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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit meinem Messer den Stern ein.
    Sie ist schwach. Jämmerlich. Hat den Tod verdient. Kleine Rindenbröckchen fallen auf ihren Kopf und ihre Schultern, und ich lasse sie dort liegen.
    Sie sagt jetzt kein Wort, ist anscheinend bewusstlos, und das darf nicht sein. Eilig packe ich meine Sachen zusammen, werfe mir den Rucksack über die Schulter und gehe zum Rand der Lichtung. Dann ziehe ich meine Kamera aus der Tasche. »Hey!«, rufe ich, während ich die Schärfe einstelle.
    Nichts.
    Zu dumm, ich habe zu lange gewartet!
    »Hey! Elyssa!« Meine Stimme dröhnt durch die Schluchten.
    Endlich hebt sie den Kopf, und ich drücke den Auslöser.
    Nicht mein bestes Foto, wie ich sehe, das digitale Abbild ist ein bisschen verzerrt, aber es muss genügen. Immerhin habe ich den Ausdruck nackten Grauens in ihren Augen eingefangen.
    Gut. Ich habe sowieso keine Zeit mehr. Und die Natur wird den Rest besorgen. Ich verlasse sie, eile denselben Weg zurück, den wir gekommen sind. Der Schnee füllt bereits die Spuren, die wir gerade erst in der geschlossenen Decke hinterlassen haben.
    Dieses Erlebnis gehört nicht zu meinen besten. Ich mag Frauen mit ein bisschen Kampfgeist, ein bisschen Feuer.
    Wie Padgett.
    Ich denke an sie, während ich laufe. Mein Atem steigt wie Nebel auf, der Schweiß bricht mir aus in meiner Thermokleidung. Weiß sie Bescheid über ihren Bruder? Hat sie es gehört? Endlich ist sie wieder frei.
    Und der Dämon ist tot.
    Ich überquere den Fluss, breche das Eis und sehe ein kleines Rinnsal darunter, dann laufe ich den Hügel hinauf, folge dem Wildwechsel und gleite einmal beinahe aus, kann mich aber noch rechtzeitig fangen.
    Elyssas Opferung war zwar alles andere als beglückend, doch die nächste wird eine der besten sein. Besser als die letzten zwei. Regan Pescoli ist ein würdiger Gegner, und meine schmerzenden Muskeln, die Bissverletzungen in meinem Nacken erinnern mich unentwegt daran, dass ich sie nicht unterschätzen darf.
    Das wäre ein fataler, nicht wiedergutzumachender Fehler.
    Schwer atmend steige ich den Hügel hinauf, folge dem Weg und weiß, dass Elyssa in diesem Moment mit dem Tod ringt und die erste Frau vermutlich schon hinüber ist.
    Perfekt.
    Der Gedanke, dass ich ihr das Leben genommen habe, bringt mein Blut in Wallung. Ich hatte die Macht dazu. Die Art, wie ich sie töte, ist langsam. Ein wenig unpersönlich. Nie empfinde ich diese Woge höchster Ekstase, die ein Mörder, der ein Messer schwingt, meiner Meinung nach erleben muss.
    Aber das Wissen, dass ich ein weiteres Schicksal unter meiner Kontrolle hatte, eine Frau, die meiner Überzeugung nach auf der Welt war, um meine Bedürfnisse zu erfüllen, genügt mir. Zunächst einmal.
    Hinter dem letzten Hügel steht mein Pick-up. Rasch verstaue ich meine Sachen und werfe meinen Rucksack und meine Ausrüstung auf die Ladefläche. Trotz meiner Handschuhe spüre ich die Kälte.
    Keine Zeit mehr!
    Ich steige in den Pick-up, lasse den Motor an und löse die Handbremse. Es schneit. Die Reifen finden Bodenhaftung, und ich fahre den steilen Hügel hinunter. Die Winterreifen graben sich in den Schnee, das Getriebe jault.
    Ich komme nur langsam voran, doch irgendwann sehe ich nach einer letzten Biegung in der Ferne die Landstraße. Nur wenige Fahrzeuge quälen sich langsam durch das Schneegestöber, und ich lächle.
    Auf ebenem Boden beschleunige ich, blicke beunruhigt auf die Uhr und sage mir, dass alles klappt. Ich muss noch das eine oder andere erledigen, dann kehre ich zurück zur Mine und sehe nach, ob Pescoli noch so gebrochen und bedürftig ist wie gestern Abend, als ich sie verließ.
    Ich beiße die Zähne zusammen. Es beunruhigt mich ein bisschen, dass Narben bleiben werden, zur steten Erinnerung daran, dass sie mich fast hereingelegt hätte. Aber nur fast.
    Entschlossen fahre ich nach Hause. Ich muss mich waschen, bevor ich in die Stadt zurückfahre, wo meines Erachtens jetzt die Hölle losbrechen muss. Das ist ein gutes Gefühl, und ich schalte wieder das Radio ein, höre aber wieder nur Burl Ives’ Stimme und irgendeine nervige Weihnachtsmelodie.
    Ich stelle einen Country-und-Western-Sender ein. Heiliger Strohsack, was ist denn los mit den DJs? Warum spielen sie diesen geschmacklosen Song immer wieder? Trotz Randy Travis’ tiefer Stimme geht mir die Melodie einfach nicht wieder aus dem Kopf.
    Die Scheibenwischer fegen den Schnee beiseite, und ich ertappe mich dabei, die eingängige Melodie mitzusummen.
    Es ist wie ein böser Fluch.
     
    »Ich

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