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Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Titel: Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Pfeiffer
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Ende sein soll. Noch einmal setzt sie die Waffe auf: hinter das linke Ohr und drückt ab.
    Ein Geräusch, als ob ein Kürbis zu Boden fällt und zerplatzt.
    Mach kaputt alle, die dich kaputt gemacht haben.
    Einen Tag nach Humphreys Ermordung wird seine Leiche gefunden. Die Gerichtsmedizinerin Dr. Janet Pillow stellt Verletzungen durch sieben Projektile fest, alle vom Kaliber 22. Sie haben Herz, Lunge, Magen, Leber, rechte Niere, Dickdarm und Hirn durchschlagen. Schmauchspuren auf der Brust und hinter einem Ohr weisen auf Schüsse mit aufgesetzter Waffe hin.
    Der Leiter der Kriminalabteilung des Marion-Distrikts, Captain Binegar, und der in Mordsachen erfahrene Polizeidetektiv Munster haben mit Humphreys den dritten Mann vor sich, der in den letzten Wochen mit dem gleichen 22er Revolver erschossen worden ist. Auch die anderen zwei Ermordeten waren weiße Männer, die mit einem Auto unterwegs gewesen waren. Alle drei waren durch eine ganze Anzahl von Schüssen getötet, man kann sogar sagen hingerichtet worden. Die Wagen der Opfer wurden weit entfernt vom Tatort gefunden. Das Motiv der Morde ist unbekannt, Raubmord erscheint zweifelhaft, denn die Toten trugen noch einige Wertsachen bei sich.
    Die Morde zeigen also einige gemeinsame Merkmale. Binegar und Munster vermuten, ein Serienmörder könnte am Werk sein. Munster hält es sogar für möglich, daß eine Frau die Täterin ist: »Frauen schießen immer in den Körper, Männer in den Kopf. Und wenn Frauen Selbstmord begehen, schießen sie sich ebenfalls nicht in den Kopf, sondern in die Brust. Bei allen Opfern wurden u. a. Oberkörper und Unterleib getroffen.«
    Zu diesem Zeitpunkt der Ermittlung kommt notwendigerweise ein vierter Name ins Gespräch; der Missionar Peter Siems. Seine Leiche ist zwar immer noch nicht gefunden worden. Aber es gibt den Steckbrief von den zwei Frauen, die den Wagen des Toten benutzt hatten und nach einem Unfall geflohen waren.
    Zwei weibliche Serienmörder?
    Es fällt auch den Kriminalisten schwer, sich diese Möglichkeit vorzustellen. Nach aller Erfahrung sind Serienmörder männlichen Geschlechts, vor allem dann, wenn die Morde auf so ungemein grausame Art begangen werden wie in diesen Fällen. So steht am Anfang der Ermittlung nur ein vager Verdacht. Den oder die Täter zu identifizieren und dingfest zu machen, das liegt noch in weiter Ferne.
    Aber nicht nur die rätselhafte Person des Täters erschwert den Detektiven ihre Arbeit. Auch ihr eigenes kriminalistisches System hemmt die Ermittlung. Die Sonderkommission, die Captain Binegar bildet, kommt kaum voran. Kompetenzrangeleien und Konkurrenzkämpfe zwischen den einzelnen Ermittlern oder Gruppenführern, wie der Berichterstatter Michael Reynolds vermerkte, führen zu »unvermeidlichen Reibungsverlusten«.
    Nur allmählich stellen sich erste magere Erfolge ein. So entwickelt die Sonderkommission das Tatmuster dieser Serienmorde. Es besagt u. a.: Täter und Opfer hatten keine Beziehung zueinander. Raubmord als Motiv ist unwahrscheinlich. Die Morde wurden in einem Zeitabstand von jeweils etwa vier Wochen begangen. Die Opfer wurden durch eine große Anzahl von Schüssen gefoltert und schließlich getötet – was dem Täter ein starkes Lustgefühl bereitet haben muß.
    Über die Mörderin aber brechen erst einmal Tage der Unlust, der tiefsten Depression herein. Ty Moore ist es langsam unheimlich in Aileens Nähe geworden. Jetzt weiß sie, daß Aileen gemordet hat und sie selbst mit Aileen steckbrieflich gesucht wird.
    Und so teilt sie Aileen mit, sie werde sie verlassen und zu ihren Eltern nach Ohio zurückkehren.
    Aileen ist verzweifelt. Ty war für sie immer mehr als nur eine Begleiterin auf den abenteuerlichen Irrfahrten. Sie war ihr Freundin, Geliebte, Kind, auf die sich alle ihre zerstörten Gefühle richteten. Aileen liebt Ty. Und als Ty ihr die Trennung verkündet, beschwört sie Ty mit pathetischen Worten, bei ihr zu bleiben: »Du bist zugleich mein linker und mein rechter Arm, mein Atem, mein ein und alles.«
    Ty aber ist entschlossen zu gehen. Ich habe niemanden umgebracht, sagt sie sich, noch ist es nicht zu spät, aus Aileens verpfuschtem Leben zu verschwinden und ungeschoren davonzukommen.
    Aileen begreift, daß sie sich mit der Trennung abfinden muß. Sie redet sich ein, Ty werde das spießbürgerliche Leben im Elternhaus bald satthaben und zu ihr in die ungebundene Freiheit zurückkehren.
    Bis dahin tröstet sich Aileen mit Alkohol. Und mit der Vorstellung eines schon

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