Der Zweite Weltkrieg
nach Gegenangriffen des deutschen XIV. Panzerkorps (von Senger und Etterlin) bis 22.1. wieder in die Ausgangsstellung zurückziehen. Flankenangriffe des französischen Expeditionskorps (Juin) gegen Atina im Norden und der britischen 46. Division bei Sant’ Ambrogio im Süden des amerikanischen Abschnitts scheiterten.
Nach kurzer Pause gingen die Alliierten am 25.1.1944 zur Daueroffensive über. Vergeblich jedoch versuchte die 34. US-Infanteriedivision, den Montecassino im Norden zu umgehen, und ebenso erfolglos blieben Vorstöße der Franzosen. Gegenangriffe der deutschen 44. Infanteriedivision stellten die alte Lage wieder her. Es folgte eine Bombardierung des Klosters, dessen Kunstschätze von den deutschen Verteidigern nach Rom ausgelagert worden waren. 142 viermotorige Bomber (B-17) und 87 weitere Maschinen verwandelten am 15.2. die Abtei in einen Trümmerhaufen, den Einheiten der deutschen Fallschirmjägerdivision (Heidrich) besetzten. Sturmangriffe britischer Kolonialtruppen wurden am 18.2. abgewiesen.
Anzio
Das westitalienische Hafenstädtchen Anzio (1940 ca. 7000 Einwohner) rückte am 22.1.1944 ins Rampenlicht der Geschichte, als hier und beim Nachbarort Nettuno, etwa 50 Kilometer südlich von Rom, das VI. US-Korps (Lucas) mit 4 amerikanischen und 2 britischen Divisionen hinter den deutschen Linien landete. Es sollte Bewegung in den alliierten Vormarsch bringen, der vor Montecassino stockte. Innerhalb einer Woche waren 69 000 Mann mit 237 Panzern und 50 Geschützen an Land, versäumten es aber, den Überraschungseffekt auszunutzen. So konnten sie zwar einen stabilen Brückenkopf bilden, den Gegenangriffe der deutschen 14. Armee (Mackensen) nicht mehr einzudrücken vermochten, doch der gewünschte Effekt: Abschneiden der rückwärtigen deutschen Verbindungen, blieb aus. Erst im Zuge einer allgemeinen deutschen Rückzugsbewegung gelang am 23.5.1944 der Ausbruch aus dem Brückenkopf
.
Durchbruch beim vierten Versuch
In einer weiteren Schlacht sollte ein Angriff durch den Ort Cassino den Durchbruch schaffen: Am 15.3. gingen die Neuseeländer vor, nach Bombardierung der deutschen Stellung mit 800 Maschinen, die 1200 Tonnen Bomben abwarfen. Dennoch lief sich der Angriff fest. Am 23.3. mussten die Alliierten den Kampf erneut abbrechen. Die Zeit aber drängte wegen der anstehenden Invasion. Jetzt wurde alles, was man hatte, ins Gefecht geworfen: In der Nacht vom 11./12.5. feuerten über 2000 alliierte Geschütze und leiteten die vierte Offensive ein. Das XIV. Panzerkorps auf dem rechten deutschen Flügel musste weichen, wodurch die gesamte Front in Bewegung geriet und der OB Süd Kesselring Montecassino am 17.5. räumen ließ. Der Weg nach Rom war offen. Insgesamt verloren die Alliierten bei Montecassino 12 000 Mann und wertvolle Zeit, die Wehrmacht büßte über 20 000 Mann an Gefallenen, Vermissten und Gefangenen ein.
Geschlagene vier Monate rannten die Alliierten im Frühjahr 1944 gegen die deutsche „Gustav“-Linie am Montecassino an. Als am 18.5. der Durchbruch gelang, durchschritt ihre Infanterie (Foto: Männer des East Surrey Regiments) eine Trümmerwüste, die einmal das berühmte Kloster des heiligen Benedikt gewesen war
.
(c) Interfoto
Wie Vieh deportiert
Das Martyrium der ungarischen Juden (1944)
Deutschland forderte von seinen Verbündeten im Krieg die Auslieferung der Juden. Bulgarien weigerte sich erfolgreich bis zum Schluss, und auch Ungarn widersetzte sich. Das von Horthy als „Reichsverweser“ diktatorisch regierte Land verwies auf eigene antijüdische Gesetze und Maßnahmen wie der Zwangsverpflichtung zu einem harten Arbeitsdienst, in dem seit Beginn des Krieges gegen die UdSSR, an dem Ungarn an deutscher Seite teilnahm, bereits viele tausend Juden umgekommen waren. Das alles aber genügte Hitler nicht, und als die Rote Armee sich den Karpaten näherte, befahl er die Besetzung Ungarns, wo am 19.3.1944 deutsche Truppen einrückten. Ihnen folgte ein Sonderkommando unter Führung von SS-Obersturmbannführer (Oberstleutnant) Adolf Eichmann, der die neue von den Deutschen Horthy aufgezwungene Regierung in der „Judenfrage beraten“ sollte.
Vrba-Wetzler-Bericht
Obwohl die Slowakei formal ein selbständiger Staat blieb, passte sie sich nach 1939 der deutschen Rassegesetzgebung an: Der jüdische Schüler Walter Rosenberg (* 1924) musste das Gymnasium verlassen und wurde 1942 nach Auschwitz deportiert. Am 7.4.1944 gelang ihm mit seinem Freund Alfred Wetzler die Flucht aus dem
Weitere Kostenlose Bücher