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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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und küsste sie auf den Scheitel. Cameron hoffte von Herzen, dass sie sich wirklich so in ihr Schicksal fügen würde, wie es den Anschein hatte.
    »Ich habe Verständnis dafür, wenn du mein Bett nicht mehr mit mir teilen möchtest.« Er fühlte sich gezwungen, dies zu sagen, obwohl es eine Lüge war.
    Avery schnaubte leise und schloss die Augen. Sie konnte den Widerwillen, mit dem er dieses Zugeständnis äußerte, hinter jedem Wort hören, doch sie musste ihm Respekt dafür zollen, dass er es überhaupt sagte. Er hatte erkannt, dass das alles zu weit ging, zu kompliziert wurde, und versuchte nun, es in Ordnung zu bringen. Wenn sie ihre Affäre jetzt beendeten, würde das allerdings nichts an der Zukunft ändern. Es würde einfach dazu führen, dass ihr beim Abschied nicht nur das Herz brach, sondern dass sie auch voller Reue war, weil sie sich um die letzten gemeinsamen Nächte gebracht hätte.
    »Man kann das Rad nicht zurückdrehen, Cameron.«
    »Nein, wohl nicht.« Er seufzte, erleichtert darüber, dass sie seine Geliebte bleiben wollte, doch traurig bei dem Gedanken, dass dieser Entschluss ihr zusätzliche Schmerzen zufügen würde. »Wenn ich könnte, würde ich anders handeln. Aber ich muss tun, was Ehre und Pflicht von mir verlangen.«
    Sie antwortete nicht, sondern nickte nur, und Cameron meinte, ihre Enttäuschung zu spüren. Oder vielleicht war das, was er spürte, seine eigene Enttäuschung?

18
    Cairnmoor war riesig. Avery konnte kaum umhin, die Burg mit offenem Mund anzustarren. Sie schien direkt aus den Felsen in die Höhe zu wachsen. Die Mauern grenzten auf einer Seite an einen kleinen See, und an den anderen drei Seiten verlief ein breiter Graben, der vom See mit Wasser gespeist wurde. Die Anlage erschien Avery so finster und abweisend wie ihr Laird. Selbst wenn ihre Familie auf die verrückte Idee verfallen sollte, Cairnmoor anzugreifen, um Gillyanne und sie zu befreien, würde ein Blick auf diese Burg sie wieder zur Vernunft bringen.
    Ihre Aufmerksamkeit wurde von den herzlichen Willkommensrufen, die Cameron und seiner Truppe entgegenschallten, abgelenkt. Die Leute von Cairnmoor hatten eindeutig keine Angst vor ihrem dunklen Herrn. Offensichtlich sahen sie in ihm nur einen Laird, der die Stärke besaß, sie gut zu beschützen. Kleidung und Aussehen der Leute verrieten Avery auch, dass genug Geld vorhanden war, um alle mit ausreichend Nahrung und warmer Kleidung zu versorgen.
    Als sie im inneren Burghof ankamen und Cameron ihr beim Absteigen behilflich war, fand sich Avery plötzlich zur Seite geschoben. Seine Leute eilten herbei, um ihn zu begrüßen. Erst als Gillyanne zu ihr kam und sie bei der Hand nahm, fühlte sie sich nicht mehr so allein und übergangen. Sie freute sich für die Menschen, die so glücklich wiedervereint waren, sehnte sich plötzlich aber auch nach ihrer eigenen Familie. Die Tränen in Gillyannes Augen offenbarten ihr, dass es ihrer Cousine nicht anders ging. Selbst der Gedanke, dass das Wiedersehen mit ihrem Clan gleichzeitig den Verlust von Cameron bedeutete, konnte ihr Heimweh nicht ganz verbannen.
    Ein groß gewachsener, eleganter Herr näherte sich Cameron mit breitem Lächeln. Er unterschied sich nur durch die grau melierten Schläfen und die Falten um seine Augen von Cameron. Avery hörte, dass dieser ihn als seinen Cousin Iain begrüßte. Sie spannte sich leicht an, als Cameron ihn herüberbrachte, damit er sie und Gillyanne kennenlernte. Man konnte nicht voraussagen, wie die Leute auf Cairnmoor zu den Vorwürfen gegen ihren Bruder standen.
    »Aha, hast du dir endlich eine Frau genommen, Junge?«, fragte Iain, als er zuerst Averys, dann Gillyannes Hand küsste.
    Cameron spürte, wie er rot wurde. Vergeblich versuchte er, mit einem grimmigen Blick auf Avery und Gillyanne das Schmunzeln der beiden zu unterbinden, dann antwortete er: »Cousin Iain, darf ich dir Lady Avery Murray und ihre Cousine Lady Gillyanne vorstellen? Meine Damen, das ist mein Cousin, Sir Iain MacAlpin.«
    »Murray?« Iain sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, aber Avery entdeckt in seinem Blick keinen Groll. »So wie Sir Payton Murray?«
    »Ja«, erwiderte Cameron. »Avery ist seine Schwester.«
    »Aha, ich glaube, da gibt es eine Geschichte, die ich hören muss. Und Katherine wird darauf brennen, dich zu sehen, Cameron. Möchten die Damen jetzt zu ihren Gemächern geführt werden und vielleicht auch etwas heißes Wasser gebracht bekommen?«, fragte Iain.
    »Nein, aufrichtigen Dank, Sir«,

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