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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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darauf. »Verfahren? Das bezweifle ich. Ihr Beduinen kennt die Wüste besser als ein blindes Kamel.«
    »Bitte, Sir«, bettelte Josuf. »Es stimmt, was ich gesagt habe. Allah ist mein Zeuge. Ich lüge nicht.«
    »Das werden wir bald herausfinden. Sie alle stehen unter Arrest.«
    Einer der Soldaten, der den Pick-up durchsucht hatte, kam zum Major. Er schwenkte mehrere Nummernschilder und einen gebogenen, arabischen Dolch in einer Scheide durch die Luft. »Das haben wir unter dem Fahrersitz gefunden, Sir.«
    Der Major schaute sich die Nummernschilder genau an und warf sie dann wütend in den Sand. Den gebogenen Dolch hielt er in die Höhe. »Wozu brauchen Sie den, Beduine? Machen Sie sich damit die Zähne sauber?«
    »Es ist Tradition bei meinem Volk, Messer zu tragen. Der Major müsste das eigentlich wissen.«
    »Und gefälschte Nummernschilder auch?« Der Major schlug Josuf ins Gesicht. Der Beduine taumelte zurück. Von seinen Lippen tropfte Blut.
    Der Major ließ die Pistole sinken und grinste höhnisch. »Deine Lügen werden dich dein Leben kosten, alter Narr.« Er lud die Waffe durch und richtete sie auf Josufs Kopf. Eine Sekunde lang sah es so aus, als würde er abdrücken; dann grinste er, nahm den Finger vom Abzug und sicherte die Waffe. »Vielleicht sollte ich mir lieber das Vergnügen gönnen, im Hauptquartier die Wahrheit aus euch herauszuprügeln.« Er schob die Pistole ins Holster und schnippte mit den Fingern. »Schafft sie auf den Laster. Einer der Männer soll uns in ihrem Pick-up folgen«, befahl er einem der Soldaten.
    »Jawohl, Sir.«
    »Setzen Sie Ihre Patrouille fort«, wies er den Leutnant an. »Suchen Sie das ganz Gebiet ab. Vielleicht haben sich noch andere hierher verirrt.«
    »Ja, Sir.« Der Leutnant salutierte und kehrte zu seinen Soldaten im ersten Lastwagen zurück.
    Der Major wandte sich Jack zu. »Ich hoffe für Sie, dass Sie Ihre Anwesenheit hier erklären können, Amerikaner. Haben Sie noch etwas zu sagen?«
    »Ich möchte mit einem amerikanischen Konsul sprechen, falls es hier einen gibt.«
    Der Major grinste. »Das bezweifle ich. Selbst wenn, könnte Ihnen auch ein Konsul nicht helfen. Sie alle könnten Spione sein. Und die Strafe für Spionage gegen den syrischen Staat ist der Tod.«
    Wieder schnippte er mit den Fingern und rief den SoldatenBefehle zu. »Auf den Laster mit dem Pack! Wenn einer von ihnen zu fliehen versucht, sofort erschießen.«
29.
    T EL A VIV
17.30 U HR
    Der Helikopter, der Lela nach Tel Aviv flog, landete auf dem Ben-Gurion-Flughafen. Als Lela ausstieg, sah sie einen kleinen Mann mit fröhlicher Miene in einem geblümten Strandhemd, der ihr vom Rollfeld aus winkte und dann auf sie zulief. »Schön, dich wiederzusehen, Lela. Wie geht es dir?«
    »Ari! Was machst du denn hier?« Lela war überrascht, dass Ari Tauber sie hier abholte. Sie hatten sich bei der Jerusalemer Polizei kennen gelernt und dort bis vor ein paar Jahren zusammengearbeitet; dann war Tauber zum Mossad gegangen, dem israelischen Geheimdienst. Während ihrer Zusammenarbeit hatten sie herausgefunden, dass ihre beiden Großväter in einer jüdischen Partisanentruppe in der Ukraine gemeinsam gegen die Nazis gekämpft hatten.
    Ari legte Lela eine Hand auf den Arm und führte sie zum Terminal. »Ich könnte dir dieselbe Frage stellen. Aber es wäre eine Lüge, würde ich behauptete, die Antwort nicht zu kennen. Komm, mein Wagen steht ganz in der Nähe.«
    Ein paar Minuten später fuhren sie in Aris blauer Ford-Limousine auf die weiß getünchten Häuser von Tel Aviv zu. »Es ist lange her, Lela. Wie ist es dir ergangen?«
    »Ich habe hart gearbeitet. Und du?«
    Ari grinste verschmitzt. »Du kennst mich ja. Nichts hat sich verändert. Die Arbeit beim Mossad ist interessant, wenn man die Langeweile aushält, die ab und zu von äußerster Anspannung unterbrochen wird. Na ja, jedenfalls lungere ich nicht auf der Straße herum.«
    »Wie geht es deiner Frau und den Kindern?«
    »Anna arbeitet noch immer als Arzthelferin. Und ich kann selbst kaum glauben, dass Nathan schon neun Jahre alt ist. Geli wird bald vierzehn und ist so hübsch wie ihre Mutter. Gott stehe mir bei, aber es begeistert mich nicht gerade, dass alle zehn Minuten irgendwelche pickelgesichtigen Jünglinge, die nach billigem Aftershave riechen, an unsere Tür klopfen.«
    Lela lachte, wurde dann aber ernst. »Was ist los, Ari?«, fragte sie. »Warum will der Chef des Mossad mich sprechen?«
    Ari schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, das

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