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Der zweite Weltkrieg

Der zweite Weltkrieg

Titel: Der zweite Weltkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Schreiber
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70.000 Mann gerieten in Kriegsgefangenschaft.
    Auf den Philippinen landeten erste Invasionstruppen am 10. Dezember, zwölf Tage später ging das Gros der Angreifer an Land. Rund 50.000 japanische trafen auf ungefähr 29.000 amerikanische und 80.000 philippinische Soldaten. Im Februar 1942 trat eine Kampfpause ein. Aber nach der Kapitulation von Niederländisch-Indien am 8. März suchten Nippons Streitkräfte auf den Philippinen die Entscheidung. Die Masse der Verteidiger legte am 9. April die Waffen nieder, letzte Kontingente ergaben sich am 6. Mai und 9. Juni.
    Schon Ende April 1942 eroberten die Japaner die Stadt Lashio, einen Endpunkt der Burmastraße. Sie unterbrachen damit die bedeutendste Landverbindung für Chiang KaisheksNachschub aus westlichen Ländern. Die circa 12.000 Mann zählenden britischen Truppen zogen sich zurück, ihre Führung stellte sich auf die Verteidigung Indiens ein. Japan, das allein auf der Insel Wake vorübergehend einen Rückschlag erlitt, hatte im Juni 1942 seine mittelfristigen Ziele erreicht.
    Das Kaiserreich verfügte nunmehr über die angestrebte Rohstoffbasis und wollte zur strategischen Defensive übergehen, um seinen Machtbereich zu konsolidieren. Dieser erstreckte sich von den Aleuten bis Java über eine Entfernung von 9500 km und maß von Burma bis zu den Gilbert-Inseln 8400 km. Nur dachten die Alliierten nicht daran, sich mit Tokyo zu arrangieren. Dass Washington Ende Februar 1942 in Ostasien die nahezu uneingeschränkte Führung in der
Grand Alliance
übernahm, wies auf Kampfentschlossenheit hin. Gleichzeitig wurde der pazifische Kriegsschauplatz in zwei große Operationsgebiete eingeteilt. Das eine,
South-West Pacific Area
, unterstand General Douglas MacArthur, das andere,
Pacific Ocean Areas
, Admiral Chester William Nimitz. Beiden lag vor allem daran, weitere Invasionen zu verhindern. Das gelang erstmals Anfang Mai in der fünftägigen See-Luft-Schlacht im Korallenmeer, die eine Premiere in der Seekriegsgeschichte darstellte. Ihr Verlauf machte es den Japanern, die bereits die Nordküste Neuguineas kontrollierten, unmöglich, Truppen bei Port Moresby im Südosten der Insel anzulanden.
    Anfang Juni 1942 brach die
US Navy
der japanischen Marine bei Midway sozusagen das Rückgrat. Die Insel sollte wie die Aleuten zum Schutz der Ostflanke des Mutterlands und im Hinblick auf eine von der Marineführung insgeheim geplante Landung auf Hawaii besetzt werden. Außerdem beabsichtigte der Flottenchef, Admiral Isoroku Yamamoto, dem Gegner auf See eine entscheidende Niederlage beizubringen. Nach dem Scheitern des Vorhabens, bei dem Nippon vier Flugzeugträger einbüßte, sah sich das Land außerstande, im mittleren Pazifik weiträumige Angriffsoperationen durchzuführen.
    Acht Wochen nach ihrem Erfolg landeten die Amerikaner am 7. und 8. August auf Guadalcanal sowie auf vier anderenInseln der Salomonen-Gruppe. Mit der Offensive bezweckten sie, die Bedrohung der Seeverbindungen nach Australien zu beseitigen. Für Japan erwuchs daraus die Gefährdung seines südlichen Defensivgürtels und seiner langfristigen, expansiven Australien-Strategie. Nicht zuletzt deshalb entwickelte sich das Ringen um Guadalcanal zu einem sehr verlustreichen triphibischen Abnutzungskampf. Als Tokyo ab dem 1. Februar 1943, einen Tag bevor die letzten Teile der deutschen 6. Armee in Stalingrad den Kampf einstellten, seine Truppen evakuierte, war der japanische Vormarsch überall zum Stillstand gekommen. Der Abwehrerfolg von Midway und der Sieg auf Guadalcanal markieren die Zeitspanne, in der die Alliierten in Ostasien die Oberhand gewannen. Ende 1942 sprachen selbst führende Japaner von der Überforderung der eigenen Kräfte.
6. Gräuel des Kriegs im Fernen Osten
    Spätestens seit Guadalcanal kennzeichnete der Grundsatz „Töten oder getötet werden“ das Verhalten vieler in Ostasien kämpfender Männer. Die Rede ist von einem Krieg, den Japans Soldaten seit 1931 schonungslos gegen sich selbst, aber zugleich mit unvorstellbarer Brutalität, ja bestialischer Grausamkeit in Bezug auf ihren „Feind“ und die Zivilbevölkerung führten. Anders als in Europa ging es im Fernen Osten weder um die Ausrottung einer bestimmten ethnischen Gruppe noch handelte es sich um einen von der Staatsführung befohlenen Vernichtungskrieg. Die kaiserlichen Streitkräfte praktizierten letzteren vielmehr ganz selbstverständlich, obwohl alle Militärpersonen die „Regeln für den Felddienst“ bei sich trugen. Sie

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