Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Padgett war eine Zeitlang unter Wasser eingeklemmt.«
    »In dem Boot waren nur zwei Personen«, stellte Santana richtig. »Padgett und Brady. Er hat überlebt, trug nur ein paar Schrammen und blaue Flecke davon, aber er konnte seine Schwester nicht unter den Bootstrümmern herausziehen.« Sein Blick verdunkelte sich. »So hat er es zumindest geschildert. Soviel ich weiß, hat Padgett seitdem nie wieder gesprochen. Fragen Sie auch hierzu am besten Clementine. Sie hat damals für Hubert gearbeitet. Gerade angefangen, glaube ich.«
    »Und wo ist diese Anstalt, in der Padgett lebt?«, fragte Selena.
    Santana schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Die Longs haben kaum über sie gesprochen. Ich dachte mir, die Familie wollte es so. Sie verstehen? Aus den Augen, aus dem Sinn.«
    Die Gerichtsmedizinerin richtete sich nach getaner Arbeit auf. »Okay, ich habe alles, was ich brauche«, sagte Bellasario zum Sheriff. »Wenn Sie hier fertig sind, können Sie die Leiche abtransportieren.« Bellasario öffnete bereits den Reißverschluss des Leichensacks. Eine Hilfskraft rollte eine fahrbare Bahre herein.
    Kaum war Longs Leiche aus dem Sessel entfernt, in dem er gestorben war, machte Johnson sich an die Arbeit. Sitz und Rückenlehne des teuren Möbels wiesen jede Menge Blutflecken auf, in das ochsenblutrote Leder der Lehne war ein kleines Loch geschlagen. »Na also. Ich möchte mal sehen … aha … Ich glaub, ich hab’s.« Sie bohrte in der Rückenlehne. »Der Junge hat einen sauberen Durchschuss. Eintrittswunde in der Brust, Austritt ein wenig tiefer, nahe der Wirbelsäule, als hätte der Mörder erhöht vor ihm gestanden.« Mit einem Messer grub sie das Geschoss aus der Polsterung. »Komm zu Mama«, sagte sie und nagte an ihrer Unterlippe. Mit dem behandschuhten Finger holte sie etwas, offenbar ein Projektil, aus dem Leder. »Das hier«, sagte sie und hob das Geschoss für alle sichtbar hoch, »hätte wahrscheinlich auch die Sessellehne durchschlagen und wäre vermutlich in der Sockelleiste stecken geblieben, wenn die Rückenpolsterung nicht eine Stahleinlage gehabt hätte.« Kritisch betrachtete sie die Kugel und zog betroffen die Augenbrauen zusammen. »Das hab ich schon mal gesehen. Kaliber . 30 .«
    Alvarez wurde eiskalt ums Herz.
    »Kaliber . 30 aus nächster Nähe.« Der Sheriff betrachtete das Geschoss, das Johnson in einem Plastikbeutel verstaute. »Gewaltige Feuerkraft für einen Schuss aus nächster Nähe.«
    »Und es entspricht den Kugeln, die die Reifen der Opfer des Unglücksstern-Mörders zerfetzt haben.« Alvarez’ Worte schienen in der Luft zu hängen, hohl und kalt. Sie wollte es nicht glauben. Dieser unverfrorene Mord an einem der reichsten Männer des Landes konnte doch nicht in Beziehung zu den anderen Mordfällen stehen. Und doch … Angst und Nichtbegreifen verwirrten sie.
    »Der Unglücksstern-Mörder?« Santana biss die Zähne zusammen.
    »Hey, schaff ihn hier raus«, sagte Grayson zu Spitzer.
    »Jawohl, Sir.« Sie stand stramm.
    Santana ließ sich das nicht gefallen. »Der perverse Kerl, der Regan in seiner Gewalt hat?«
    Der Sheriff funkelte Santana böse an. »Wir wissen nicht, wo Detective Pescoli ist.«
    »Ersparen Sie mir solche Allgemeinplätze, Grayson!« Er regte sich auf. Die Sehnen in seinem Nacken traten hervor, seine Lippen bildeten einen Strich, und er sah aus, als bemühte er sich vergebens um Beherrschung. »Jeder in diesem Raum, zum Kuckuck, in diesem ganzen idiotischen Haus weiß, dass ihr Jeep angeschossen wurde und ein Totalschaden ist und dass Regan verschwunden ist. Und jetzt sagen Sie, dass derselbe Irre, der ihr Gott weiß was angetan hat, hier hereinspaziert ist und Long umgebracht hat?«
    Grayson konnte nur mit Mühe die Ruhe bewahren. »Dass die Kugel das gleiche Kaliber hat, ist nicht zwangsläufig ein Beweis dafür, dass …«
    Santanas Augen sprühten Feuer. »Schwachsinn.«
    »Los jetzt!« Spitzer versuchte nun, Santana am Arm zu packen und ihn zur Tür hinauszubugsieren, doch er riss sich los.
    »Finden Sie sie«, sagte er mit rauher Stimme und wies mit langem, blutig verschmiertem Finger auf Grayson. »Und zwar schnell.«
    »Das tun wir.« Graysons Stimme war kalt wie Stahl.
    »Ich meine, bevor es zu spät ist und irgendein Idiot wie Ivor im Wald auf sie stößt, tot und nackt an einen unseligen Baum gebunden!« Er wehrte Spitzers wiederholte Versuche, ihn zu bremsen, ab, drehte sich aber dann um und ging zur Hintertür hinaus. Er hielt sich straff in den

Weitere Kostenlose Bücher