Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zweite Tod

Titel: Der Zweite Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
hatte, dachte er. Sie ging bestimmt gerne in Musicals und ärgerte sich wohl, dass sie nicht mit nach oben konnte, um alles mitanzusehen und dabei mit einer Freundin zu te lefo nieren.
    »Ei nen Moment, ja?«
    Er nickte, während sie zum Hörer griff.
    »Sag bitte, dass wir alles durchsuchen wollen.«
    Sie nickte freundl ich und sagte es dann so. Anschließend legte sie auf und sah Kjell in die Augen. »Jemand kommt und holt euch ab.«
    »Dann nehmen wir so lange Platz.«
    Es dauerte fünf Minuten, bis eine Frau mit kastanienbraunem Haar und Businesskostüm aus dem Lift stieg. Kjell und seine Kol legen er ho ben sich.
    »Worum geht es bitte?«
    »Bitt e schön.« Er wies auf die Aufzugt ür. Mit der anderen Hand zeigte er seinen Ausweis. So drängte er die Frau zwischen seinen beiden geöffneten Armen vor sich her. Die anderen folgten. In den Aufzug passten nur acht Personen, der Rest nahm die Treppe.
    Die Fußtruppe stand schon oben, als der Lift ankam. Fohlin kam selbstsicher auf sie zu. Er trug einen braunen Anzug, der von derselben Güte war wie der graue bei Kjells letztem Besuch.
    »Hallo«, sagte Fohlin. »Kommt ihr wegen unseres Gesprächs am Montag?«
    »Wo warst du am Wochenende, Freitag, Samstag, Sonntag?«
    »Freitag bis acht Uhr hier, seitdem zu Hause.«
    »Kann das je mand bestätigen?«
    »Meine Frau, nehme ich an. Bitte fragt sie.«
    Fohlin konnte natürlich nicht wissen, dass Kjell das Telefonat mit seiner Frau bekannt war. »Das haben wir bereits. Sie hat das be stätigt.«
    »Na dann. Weshalb brauche ich denn für das Wochenende ein Alibi?«
    »Das werden wir später klären. Bitte bestell deinen Anwalt nach Kungsholmen ins Präsidium.«
    Die Türen öffneten sich erneut. Nun strömten zwei Dutzend uni for mierte Poli zis ten herein. Fohlin wurde gleich mitgenommen und nach Kungsholmen gebracht, ebenso zehn andere Mitarbeiter, da runter auch Fohl ins Sek retä rin und Petra Hult, die Halte rin des blauen Hondas. Die Computer ex per ten nahmen ihre Arbeit in dem Raum auf, der von der Serveranlage ausgefüllt war.
    Viele Mit arbeiter traten aus ih ren Bü ros. Sie hat ten soe ben festgestellt, dass ihr Computer nicht mehr reagierte. Ein Fenster war auf ihren Bildschirmen aufgetaucht und forderte sie auf, den Computer nicht auszuschalten, das bringe gar nichts. Stattdessen solle man sitzen bleiben und abwarten.
    Kjell ging in eines der Büros, weil er es mit eigenen Augen sehen wollte. Gut, wenn man Sofi nicht zum Feind hat, dachte er. Das war ihre bis her spek ta ku lärste Computer ak tion. Sie hatte die totale Kontrolle über Södra Hammarbyhamn einschließlich des Mobil funk net zes.
    Ragnars Gruppe untersuchte die Aktenordner. Daraus würde sich nichts ergeben, eigentlich kam es nur auf den Auftritt an. Die Sache war schon gelaufen.
    Barbro wartete im Büro auf die Ankunft von Petra Hult. Um halb zwölf war es so weit. Sie war gespannt und hatte die Wartezeit genutzt, um alle mög lichen Sze na rien durch zu spie len. Dann betrat sie Verhörraum sechs im dritten Stock. Die Frau hatte ihre dicke weiße Dau nenja cke nicht ausge zogen. Bar bro ließ einen Stapel Papiere auf die Tischplatte fall en und setzte sich der Frau gegenüber. Grußlos begann sie das Verhör.
    »Du bist heute gegen acht mit dem blauen Honda bei SHF angekommen.« Sie zog ein Foto aus der Klarsichthülle und drehte es ihr hin. Darauf sah man, wie Petra Hult aus dem Wagen stieg. »Das Auto ist auf deinen Namen zugel assen. Kannst du mir mehr über diesen Wagen erzählen?«
    »Ich habe ihn seit drei Jahren. Er ist vom Betrieb teilfinanziert.«
    »Ma chen das noch andere Mitarbeiter?« Sie nickte.
    »Wer fährt mit dem Wagen?« »Vor allem ich.« »Wer sonst noch?«
    »Während ich arbeite, können ihn auch andere benutzen. Die Firma zahlt dafür. Sonst könnte ich mir den Wagen gar nicht leis ten.«
    »Wer ihn ausleihen möchte, fragt dich?« »Nein, ich gebe den Schlüssel an der Rezeption ab. Die regeln das.«
    »Dann gibt es ein Fahrtenbuch?« »Ja, es liegt im Handschuhfach.«
    Barbro nahm ihr Telefon und rief in der Garage an. Dort gab es ein gesonder tes Abteil, in dem die Spu rensiche rung be schlagnahmte Wagen aufbewahrte und untersuchte. Sie forderte das Fahr tenbuch an.
    »Der Wagen wird untersucht, du kannst ihn in den nächsten Tagen nicht verwenden.«
    Sie warteten einige Minuten, bis ein Mitarbeiter anklopfte und das Fahrtenbuch hereinbrachte. Barbro blätterte es durch.
    »Kennst du diese Namen?«
    Petra Hult

Weitere Kostenlose Bücher