Der Zweite Weltkrieg
nur elf Tag hinhaltenden Widerstand entgegensetzen
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Auf klassischem Terrain
Wehrmachttriumph auf dem Balkan (April 1941)
Der deutsche Balkanfeldzug wurde noch einmal ein „Blitzkrieg“. Den schnellen deutschen Panzertruppen und der Übermacht der Luftwaffe hatten die personell zwar viel stärkeren Armeen Jugoslawiens und die durch den Kampf an der Front gegen die Italiener gebundenen Griechen wenig entgegenzusetzen. Bombenangriffe auf Belgrad durch die Luftflotte 4 (Löhr) forderten ungeheure Opfer unter der Zivilbevölkerung (allein am Angriffstag 1500). Gegenwehr der insgesamt nur 340 Maschinen starken jugoslawischen Luftwaffe kam kaum zum Tragen. Im Feuer der deutschen Geschütze und Panzer lösten sich ganze gegnerische Verbände auf. Schon elf Tage nach Angriffsbeginn kapitulierte die jugoslawische Armee.
Hoffnungslose Lage
Am selben Tag durchbrach das deutsche XVIII. Korps die britische Riegelstellung am Olymp, nachdem schon am 9.4. Saloniki genommen worden war. Die nach dem kürzlich verstorbenen Diktator benannte waffenstarrende Metaxas-Linie im Norden hatte den Attacken der deutschen 2. Panzerdivision nur zwei Tage standhalten können. Aus London kam nun der Befehl zur Räumung Griechenlands; insgesamt konnten die Briten 50 732 Mann evakuieren. Angesichts der hoffnungslosen Lage, fand am 18.4. in Athen ein Kriegsrat statt, bei dem sich die Frontbefehlshaber gegen die Meinung von König Georg II. für eine Kapitulation aussprachen. Tags darauf entsandten die Befehlshaber der drei in Epirus kämpfenden griechischen Korps Unterhändler ins Hauptquartier der Waffen-SS-Brigade „Leibstandarte Adolf Hitler“ und vereinbarten die Waffenstreckung vor dem deutschen OB Generalfeldmarschall List zum 23.4.; am 27.4. rückte die Aufklärungsabteilung der deutschen 5. Panzerdivision in Athen ein, und am 30.4. war die Besetzung des griechischen Festlands einschließlich Peloponnes abgeschlossen. Kreta (siehe Kasten) wurde einen Monat später genommen. Die italienische 2. Armee (Ambrosio) hatte unterdessen weitgehend kampflos die dalmatinische Küste besetzt.
Kreta
Die griechische Mittelmeerinsel Kreta mit 8400 Quadratkilometern und 430 000 Einwohnern (1939) wurde gegen Ende des Balkanfeldzuges Zufluchtsort des griechischen Königs mit seiner Regierung sowie 32 000 Mann der evakuierten britischen Truppen. Wegen der strategischen Bedeutung Kretas beschloss die deutsche Führung einen Angriff, beginnend mit einer Luftlandung (Unternehmen „Merkur“). Die am 20.5.1941 abspringenden 15 000 Mann der 7. Fallschirmdivision des XI. Fliegerkorps (Student) gerieten in mörderisches Abwehrfeuer und konnten zunächst nirgends die gesteckten Ziele erreichen. Nachschub und Verstärkungen kamen erst heran, als die Luftwaffe die britischen Seestreitkräfte vertrieben hatte. Malemes mit Flugplatz war schon am zweiten Tag genommen worden, am 27.5. fiel die Hauptstadt Chania, tags darauf der Hafen in der Sudabucht. Rethymnon ergab sich am 29.5., am 31.5. erlosch der letzte Widerstand. Die Briten und ihre Verbündeten hatten 17 754 Mann an Gefallenen und Gefangenen verloren, die Angreifer 3725 Tote und Vermisste sowie 2643 Verwundete zu beklagen
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Gefährlicher Zeitverlust
Im Balkanfeldzug verlor die Wehrmacht 2559 Mann an Gefallenen, 3169 Vermisste und 6820 Verwundete; 16 100 Briten (davon 14 000 Gefangene) kehrten nicht mehr heim; 344 000 Serben und 223 000 Griechen gerieten in deutsche Gefangenschaft. Die RAF büßte 209, die Luftwaffe 158 Maschinen ein. Entscheidender freilich für den weiteren Kriegsverlauf war der Zeitverlust; der längst geplante Russlandfeldzug verzögerte sich um mehrere Wochen.
Gut 15 000 deutsche Fallschirmjäger sprangen bei der ersten großen Luftlandeoperation der Geschichte über dem von alliierten Truppen verteidigten Kreta ab. Das Ziel des Unternehmens „Merkur“, die Besetzung der Insel, gelang bis zum 31.05. Deutsche Fallschirmjäger in einem kretischen Dorf, kurz nach der Einnahme der Insel
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Himmelsgeschenk?
Stellvertreter des „Führers“ nach England geflogen (10.5.1941)
Um 22.08 Uhr am 10.5.1941 meldete eine schottische Radarstation bei Inverness: „Unbekanntes Flugobjekt, Planquadrat 1!“ und wenige Minuten später sahen Soldaten an der Küste eine Maschine im Tiefflug von See heranrasen, eine Messerschmitt Me 110, die mangels Reichweite hier gar nicht sein konnte. Wenn die Soldaten gewusst hätten, dass sie sogar aus Augsburg kam, wären sie
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