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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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treffen«, stieß Jack hervor.
    Josuf, der blass geworden war, schüttelte den Kopf. »Das sieht wie eine syrische Grenzpatrouille aus.«
    Die Militärlaster fuhren genau auf sie zu. Ihre Planen flatterten im Wind. »Kannst du nicht wenden und über die Grenze zurückfahren?«, fragte Jack verzweifelt.
    »Zu spät«, erwiderte Josuf.
    »Versuch es!«, drängte Jack.
    Josuf setzte zurück, gab Vollgas und wendete. Im selben Augenblick ratterte ein großkalibriges Maschinengewehr, und der Sand neben ihnen spritzte in sämtliche Richtungen. Eine Sekunde später schlug die nächste Salve in die Straße vor ihnen ein. Asphaltsplitter sirrten durch die Luft.
    »Verdammt, die meinen es ernst!«, rief Jack.
    Die beiden syrischen Lastwagen kamen heran und hielten unmittelbar vor dem Pick-up. Josuf trat auf die Bremse. Ein halbes Dutzend Soldaten, mit Kalaschnikows bewaffnet, sprangen von den Ladeflächen und luden ihre Gewehre durch. Einer der Männer brüllte Befehle.
    Josufs Gesicht war schweißüberströmt. »Wir sollen aussteigen und die Hände hochheben.«
    »Ist dein Vetter dabei?«
    »Nein, Mr. Cane.«
    »Scheiße!«
28.
    Ein junger Leutnant sprang von einem der Laster. Er fuchtelte mit einer Automatikpistole herum und rief auf Arabisch: »Steigen Sie aus! Die Hände hoch!«
    Josuf, Jack und Yasmin gehorchten.
    Der Leutnant trat näher und musterte sie misstrauisch. »Wer sind Sie? Was machen Sie auf syrischem Territorium?«
    »Ein … ein Irrtum, Sir«, stammelte Josuf kleinlaut. »Ich habe es erst bemerkt, als ich Ihre Patrouille gesehen habe. Ich habe mich verfahren.«
    Der Leutnant blieb skeptisch. »Die Straße ist gut ausgeschildert. Wie konnten Sie sich da verfahren?«
    »Ich kann nicht lesen, Sir«, erwiderte Josuf.
    Der Leutnant richtete seine Pistole auf Josufs Gesicht und schwenkte sie dann zu Jack und Yasmin. »Zeigen Sie mir Ihre Papiere.« Dann rief er seinen Männern zu: »Durchsucht sie. Den Wagen auch.« Er zeigte mit der Waffe auf Yasmin. »Geben Sie mir Ihre Papiere.«
    Auf Jacks Stirn glitzerten Schweißperlen. Er warf Yasmin einen Blick zu. Sie hatte schreckliche Angst. Zwei Soldaten traten vor und durchsuchten ihn und Josuf. Ein anderer richtete seineKalaschnikow auf Yasmin, als sie ihren Reisepass unter dem Gewand hervorzog.
    Der Leutnant überprüfte die Papiere. Seine Augen funkelten, als er Jacks amerikanischen Reisepass sah. »Sie sind Amerikaner?«, fragte er ihn auf Englisch.
    »So steht es da.«
    »Sprechen Sie Arabisch?«
    »Ein bisschen.«
    Der Offizier kniff die Augen zusammen. »Sie haben israelische Stempel in Ihren Reisepässen. Was tun Sie hier?«
    »Das hat unser Fahrer Ihnen doch gesagt. Wir haben uns verfahren«, erwiderte Jack.
    »Wenn Sie Arabisch sprechen, hätten Sie die Schilder lesen können.«
    Jack schüttelte den Kopf. »So gut beherrsche ich die Sprache nicht.«
    Ehe Jack sich versah, verpasste der Leutnant ihm eine schallende Ohrfeige.
    Jack presste eine Hand auf seine Wange, um den sengenden Schmerz zu lindern. »Verdammt, das war die Wahrheit!«, rief er wütend. »Ich habe keine Schilder gesehen, auf denen stand, dass wir die syrische Grenze passiert haben.«
    Der Leutnant richtete seine Pistole auf Jacks Kopf. »Lügner. Wir werden bald wissen, ob Sie die Wahrheit sagen oder nicht, Amerikaner.«
    »Leutnant Farsa!«
    Ein Major stieg aus dem zweiten Laster. Jack war so auf das Geschehen fixiert gewesen, dass er ihn auf dem Beifahrersitz gar nicht bemerkt hatte. Der Mann trug eine tadellos gebügelte Uniform. Seine dunklen Augen und der schmale Oberlippenbart verliehen ihm ein bedrohliches Aussehen. Er hielteine Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger und musterte die drei Gefangenen. »Ich bin Major Harsulla vom Mukhabarat, der syrischen Geheimpolizei. Wer sind unsere Gäste, Leutnant?«
    Die Stimme des Majors war erstaunlich freundlich. Der Leutnant reichte ihm die drei Reisepässe. »Der alte Mann ist Beduine. Er hat einen jordanischen Pass. Offenbar gehört ihm der Wagen. Die Frau ist Libanesin, der Mann Amerikaner.«
    Der Major runzelte erstaunt die Stirn und schnippte die halbe Zigarette weg. »Amerikaner?«
    »Ja, Sir.«
    Der Major grinste. »Na, das ist ja interessant.« Er schaute sich die Reisepässe genau an und musterte Jack und Yasmin. Schließlich wandte er sich Josuf zu. »Sie sagen, Sie haben sich verfahren, alter Mann?«
    »Ja, Sir. Das alles ist ein furchtbares Missverständnis.«
    Der Major klappte die Reisepässe zu und schlug mit der Hand

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