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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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seine Dienste«, sagte Josuf stolz. »Ebenso die Jordanier, sogar die Israelis. Beduinen sind hervorragende Soldaten. Faisal ist Offizier.«
    »Was passiert, nachdem wir ihn getroffen haben?«
    »Er bringt uns nach Maalula.«
    »Erzähl mir etwas über das Kloster.«
    »Ich weiß nur, dass es früher zu einem arabischen Fort gehört hat, das vor mehr als tausend Jahren errichtet wurde. Das Kloster wird noch heute genutzt und ist das Ziel christlicher Pilger.«
    Jack wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie hatten die israelisch-jordanische Grenze an der Allenby Bridge passiert. Seit zwei Stunden fuhren sie über holprige Straßen durch die schier endlose Wüste. Ehe sie Qumran verlassen hatten, hatte Josuf Yasmin zurück ins Camp geschickt, wo sie ein paar Sachen einpacken sollte. Nun stand eine Reisetasche zwischen Jacks Füßen, in der Yasmin saubere Kleidung, Unterwäsche und Toilettenartikel für sie beide verstaut hatte.
    Josuf schaltete die Scheibenwaschanlage ein. Als nur ein paarklägliche Spritzer auf die verschmutzte Windschutzscheibe trafen, hielt er am Straßenrand und ließ den Motor laufen.
    »Was ist?«, fragte Jack.
    »Die Scheibenwaschanlage ist leer. Ich muss Wasser nachfüllen. Auf der Ladefläche steht ein Plastikkanister.« Josuf griff unter den Sitz und zog zwei Nummernschilder und einen Schraubenzieher hervor. »Ich muss die syrischen Nummernschilder anschrauben. Keine Bange, die sind echt. Mein Wagen ist in drei Ländern angemeldet.«
    »Bezahlst du da irgendwo Steuern?«
    Josuf lachte und entblößte seine silbernen Zähne. »Das versuche ich zu umgehen, Mr. Cane.«
    »Wann passieren wir die Grenze?«
    »Das haben wir bereits – vor fünf Minuten.«
27.
    Während Josuf die Motorhaube öffnete, sagte Jack zu Yasmin: »Du siehst beunruhigt aus. Ist alles in Ordnung?«
    »Ich versuche, nicht daran zu denken, was passiert, wenn wir erwischt werden. Ich habe schlimme Geschichten über den syrischen Geheimdienst gehört. Menschen werden jahrlang ohne Gerichtsverfahren in Gefängnisse gesperrt und sogar gefoltert.«
    Jack, dem die erbarmungslose Hitze der Wüste zu schaffen machte, trank einen Schluck Wasser aus einer Flasche. »Quäl dich nicht mit solchen Gedanken. Hast du schon mal von diesem Pauluskloster gehört?«
    »Nein.«
    »Wenn wir hier ein Signal bekämen, könnten wir es im Internet probieren.«
    »Ich versuch’s mal.« Yasmin zog ihr Handy aus der Tasche und klappte es auf. »Wir haben kein Glück«, sagte sie kurz darauf. »Ich bekomme kein Signal.«
    Josuf schlug die Motorhaube zu und machte sich daran, die Nummernschilder anzuschrauben.
    Jack musterte Yasmin. Als sein Blick über ihre fast makellosen Gesichtzüge, ihre mandelförmigen Augen und die gebräunte Haut glitt, war er wie verzaubert. »Übrigens, es ist sehr nett von dir, dass du mich begleitest. Aber es könnte gefährlich werden. Es wäre nicht nötig gewesen, dass du dein Leben für mich riskierst.«
    Yasmin schaute ihm in die Augen. »Ich habe es aber getan, Jack.«
    »Warum?«
    »Weil ich es wollte. Weil du mir viel bedeutest. Außerdem brauchtest du jemanden, der Arabisch spricht, zumindest besser als du.«
    »Und warum bist du auf einmal so beunruhigt?«
    Yasmin strich ihm lächelnd über den Arm. »Vielleicht, weil du Muttergefühle in mir weckst. Ist das schlimm?«
    Wieder war Jack wie elektrisiert, als Yasmin ihn berührte. Sie trug jetzt keine Shorts, sondern ein schwarzes arabisches Gewand, das ihren ganzen Körper verhüllte. Nur den Schleier hatte sie nicht übers Gesicht gezogen. Das Gewand war Josufs Idee gewesen, damit sie keine Aufmerksamkeit erregte. »Überhaupt nicht.«
    »Hast du schon überlegt, was wir tun sollen, wenn der Priester nicht mit uns sprechen will?«
    »Ich hoffe, sein Gewissen regt sich, sobald er meineGeschichte hört. Aber wenn er mit Kriminellen unter einer Decke steckt, wird er uns wahrscheinlich nicht helfen. Dann müssen wir in aller Eile überlegen, wie wir weiter vorgehen.«
    Josuf setzte sich wieder hinters Steuer. Als er die alten Nummernschilder versteckte, sagte er mit heiserer Stimme: »Ich glaube, wir haben Gesellschaft.«
    Jack spähte durch die Windschutzscheibe und erschrak. Er sah eine riesige Staubwolke, die hinter zwei Lastwagen mit Planen in Wüstentarnfarbe aufwirbelte. Die Laster kamen rasch näher. Es waren Polizei- oder Militärlaster, und auf jedem Fahrzeug stand ein Maschinengewehrschütze.
    »Sag mir bitte, dass wir jetzt deinen Vetter vom Militär

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