Der Zweite Weltkrieg
Gros seiner Kräfte binnen einer Woche die Stadt im äußersten Südwesten der Krim, allerdings unter Verlust von einem Drittel an Waffen und Gerät. Hitler ließ Jaenecke einbestellen, bekam aber wieder nur Forderungen nach Rettung der verbliebenen 64 000 Mann zu hören und ersetzte ihn daraufhin durch Allmendinger. Doch an der Lage änderte der Wechsel natürlich nichts, und als am 5.5.1944 Tolbuchin angreifen ließ, sah sich Heeresgruppen-OB Schörner, Hitlers Lieblingsgeneral, am 8.5. gezwungen die Einschiffung der letzten Kräfte anzuordnen, ohne Weisung des Führerhauptquartiers abzuwarten. Hitler stimmte schließlich zu. Es gelang Luftwaffe und Kriegsmarine aber nur noch, 37 000 Mann, darunter 10 000 Verwundete, nach Rumänien zu überführen, die Verluste waren damit seit dem 8.4. auf 31 700 Deutsche und 25 000 Rumänen angestiegen, das Schicksal von 20 000 Mann blieb ungeklärt.
Ploeşti
Das Erdölgebiet von Ploeşti in Rumänien war die wichtigste Quelle für Deutschlands Treibstoffversorgung. 1940 wurde Ploeşti auf Wunsch von Staatschef Antonescu von der deutschen 16. Panzerdivision besetzt. Nach der deutsch-italienischen Niederlage in Nordafrika 1943 geriet es in den Operationsbereich der viermotorigen Bomber der 9. US-Luftflotte. Am 1.8.1943 flogen B-24 Liberator von Derna (Libyen) aus den ersten Großangriff (Operation „Tidalwave“), der allerdings vergleichsweise wenig ausrichtete und mit großen Verlusten der Angreifer endete: Die Flak schoss 54 Bomber ab, weitere stürzten beim Rückflug ab oder mussten in der Türkei notlanden, von 178 gestarteten Maschinen kamen lediglich 11 zurück. Am 5.4.1944 wurden die Erdölfelder erneut angegriffen, diesmal durch die 15. US-Luftflotte. Am 30.8.1944 besetzte die Rote Armee die Stadt
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Nach zwei Jahren wieder in sowjetischer Hand: Sewastopol. Viel allerdings stand von der einst stolzen Seefestung nicht mehr, als der Sturm der Roten Armee auf die letzte deutsche Bastion auf der Krim begann
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(c) akg, Berlin
Feuerschlag aus tausend Rohren
Landung der Westalliierten in der Normandie (6.6.1944)
Seit 1942 von Stalin gefordert, gelang die Errichtung einer Zweiten Front in Frankreich erst mit großer Verspätung im Juni 1944. Zu tief saß der Schock des blutigen Scheiterns beim Probe-Unternehmen gegen Dieppe (Unternehmen „Jubilee“ im August 1942). Jetzt aber gingen die Westalliierten aufs Ganze: Mit 4126 Landungsfahrzeugen und 2316 Transportflugzeugen, unter dem Schutz einer Armada von Kriegsschiffen setzten die Alliierten am „D-Day“ (D für Decision = Entscheidung), dem 6.6.1944, über den Kanal und landeten in der Normandie. Deutscherseits waren sie lange erwartet worden, doch eher am Pas de Calais. Die Verteidiger wurden daher überrascht, als im ersten Morgenlicht Fallschirmjäger im Hinterland niedergingen und wenig später ein Bombenhagel die Küstenbefestigungen umpflügte. Ihm folgte um 5.50 Uhr ein Feuerschlag aus den über tausend Rohren der Deckungsflotte, ehe um 6.30 Uhr die erste Welle der Landungstruppen das Ufer erreichte.
Landeköpfe rasch stabilisiert
Schon am ersten Tag flogen die alliierten Luftwaffen 14 674 Einsätze, denen nur 319 deutsche gegenüberstanden, und errangen sofort die Luftherrschaft. In fünf Tagen erreichten mit Hilfe der künstlichen „Mulberry“-Häfen 326 000 alliierte Soldaten mit 104 000 Tonnen Nachschub und 54 000 Fahrzeugen das Festland. Die Alliierten hatten fünf Landeköpfe an der Küste vorgesehen: „Utah“ nördlich Carentan auf der Halbinsel Cotentin für das VIII. US-Korps (Collins), „Omaha“ 15 Kilometer östlich davon für das V. US-Korps (Gerow), „Gold“ nordöstlich Bayeux für das britische XXX. Korps (Bucknall), „Juno“ direkt östlich anschließend für die kanadischen Verbände des britischen 1. Korps (Crocker) und „Sword“ nördlich Caen für dessen britische Einheiten. Zwar stabilisierten sich die Landeköpfe in wenigen Stunden, doch wurden die Tagesziele nirgendwo erreicht, da Gegenmaßnahmen der deutschen 7. (Dollmann) und 15. Armee (Salmuth) einsetzten.
Atlantikwall
Schon bald nach Gewinnung der französischen, belgischen, niederländischen und dänischen Küsten begann die Organisation Todt mit der Errichtung von Befestigungen gegen etwaige Landungsunternehmen. Sie beschäftigte 125 000 Zwangsarbeiter und verbaute bis zur Invasion 17,3 Millionen Tonnen Beton und 1,2 Millionen Tonnen Stahl in 12 000 Bunkeranlagen und Geschützständen vorwiegend am Ärmelkanal und vor
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