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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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die Gabel und sagte resigniert zu Palmer: »Aus der Traum. Ich muß arbeiten heut abend.«
    Er war ehrlich enttäuscht. »So was Blödes! Und ich hab’ mich schon so auf den netten Abend gefreut.«
    »Na, ich doch auch!« rief ich. »Ich wollte doch was lernen bei der Gelegenheit... Sie wissen doch so gut Bescheid.«
    »Kommen Sie bald mal wieder bei mir vorbei«, lud er mich ein, »ich bring’s ihnen schon noch bei.«
    Wir schüttelten uns die Hand. Dann ging ich.
     

7
     
    Als ich mein Büro betrat und die Tür hinter mir schloß, begrüßte mich Elsie Brand mit der Andeutung eines Kopfnickens. Sie erinnerte mich an einen mittelgroßen Eisberg, wenn man außer Betracht läßt, daß sie nicht zu sieben Achteln unter der Wasseroberfläche schwamm, Ich blieb vor ihr stehen und sah sie an. Sie nahm keine Notiz davon, sondern beugte sich tief über die Schreibmaschine.
    »Hören Sie mal, Mädchen«, begann ich, »das nächste Mal spielen Sie gefälligst mit, ja? Sie können mir doch nicht einfach den Teppich unter den Füßen wegziehen.«
    Sie sah mich groß an: »Was meinen Sie damit?«
    »Sie wissen ganz genau, was ich meine«, fuhr ich fort. »Glauben Sie etwa im Ernst, ich würde Sie um Erlaubnis fragen, wenn ich mich mit jemand verabreden will? Wenn ich mal wieder anrufe und erzähle solchen Unsinn, dann bleiben Sie gefälligst am Apparat, bis Sie dahinter gekommen sind, was ich eigentlich will — verstanden? Sie konnten zum Beispiel gar nicht wissen, ob das Gespräch nicht abgehört wurde; außerdem mußte ich mich als Alleinunterhalter betätigen, um mich vor dieser Verabredung zu drücken.«
    Ich hatte nicht geglaubt, daß Eisberge derart rasch schmelzen können. »Das tut mir aber wirklich leid, Donald«, entschuldigte sie sich, »aber ich konnte doch nicht ahnen, was Sie im Sinn hatten!«
    »Also nächstens seien Sie etwas zurückhaltender mit Ihren Mißtrauenskundgebungen«, empfahl ich ihr. Unterdes war ich an meinen Schrank gegangen und hatte das Blasrohr herausgenommen.
    »Sagen Sie mal, was ist das eigentlich?« erkundigte sich Elsie. »Das Ding ist mir vorhin beinahe auf den Kopf gefallen, als ich meinen Mantel auf hängen wollte.«
    »Dies«, erklärte ich ihr, »ist gewissermaßen eine von den Keimzellen, aus denen später die Honorare werden... Ist Bertha in ihrem Büro?«
    »Ja, sie ist drüben. Soll ich Sie anmelden?«
    »Nicht nötig... oder hat sie Besuch?«
    »Nein; ich glaube, sie diktiert Post.«
    Ich nickte, nahm das Blasrohr und ging hinüber zu Bertha. Sie unterbrach sich, sah mich unwillig an und stellte das Diktiergerät ab. »Wenn man dich braucht, bist du nicht aufzutreiben«, stellte sie fest, »aber wenn man gerade mitten in einer wichtigen Sache ist, dann... was ist denn das, zum Henker?«
    »Ach so, das...«, murmelte ich, »das ist nur das Blasrohr, weißt du. Übrigens . . — ich griff in die Tasche — »den Buddha hab’ ich auch.« Ich stellte die Statuette auf die Schreibtischplatte. »Ich denke, du bringst das Zeug am besten selbst zu Crockett; du hast ja mehr mit ihm zu tun gehabt als ich.«
    Bertha sah mich an. Ihr Doppelkinn ruhte auf dem Adamsapfel; die Augen waren weit aufgerissen — ich hatte nie gewußt, daß sie so groß waren. »Verdammt noch mal!« Sie sagte es mit Inbrunst.
    Ich stellte das Blasrohr in die Ecke, tat so, als wische ich ein Stäubchen vom Ärmel meines Jacketts, und sagte so nebenbei: »Also, mach’s gut... ich hab’ noch was vor.« Damit ging ich zur Tür.
    »Hier bleibst du!« donnerte Bertha los.
    »Ja?!« Ich blieb stehen und sah sie erneut über die Schulter an. »Ist noch was?«
    »Allerdings ist noch was, du Idiot... wo hast du das Zeug her?«
    »Na, von den Leuten, die es gestern mitgenommen haben, natürlich.«
    Die Diamanten an Berthas Fingern beschrieben einen glitzernden Bogen, als sie auf den Sessel wies. »Du setzt dich jetzt da hin und erzählst mir gefälligst, was überhaupt los ist«, ordnete sie an.
    Es ergibt sich nicht allzuoft, daß man so mit Bertha umspringen kann. Ich kostete die Situation aus, nahm Platz und zündete mir zunächst einmal umständlich eine Zigarette an.
    »Laß dir nur Zeit«, knurrte sie, »laß dich bitte bloß nicht hetzen — ich warte gern.«
    »Ach«, begann ich schließlich, »es war eigentlich alles ganz einfach. Du hattest doch den Fahrstuhl überwacht, nicht wahr? Und dieses Blasrohr ist immerhin ungefähr einsachtzig lang; das konnte nicht gut einer an dir vorbeigeschmuggelt haben.«
    »Es

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