Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.
Motelzimmer. Sie mag aber auch nicht erzählen, daß sie die Nächte in den Kabinen der Fernfahrer verbringt, um ein paar lumpige Dollars für eine Suppe oder ein Pack Bier zu ergattern.
»Nicht weit«, antwortet sie.
Drums zieht einen Zwanzigdollar-Schein aus der Tasche. »Wir wohnen drüben im Motel. Dafür kannst du dir dort auch ein Zimmer nehmen. Und wir machen uns noch eine lustige Nacht.«
Aileen grinst. »Eine lustige Nacht. Okay, sollt ihr nicht bereuen.« Sie greift in ihre Tasche, tastet nach dem Revolver. Man kann nie wissen. . .
Schließlich verlassen sie zu dritt das Lokal. Die Straße ist finster, hier draußen gibt es keine Laternen. Ein Wagen mit abgeblendeten Scheinwerfern nähert sich langsam von hinten. Ein anderer Wagen mit aufgeblendeten Scheinwerfern und Blaulicht erscheint plötzlich vor ihnen und rast aufheulend auf sie zu.
Kreischende Bremsen. Polizisten springen aus dem Wagen, ziehen ihre Waffen. Auch Bücket und Drums habe n plötzlich Pistolen in der Hand und richten sie auf Aileen.
Aileen begreift in diesem Augenblick, sie ist zwei verdeckten Ermittlern in die Falle gegangen. . .
Einen Tag später wird auch Ty verhaftet.
Während Captain Binegar mit seinen Leuten den Erfolg feiert, kommt es zu einer Auseinandersetzung mit dem Staatsanwalt. Er wirft den Kriminalisten vor, die beiden Frauen zu früh verhaftet zu haben, die Beweise gegen sie reichten noch nicht aus.
Detektiv Munster vernimmt zuerst Ty Moore. Tys Hoffnung, nach ihrer Trennung von Aileen unbehelligt zu bleiben, hat sich nicht erfüllt, Munster macht ihr bewußt, sie könne nun wegen Beihilfe zum Mord angeklagt werden.
Ty beteuert, sie habe sich an keinem Mord beteiligt, muß aber zugeben, zuletzt von Aileens Verbrechen gewußt zu haben. Aus Angst, dafür mitverantwortlich gemacht zu werden, entschließt sie sich zu einer umfassenden Aussage. Sie berichtet, wie sie Aileen kennenlernte, jahrelang mit ihr zusammenlebte, sich von ihr aushaken ließ, daß Aileen sie noch immer liebe, sie aber nichts mehr für Aileen empfinde.
Munster sieht darin eine Chance, Beweise gegen Aileen zu erhalten. Ty könnte der Sprengkopf sein, der Aileens Panzer des Schweigens durchbricht. Munster schlägt Ty vor, telefonisch Kontakt mit Aileen aufzunehmen und ihr dabei ein Geständnis zu entlocken.
Ty weiß, ihr bleibt keine andere Wahl. Will sie ihre eigene Haut retten, muß sie mit der Polizei zusammenarbeiten.
Im Beisein Munsters ruft Ty ihre Freundin im Untersuchungsgefängnis an. Das Gespräch wird auf Band aufgezeichnet. Ty verschweigt, daß sie bereits verhaftet ist. Sie sagt, sie habe von Aileens Verhaftung erfahren und deshalb große Angst, ebenfalls festgenommen zu werden.
Aileen beruhigt sie, sie habe doch nichts verbrochen.
Und auch gegen sie selbst liege nichts vor, ihre Verhaftung sei ein Irrtum der Polizei. Aileen bemüht sich, verschlüsselt zu sprechen. Sie ahnt, daß Ty bereits verhaftet ist und daß die Polizei das Gespräch mithört. Sie ist mißtrauisch und wachsam und vermeidet auch in den nächsten Gesprächen alles, was irgendwie auf ihre Mordtaten hindeuten könnte.
Munster ist enttäuscht. Vor jedem neuen Gespräch gibt er Ty Verhaltensregeln und thematische Schwerpunkte: Ty soll Angst vortäuschen und damit Aileens Beschützerinstinkt auslösen, so daß sich Aileen allein zu ihren Taten bekennt.
Und schließlich gelingt es Ty in zermürbenden Gesprächen, daß Aileen ihr zugesteht: »Du sollst tun, was du für richtig hältst. Ich werde nicht zulassen, daß du ins Gefängnis mußt. Ich liebe dich, ich liebe dich mehr als alles andere. Ich werde dich schützen, du bist doch unschuldig. Wenn ich wirklich ein Geständnis ablegen muß, werde ich es tun. Notfalls werde ich mich für dich opfern. Weil du so ein unschuldiges Wesen hast. Weil du so liebevoll und zärtlich bist. Ich war's. Nur ich hab es getan. Mir ist klar, daß es keinen Ausweg mehr gibt.«
Aileen macht ihr Versprechen wahr. Sie erklärt Munster, sie sei bereit, die Morde zu gestehen. Ty habe damit nichts zu tun.
Aileen werden sieben Morde nachgewiesen. Sie erklärt entschieden, sie habe nur sechs Männer getötet. Sie verteidigt ihre Taten als reine Notwehr. In phantastischer Ausschmückung, die einem Pornoheft alle Ehre gemacht hätte, berichtet sie in immer neuen Variationen, wie ihre Opfer sie bedroht, mißbraucht, vergewaltigt hätten, so daß sie sie aus Notwehr töten mußte. Eigentliches Opfer seien nicht die Toten, das Opfer sei sie,
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