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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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kommt das alles ziemlich seltsam vor. Könnte es sein, dass jemand die Marmorplatten absichtlich beschädigt hat, um die vollständige Inschrift geheim zu halten? Ein Teil der Schäden muss nicht unbedingt durch Steinschlag entstanden sein. Er könnte ebenso gut durch Hammer und Meißel verursacht worden sein, also ganz gezielt.«
    »Das stimmt. Und was bedeutet das für uns?«
    »Nichts, außer dass es viele Fragen aufwirft. Vor allem die, wie Jesus an zwei Orten gekreuzigt worden sein kann.«
    »Hast du eine Erklärung dafür?«
    Jack dachte kurz nach. »Nur eine«, sagte er dann. »Wäre es möglich, dass zur selben Zeit zwei Messiasse gelebt haben?«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Es hört sich verrückt an, aber etwas anderes fällt mir nicht ein. Und das wirft eine Menge unglaublicher Fragen auf. Hatte dieser zweite Messias irgendeine Beziehung zu dem Jesus, den wir aus der Geschichte kennen? Sind ihre beiden Geschichten irgendwie miteinander verbunden?«
    In diesem Augenblick hörten sie hinter sich das Geräusch herabstürzender Steine. Sie fuhren herum und sahen den Araber mit der Pistole im Anschlag aus der Dunkelheit treten. »Keine Bewegung oder ich schieße.«
82.
    Nidal betrat die Rotunde. Der Serbe folgte ihm, eine Maschinenpistole im Anschlag. »Stellen Sie die Lampe auf den Boden und strecken Sie die Arme aus«, befahl Nidal in perfektem Englisch.
    Als Jack die Metalllampe auf die Erde stellte, war ein leises Klirren zu hören. Dann streckten er und Yasmin die Arme aus.
    Nidals Blicke wanderten unruhig hin und her. »Sie haben uns ganz schön auf Trab gehalten, Mr. Cane. Aber wir hätten Sie überall gefunden, wohin Sie auch gelaufen wären.« Er schnippte mit den Fingern, worauf der Serbe Jack und Yasmin nach Waffen abtastete und dann zurücktrat.
    Jack blickte Nidal an. »Wer sind Sie? Woher kennen Sie mich?«
    Nidal blickte auf die Marmorwände. »Das werden Sie bald erfahren. Was tun Sie hier?«
    »Wir haben versucht, Ihnen und unseren anderen Verfolgern zu entkommen.«
    Nidal richtete die Pistole auf Yasmin. »Wer sind diese anderen?«
    »Israelis. Ein Mann und eine Frau. Die Frau ist Inspektor Lela Raul von der Jerusalemer Polizei.«
    Nidal dachte kurz nach; dann schlug er Jack ohne Vorwarnung den Griff seiner Pistole ins Gesicht. Jack taumelte zurück und presste sich eine Hand auf die Wange.
    Nidal musterte ihn mit kaltem Blick. »Sie sind nicht nur hier, weil Sie Ihren Verfolgern entkommen wollten, nicht wahr, Cane? Es gab einen ganz anderen Grund, warum Sie sich durch den Trümmerhaufen gewühlt haben. Was haben Sie dort zu finden gehofft? Raus mit der Sprache!«
    Jack wischte sich über die blutenden Lippen. »Das würden Sie nicht verstehen …«
    »Das müssen Sie schon mir überlassen.« Nidal drückte Yasmin die Mündung der Pistole gegen die Schläfe. »Wenn ich die Frage wiederholen muss, können Sie das Gehirn Ihrer Freundin von der Wand kratzen.«
    Jack stieß hervor: »Ein Hinweis hat uns hierher geführt.«
    Nidal senkte vorsichtig die Hand, in der er die Beretta hielt; dann trat er mit der Lampe näher an die beschädigten Marmorplatten heran. Aufmerksam betrachtete er die gemeißelten Wörter und strich mit den Fingerspitzen darüber. »Ein Hinweis, der diese Inschriften hier betrifft?«
    »Ja.«
    »Aus welcher Zeit stammen sie?«
    »Aus dem ersten Jahrhundert nach Christus.«
    Nidal richtete die Waffe auf Jack. »Und was steht hier? Sie sind Archäologe. Sie können das bestimmt entziffern.«
    Jack übersetzte die Inschrift.
    »Interessant.« Lächelnd betrachtete Nidal die Marmorplatte; dann drehte er sich wieder zu Jack um. »Wissen Sie, was ich noch interessant finde, Mr. Cane? Dass Sie trotz der Warnungen versuchen, die Schriftrolle zu finden. Das ist bewundernswert. Leider haben Sie eine wichtige Sache vergessen.«
    »Und welche?«
    »Die Schriftrolle gehört Ihnen nicht. Wo ist sie überhaupt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Lügner.« Wieder schlug Nidal ihm ins Gesicht.
    Jack taumelte zurück und presste sich eine Hand auf die Wange. »Wer sind Sie?«, stieß er hervor. »Was wollen Sie?«
    Nidal richtete die Waffe auf ihn. »Letztendlich Ihr Leben, wenn Sie mir nicht die Wahrheit sagen. Los jetzt. Sie kommen beide mit.«
    »Wohin?«, fragte Jack.
    »Ich bringe Sie zu jemandem, der darüber entscheidet, ob Sie leben oder sterben werden.«
83.
    Jack folgte Nidal und Yasmin zurück durch den Tunnel. Der Serbe, der Jacks Lampe trug, hielt sie mit der Maschinenpistole in

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