Der Zweite Weltkrieg
sondern die Luftüberlegenheit der Alliierten an den Fronten
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Als die Luftwaffe wegen hoher Verluste zu Nachtangriffen auf London übergegangen war, forderte Churchill die Bombardierung Berlins. Am 25.8. starteten daraufhin 81 Bomber, von denen in der Nacht aber nur wenige das Ziel fanden und nur geringe Schäden verursachten. Die Wucht der Angriffe steigerte sich am 10./11.2.1941 mit 189 Maschinen gegen Hannover und am 9.5.1941 sogar mit 359 Flugzeugen gegen Hamburg. Auch andere deutsche Städte nahm die RAF in dieser Zeit ins Visier, meist jedoch mit weniger Angreifern. Noch waren die Schäden weit geringer als die von der deutschen Fliegern in England angerichteten. Das änderte sich, nachdem am 23.2.1942 Luftmarschall Arthur Harris („Bomber“-Harris) die Führung des BC übernommen hatte mit dem Auftrag des Kriegskabinetts, „die Moral der Zivilbevölkerung und besonders der Industriearbeiter“ zu treffen.
1000-Bomber-Schläge
Zwar baute die Luftwaffe in hohem Tempo ihre Flotte an Nachtjägern und ihr Flakstellungen aus, doch blieb das „Dach“ der „Festung Europa“, wie die Propaganda formulierte, höchst lückenhaft. Die britischen Verluste gingen kontinuierlich zurück bei gleichzeitig rasant steigenden Einsatzzahlen. Diese neue Phase des Luftkriegs läuteten Angriffe wie der gegen Lübeck ein: 234 Bombern zerstörten am 28./29.3.1942 in der Innenstadt 1325 Gebäude und töteten 320 Zivilisten. Nach einem ähnlichen Angriff gegen Rostock folgte eine weitere Steigerung durch den ersten „1000-Bomber-Schlag“ gegen Köln am 30./31.5. 1942. Bei 48 Verlusten töteten die Bomber 428 Menschen, verletzten 5027 und machten 45 132 obdachlos. Die Großangriffe bei Nacht mit sogenannten Teppichwürfen rissen nicht mehr ab (siehe Kasten). Hinzu kamen bald die Tagesangriffe der von England und später von Italien aus operierenden amerikanischen Bomberpulks.
Die deutschen Großstädte im Westen sanken als erste in Schutt und Asche: Männer mit geretteter Habe im Handwagen vor einer zerstörten Straßenzeile in Wuppertal
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(c) akg, Berlin
Wende im Pazifik
See-Luftschlacht bei Midway (3.-7.6.1942)
Die polynesische Inselgruppe Midway im mittleren Pazifik nordwestlich Hawaii, bestehend aus den winzigen Atollen Sand Island und Eastern Island, bildete nach dem Verlust von Wake (s. Kasten) zu Beginn des Pazifikkrieges den wichtigsten Außenposten der USA. Sie unterhielten dort Flugfelder, eine Seefliegerstation, Funkanlagen und umfangreiche Treibstoffund Munitionsdepots. Wegen der relativen Nähe zum japanischen Mutterland plante Flottenchef Yamamoto daher für Anfang Juni 1942 die Wegnahme von Midway. Wie Japan von hier aus verwundbar war, wären die Insel ebenso eine ideale Basis für Vorstöße gegen die Westküste der USA und den Panamakanal.
Funkcode entschlüsselt
Yamamoto setzte dafür fast seine gesamten Überwasserstreitkräfte ein mit 407 Maschinen auf 8 Trägern. Ein Verband führte einen Ablenkungsangriff gegen die Alëuten, doch die Täuschung der US-Aufklärung misslang, da sie den japanischen Funkcode entschlüsselt hatte. Admiral Nimitz ließ gegen die japanische Landungsgruppe für Midway und den Trägerverband unter Vizeadmiral Nagumo seine beiden Trägergruppen rechtzeitig auslaufen und in Lauerstellung nordöstlich Midway gehen. Inzwischen hatte sich Yamamoto auf dem gewaltigen Schlachtschiff Yamato eingeschifft und führte seinen Hauptverband heran, die Landungsgruppe kam von den Marianen. Die 4 schnellen Träger Nagumos mit der 1. Marine-Luftflotte bildeten die Speerspitze.
Flaggschiff in Flammen
Etwa 400 Kilometer nordwestlich Midway hoben 108 ihrer Maschinen am 4.6.1942 noch vor Sonnenaufgang ab zum Angriff auf Midway, wo sie die militärischen Anlagen bombardierten. Da die Inseln aber weiter kampffähig blieben, ließ Nagumo nach heftigen Attacken von US-Bombern seine Träger zum eigenen Angriff in den Wind drehen, als die Schlacht eine dramatische Wende nahm: Hoch über der japanischen Gruppe kippten um 10.28 Uhr 34 Sturzbomber der „Yorktown“ und „Enterprise“ ab und erzielten Treffer auf dem Flugdeck der „Akagi“. Nagumos Flaggschiff verwandelte sich in ein Flammenmeer, das gleiche Schicksal ereilte innerhalb von fünf Minuten die Träger „Soryu“ und „Kaga“. Auch der letzte Träger Nagumos, die „Hiryu“ wurde am Nachmittag Opfer der Sturzbomber. Danach hielten sich die Amerikaner außer Reichweite, so dass die Japaner am Morgen des 5.6. endgültig abziehen
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