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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Frauen ihn attraktiv. Die Aufmerksamkeit und die Annehmlichkeiten müssen eine sehr reizvolle Mischung für einen Schwindler gewesen sein.«
    Fonzi verstummte, blickte Jack und Lela an und fuhr dann fort: »Und es war einfach, einen solchen Betrug zu begehen. Damals reisten die Menschen im Heiligen Land mit Esel, Pferd oder Karren, oder sie waren zu Fuß unterwegs. Die Straßen waren schlecht. Man brauchte eine Ewigkeit, um eine Reise zu machen, und Nachrichten verbreiteten sich langsam. Und es gab keine Ausweise. Wenn jemand irgendwo auftauchte und behauptete, Jesus aus Nazareth zu sein, war die Chance groß, dass die Leute ihm glaubten, denn wenn überhaupt, kannte man das Aussehen Jesu nur vom Hörensagen. Und selbst das hätte ein geschickter Betrüger imitieren können.«
    Fonzi fuhr mit dem roten Laserpointer unter ein paar Zeilen des Textes entlang. »Einige Fakten scheinen dem Text Glaubhaftigkeit zu verleihen. Die ›Auserwählten Gottes‹ sind die Essener – nur sie haben sich so genannt. Und die Erwähnung von Judas Ischariot in einem Dokument der Essener ergibt Sinn. Die Essener waren als Zeloten bekannt, als Fanatiker, wenn man so will. Das Wort Ischariot wird als Abwandlung des griechischen Wortes Sicarius angesehen, das ist von ›Zelot‹ abgeleitet ist. Einige Wissenschaftler glauben, dass Judas Ischariot eine Abwandlung von Judas Sicarius ist und dass er zeitweise zur Gemeinschaft der Essener gehörte. Es ist also plausibel, dass er den Essenern vertraute. Weißt du, was mich noch stutzig macht, Jack?«
    »Nein.«
    »Ich habe mich immer gewundert, dass der Bibeltext kein stichhaltiges Motiv für Judas’ Verrat an Jesus aufweist. Sicher, er bekommt dreißig Silberlinge, aber das Geld bedeutet ihm nichts. Er verrät Jesus, ohne dass es einen guten Grund für seinen Verratgibt. Judas behauptete immer, Jesus gegenüber vollkommen loyal zu sein. Einige Wissenschaftler könnten behaupten, dieser Verrat geschah nur, um eine Prophezeiung zu erfüllen, was meiner Meinung nach aber völliger Unsinn ist – eine Ausflucht. Dieser Text hier klärt uns darüber auf, dass Judas für seinen Verrat ein nachvollziehbares Motiv hatte. Ein Schwindler hatte sich schuldig gemacht, die Identität Jesu Christi angenommen zu haben. Judas verrät ihn, um den richtigen Jesus zu beschützen. Das erklärt einen Verrat, der bis heute oft als Rätsel angesehen wurde. Das ist unfassbar!«
    »Was wollen Sie damit andeuten?«, fragte Lela.
    »Ich glaube, Fonzi meint, dieser Text könnte die Bibel in Zweifel ziehen, wenn seine Echtheit bewiesen wird«, sagte Jack.
    Fonzi tippte mit einem Finger auf den Schreibtisch. »Genau. Die Bibel berichtet nur von einem Jesus aus Nazareth. Jetzt haben wir zwei. Und beide werden von demselben Jünger verraten. Zwei Gerichtsverhandlungen in zwei unterschiedlichen römischen Provinzen. Zwei Todesurteile von zwei unterschiedlichen Anklägern. Zwei Kreuzigungen. Dadurch wird alles noch undurchsichtiger. Wir stehen vor einem Rätsel, das ungeheuere Fragen aufwirft. Und es kommt noch etwas hinzu. Die Botschaft des wahren Jesus von Nazareth, man solle keine irdischen Reichtümer anhäufen und allen Überfluss stattdessen zum Wohle der Armen, Kranken und Bedürftigen hergeben, ist von immenser Bedeutung. Es gibt Kirchen und Religionsgemeinschaften, die ein riesiges Vermögen zusammengetragen haben und die ihre Anhänger ermuntern, nach irdischem Besitz zu streben. Dies hier wird viele ihrer so genannten Lehren als hohle Phrasen entlarven. Das ist eine Bombe.«
    »Und du bist sicher, dass dir bei der Entschlüsselung oder Übersetzung keine Fehler unterlaufen sind?«, fragte Jack.
    »Machst du Witze? Ich verwette meinen Rollstuhl darauf, dass ich keinen Fehler gemacht habe«, erwiderte Fonzi und legte seine Brille auf den Tisch. »Aber es kommt noch besser. Der letzte Teil haut euch garantiert aus den Socken.«

99.
    Fonzis Finger schwebten über der Tastatur. »Auf welcher Grundlage basiert der christliche Glaube?«
    Lela zuckte mit den Schultern. »Mich müssen Sie nicht fragen. Ich bin Jüdin.«
    »Jack?«
    »Wird das jetzt eine Quizshow?«
    Fonzi lächelte. »Diese Frage könnten die meisten Sonntagsschüler beantworten. Was ist das Fundament?«
    »Erstens der Glaube, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist …«
    »Klar. Aber ich spreche über etwas noch Grundlegenderes.«
    Jack dachte kurz nach. »Die Auferstehung? Jesus musste der Sohn Gottes sein, da er von den Toten auferstanden ist.«
    »Sehr

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