Der Zweite Weltkrieg
mussten.
Wake
Der amerikanische Stützpunkt auf der westpazifischen Kleininsel Wake gehörte zu den ersten Zielen der japanischen Inseloffensive. Im Schutz von 3 Leichten Kreuzern und 6 Zerstörern tauchte am 11.12.1941 eine Landungsflotte vor dem Atoll auf, drehte aber ab, als 2 Zerstörer von der Küstenartillerie versenkt und 2 weitere beschädigt worden waren. Der amerikanische Sieg blieb Episode, denn die zum Entsatz in Marsch gesetzte US-Kampfgruppe unter Admiral Fletcher mit dem Träger „Saratoga“ kehrte wieder um, als die Japaner erneut mit einer überlegenen Invasionsflotte – 3 Schwere Kreuzer, 2 Träger – vor Wake auftauchten. Nach massiver Luftvorbereitung gingen ihre Truppen in der Nacht vom 22. auf den 23.12. im toten Winkel der Küstenbatterien an Land und überwältigten die 452 amerikanischen Verteidiger in wenigen Stunden
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Die Verlustbilanz belegt das Ausmaß des japanischen Desasters: Japan 3500 Mann, 332 Flugzeuge, USA 307 Mann und 147 Flugzeuge. Die – seit 1598 erste – schwere Niederlage der kaiserlichen Flotte brachte schon nach einem halben Jahr das Ende ihrer Seeherrschaft und die Wende im pazifischen Krieg, in dem die USA die Initiative nicht mehr abgaben.
Kriegsschauplatz Pazifik: Ein B-25 Mitchell US-Kampfbomber beim Angriff auf einen japanischen Zerstörer
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(c) akg, Berlin
Überschätzter Sieg
Eroberung von Tobruk (21.6.1942)
Die libysche Hafenstadt Tobruk in der östlichen Cyrenaika hatte 1936 etwa 1600 Einwohner. Von der italienischen Kolonialmacht zur Seefestung ausgebaut, war Tobruk wegen seiner Lage und wegen des leistungsfähigen Tiefwasserhafens im Afrikafeldzug heftig umkämpft. Am 22.1.1941 gelang dem britischen XIII. Korps (O’Connor) die Eroberung der Stadt und die Gefangennahme der 25 000 italienischen Verteidiger (Reste XXII. Korps unter General Pitassi-Manella). Weiter befestigt und mit tiefen Minengürteln abgeriegelt, blieb Tobruk bei der ersten Offensive Rommels mit dem Deutschen Afrika-Korps zur ägyptischen Grenze im Frühjahr 1941 als britisches Bollwerk im Rücken der deutsch-italienischen Front zurück. Es wurde von der australischen 9. Infanteriedivision gehalten, die am 14.4. und 30.4.1941 Versuche des Afrika-Korps abwies, die tiefgestaffelten Panzergräben, Bunkerstellungen und Nester mit Panzerabwehrkanonen vor Tobruk zu überwinden.
Malta
Da Italien nach dem Kriegseintritt (10.6.1940) die Wegnahme der britischen Bastion Malta versäumte, wurde das militärische Potential der Insel, insbesondere die Luftstreitkräfte, erfolgreich ausgebaut. Das machte sich bei Beginn des Afrikafeldzugs durch empfindliche Nachschubverluste Italiens bemerkbar: deutsche Hilfe wurde nötig. Das deutsche X. Fliegerkorps wurde nach Süditalien und Sizilien verlegt und konnte zeitweise die Bedrohung durch Malta ausschalten. Im Sommer 1941 erzwang jedoch der Russlandfeldzug den Abzug starker Fliegerkräfte – Malta erholte sich. Prompt gingen wieder die Verlustziffern beim Nachschub für Nordafrika in die Höhe. Ende 1941 konnte die Luftflotte 2 (Kesselring) von Süditalien aus Besserung schaffen. Doch die erwogene Eroberung der Insel durch eine Luftlandung (Unternehmen „Herkules“) unterblieb. Nach erneutem Abzug der Flieger in den Osten gingen von August bis Oktober 1942 wieder 40 Prozent aller Transporte für Rommel verloren
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Beförderung für den „Wüstenfuchs“
Bis Jahresende blieb die Stadt eingeschlossen und war oft heftigen deutschen Luftangriffen ausgesetzt, die vor allem die britische Flotte trafen: 27 Schiffe gingen verloren, über 700 Mann kamen ums Leben. Erst am 10.12.1941 konnte die britische 8. Armee (Cunningham) Tobruk entsetzen, ehe die Festung im Mai 1942 erneut Ziel einer deutsch-italienischen Offensive wurde. Nachdem die Verteidiger von Bir Hacheim Rommel zwei volle Wochen aufgehalten hatten, konnte er beim folgenden Vorstoß auf die Festung am 20.6.1942 die Abwehr von Südosten her durchbrechen und am 21.6. die Kapitulation der Besatzung (2. südafrikanische Division und andere Kolonialtruppen) durch General Klopper entgegennehmen. 32 200 Mann gerieten in deutsche Gefangenschaft, den Siegern fielen 5000 Tonnen Versorgungsgüter und 10 000 Tonnen Treibstoff in die Hände. Der dadurch endgültig als „Wüstenfuchs“ legendär gewordene Rommel wurde zum Generalfeldmarschall ernannt.
Unzureichender Nachschub
Die reiche Beute und die Gewinnung des günstig gelegenen Nachschubhafens verleiteten die deutsche Führung zu einer
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