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Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg

Titel: Der Zweite Weltkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Überschätzung der eigenen Möglichkeiten und zum Verzicht auf die Wegnahme Maltas (siehe Kasten). Die Front in Nordafrika erstarrte monatelang, da der Nachschub über Tobruk nie die erforderlichen Mengen erreichte. Nachdem das britische Kommando-Unternehmen „Agreement“ im September 1942 gegen die Stadt noch erfolgreich abgewehrt werden konnte, musste Rommel nach der Niederlage von El Alamein Tobruk am 13.11.1942 endgültig aufgeben.

Nach der Eroberung von Tobruk rückte Ägypten ins Visier der deutsch-italienischen Streitkräfte in Nordafrika: Generalfeldmarschall Erwin Rommel (links) mit Dolmetscher und Marschall Ettore Bastico (rechts), dem italienischen Oberbefehlshaber
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    (c) akg, Berlin

Ziele nicht erreicht
Die deutsche Sommeroffensive im Osten (1942)
    Die Sommeroffensive der Wehmacht 1942 an der Ostfront (Codebezeichnung „Blau“) zielte anders, als Stalin erwartet hatte, nicht auf Moskau, sondern nach Südosten auf die kaukasischen Ölfelder und auf Stalingrad. Angesichts des drohenden Zweifrontenkriegs nach Kriegseintritt der USA und der Gefährdung der deutschen Ölversorgung wurde für „Blau“ die Eroberung des Fördergebiets im nördlichen Kaukasus und seine Abschirmung durch eine Verteidigungsstellung am Don zwischen Kursk und Stalingrad ins Auge gefasst. Hitler ließ daher die Heeresgruppe Süd teilen: Heeresgruppe A (List) mit Stoßrichtung Kaukasus, Heeresgruppe B (v. Bock, seit 15.7. v. Weichs) für den Aufbau der Donstellung und die Eroberung Stalingrads. Für Rückenfreiheit sorgte die Eroberung der Krim durch die 11. Armee (Manstein); die Seefestung Sewastopol kapitulierte am 2.7.1942.
Deutsche Pläne erbeutet
    Durch diese Ausweitung des Auftrags über die ursprünglich bloße Flankensicherung hinaus trug die Heeresgruppe B schließlich sogar die Hauptlast des Kampfes bei zunehmender Zersplitterung der Kräfte. Weiter erschwerend kam hinzu, dass die Pläne für die erste Operationsphase bei der Notlandung von Major Reichel (1. Generalstabsoffizier der 23. Panzerdivision) am 19.6. der Roten Armee in die Hände gefallen waren. „Blau“ (am 30.6. in „Braunschweig“ umbenannt) begann am 28.6. um 2.15 Uhr aus dem Raum Kursk mit der 2. Armee (v. Weichs), der 4. Panzerarmee (Hoth) und der 2. ungarischen Armee (Jány) mit 3 Panzer-, 3 Panzergrenadier- und 11 Infanteriedivi sionen sowie 10 ungarischen Divisionen gegen die sowjetische Brjansker Front (seit 7.7. Woronesch-Front). Am 30.6. folgte der Angriff der deutschen 6. Armee (Paulus) aus dem Raum Belgorod.
    Obwohl Hitler zunächst durch die Bestimmung von Stalingrad als Hauptangriffsziel (13.7.) und durch Entzug der 4. Panzerarmee zur Unterstützung der Heeresgruppe A im Kaukasus (17.7.) die Operationen behinderte, erreichte die Heeresgruppe B am 23.8. die Wolga nördlich von Stalingrad und die Heeresgruppe A zwei Tage vorher mit dem Elbrus den höchsten Gipfel des Kaukasus (5642 Meter). Offenkundig wurde jedoch, dass der Gegner nur wich und nicht mehr wie im Vorjahr überholt und eingekesselt werden konnte. Gefangenenzahlen wie seinerzeit gab es nicht mehr. So blieb „Blau“ respektive „Braunschweig“ letztlich ein Pyrrhus-Sieg und erreichte keines der beiden angestrebten Ziele, weder die Einnahme der Ölstadt Baku noch die von Stalingrad.
    Generalplan Ost
    Am 12.6.1942 zeichnete Himmler als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums eine Denkschrift ab, die seine Hauptabteilung Planung (SS-Oberführer Prof. Konrad Meyer-Hetling) über „rechtliche, wirtschaftliche und räumliche Grundlagen des Ostaufbaus“ ausgearbeitet hatte. Dieser kurz „Generalplan Ost“ genannte Entwurf enthielt das offizielle Programm der NS-Besatzungspolitik. Es sah die Vertreibung oder die Vernichtung von 31 Millionen Bewohnern Polens und der sowjetischen Westgebiete vor, bleiben sollten 14 Millionen vorwiegend „eindeutschungsfähige“ Balten und Ukrainer als Arbeitssklaven der deutschen Siedler. 36 Siedlungsschwerpunkte mit je 20 000 Einwohner, umgeben von einem Kranz von Dörfern, waren als Netz zur Erschließung der Marken „Ingermanland“ um Leningrad, „Gotengau“ mit der Krim, Memel-Narew-Gebiet sowie Generalgouvernement geplant. Die „deutsche Volkstumsgrenze“ sollte damit tausend Kilometer nach Osten vorgeschoben werden. Die sich rasch verschlechternde Kriegslage machte den Plan zur Makulatur
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Tausend Meilen fern der Heimat: Der Bildberichter einer Propagandakompanie porträtierte die beiden deutschen Kradmelder in

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