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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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gut!« Fonzi drückte auf die Tasten seines Laptops. »Lest weiter und lasst euch erleuchten. Dann sprechen wir darüber.«
    Auf dem Whiteboard erschien der nächste Textabschnitt:

    Der römische Befehlshaber in Dora, ein unbarmherziger Mann, der für seine Brutalität bekannt war und der gehört hatte, dass Jesus von Nazareth Wunder vollbrachte und Menschenmassen um sich scharte und dass er behauptete, der König der Juden zu sein, verhaftete den falschen Messias und stellte ihn wegen Aufwiegelung vor Gericht.

    Ihm wurde schnell der Prozess gemacht. Der Gefangene wurde aufgrund der Aussagen des Judas und einiger Anhänger Jesu, die in seiner Gesellschaft waren, für schuldig befunden. Diese haben Gerüchte über den Gefangenen verbreitet und sich gegen ihn verschworen. Die ganze Zeit hatte der Gefangene gebettelt, von seinen Anklagen entlastet zu werden, und er behauptete nicht mehr, Jesus von Nazareth zu sein. Aber der Befehlshaber erhörte ihn nicht. Die Anklage wurde aufrechterhalten, und das Todesurteil wurde durch Kreuzigung vollstreckt.

    Nachdem der Leichnam des Messias vom Kreuz genommen worden war, wurde er in der Grabhöhle außerhalb von Dora, an der Straße nach Caesarea, in ein Grab gelegt. Am dritten Tag kamen einige Jünger des Jesu von Nazareth zum Grab und nahmen den Leichnam heraus, um zu verhindern, dass das Grab irrtümlich zu einer Heiligenstätte für ihren Herrn wurde. Hier nun endet die Geschichte. Dies alles wurde den Auserwählten des Herrn von Judas Ischariot erzählt.

    Hier endete der Text. Als Jack alles noch einmal durchlas, stockte ihm der Atem. »Das ist wirklich erstaunlich …«, flüsterte er.
    »Erstaunlich ist gar kein Ausdruck.« Fonzi schüttelte den Kopf. »Aber wir wissen nicht, zu welchem Zeitpunkt in Jesu Leben diese andere Kreuzigung stattfand. Fand sie in dem Jahr statt, als auch er gekreuzigt wurde? Vorher? Vielleicht sogar nachher? Doch aus verschiedenen Gründen, die ich noch erläutern werde, würde ich sagen, dass es wahrscheinlich irgendwann zwischen dreißig und dreiunddreißig nach Christi Geburt war. Und der allgemeine Konsens lautet, dass der wahre Jesus in dieser Zeit gekreuzigt wurde. Und wenn es das bedeutet, was ich glaube, könnte dies einen Schatten auf das wichtigste Fundament des christlichen Glaubens werfen, nämlich die Auferstehung selbst.«
    »Warum?«, fragte Lela.
    Fonzi rieb sich die Schläfe. »Der Betrüger – nennen wir ihn den falschen Jesus – wird verhaftet, verurteilt und von den Römern gekreuzigt. Dann wird sein Leichnam von den Jüngern des echten Jesu aus dem Grab genommen. Sein Leichnam verschwindet tatsächlich. Wir nehmen an, dass der richtige Jesus irgendwann vor oder nach diesem Ereignis von den Römern verhaftet, verurteilt und gekreuzigt wird und dann von den Toten aufersteht.
    Aber das wirft viele Fragen auf. Eine Geschichte ergänzt die andere. Könnte es sein, dass dieses zweite Ereignis falsch interpretiert wurde? Könnte es sein, dass die beiden Geschichten – die eine, die den wahren Jesus betrifft, und die andere, bei der es um den falschen Jesus geht – zu einer Geschichte verschmolzen sind? Oder dass sogar eine Geschichte die andere ersetzt hat?«
    »Du meinst, es hat vielleicht niemals eine Auferstehung gegeben?«
    »Immer mit der Ruhe, Jack, ich denke nur laut«, erwiderte Fonzi. »Jedenfalls könnten einige dieser Gedanken sich als hochbrisant erweisen. Es ist sogar möglich, dass die Geschichte, die wir gerade gelesen haben, Zweifel aufwirft, ob der richtige Jesus überhaupt gekreuzigt wurde und nicht ein anderer an seiner Stelle, was viele frühchristliche Ketzer und der Koran behauptet haben.«
    Fonzi hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Und da ist noch etwas, über das wir nachdenken sollten. Es gibt Bibelexperten, die behaupten, es muss zwischen Jesus und Judas eine Art verschwörerische Absprache gegeben haben, damit der Verrat überhaupt stattfinden konnte. Dieser Bericht wirft die Frage auf, ob diese verschwörerische Absprache nicht sogar noch weiterging, nämlich dass Jesus überhaupt nicht am Kreuz gestorben ist.Versteht ihr, was ich meine? Es gab nur eine Kreuzigung, nämlich die des Verräters. Dieser Text hier könnte zu solchen Spekulationen führen.«
    »Wie kann es sein, dass eine so kontroverse Geschichte nicht früher aufgetaucht ist?«
    Fonzi lächelte wissend und wandte sich Lela zu. »Woher wissen wir, dass es so ist? Aus der Bibel wurden viele Teile herausgenommen. Die Bibel ist kein

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