu bekommen, was sie sich wünschte. Vielleicht hatte Payton ihr Interesse nicht erwidert, und sie hatte ihn in einem Anfall von Schmerz oder verletztem Stolz über seine Zurückweisung fälschlich beschuldigt. Katherine hatte vielleicht nicht vorausgesehen, welches Nachspiel diese Angelegenheit haben würde, und nun wusste sie nicht, wie sie das Durcheinander entwirren sollte.
    Cameron rief sich selbst zur Ordnung, denn diese Überlegungen waren ziemlich treulos gegenüber seiner Schwester. Wenn er diesem Gedankengang noch weiter folgte, würde er Katherine schließlich für eine jener Frauen halten, die herzlos Menschenleben zerstörten, nur um zu bekommen, was sie wollten. Nein, sein eigenes Fleisch und Blut würde so etwas nie und nimmer tun.
    Um Sir Payton Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, milderte er allerdings seine Vorurteile gegen ihn etwas ab. Er musste zugeben, dass er nicht mehr mit voller Überzeugung an eine Vergewaltigung glauben konnte. Ja, er begann sogar, die Anklage einer herzlosen Verführung infrage zu stellen. Inzwischen kannte er Avery und Gillyanne besser, und ihr Verhalten sprach zugunsten Sir Paytons. Zwar gab es in vielen Familien schwarze Schafe, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass die beiden Mädchen so unerschütterlich einen Mann verteidigen würden, der sich Frauen gegenüber herzlos benahm.
    Also bestand die Möglichkeit, dass Sir Payton und seine Schwester eine Affäre miteinander hatten. Das widersprach allerdings Averys Standpunkt, dass ihr Bruder nie mit einer Jungfrau schlafen und sie dann sitzen lassen würde. Und wenn es eine Affäre gegeben hatte, dann hatte Katherine mit ihrer Anklage wegen Vergewaltigung gelogen. Aber vielleicht war es eine Notlüge gewesen, vielleicht war ihre Affäre entdeckt worden, und sie hatte Panik bekommen. In diesem Fall wäre ihre Lüge nur eine kleinere

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