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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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war es nur ein Bach - kam von den Hügeln herunter und durchschnitt
die Felder und Wiesen und selbst von ihrem Standpunkt oben am Hang aus hörte
Walküre das leise Rauschen des Wassers.
    Sie tat so etwas nicht gern ohne Skulduggery, aber in diesem
Fall sah sie einfach keine andere Möglichkeit. Sie steckte Gordons Notizbuch in
ihre Jackentasche und stieg langsam den Hügel hinunter, wobei sie aufpassen
musste, dass sie auf dem Gras nicht ausrutschte.
    Da hörte sie den Schrei.
    Walküre blickte erschrocken auf. Noch ein Schrei und sie
begann zu laufen, rannte hinunter zu dem Bach und watete hindurch; ihre Kleider
trieften von dem eiskalten Wasser. Als sie ans andere Ufer kam, sah sie einen
schmalen Pfad und eine Frau, die auf die Knie fiel.
    Walküre rief ihr zu und die Frau blickte sich um. Die
Erleichterung war ihr anzusehen, doch jetzt hörte Walküre das Donnern vieler
Hufe sowie ein Quietschen und Rattern. Sie sah sich um. Sie und die Frau waren
allein auf weiter Flur, doch die Geräusche kamen näher ...
    Und dann tauchte sie plötzlich vor ihr auf, eine große
schwarze Kutsche, gezogen von vier nachtschwarzen, kopflosen Pferden. Walküre
machte einen Satz zur Seite, als sie vorbeibrauste. Sie verschwand aus ihrem
Blickfeld, doch das Rattern war immer noch zu hören und jetzt schrie die Frau
erneut. Walküre rappelte sich auf und lief los.
    Die Frau versuchte wegzurennen, fiel jedoch der Länge nach
hin, als hätte sie einen Schlag in den Rücken bekommen. Walküre lief weiter und
sah die Kutsche in dem Moment wieder, als die kopflosen Pferde anhielten. Der
Kutscher stieg vom Bock. Er trug die traditionelle Kutscheruniform, hatte aber,
genau wie die Pferde, keinen Kopf. Aus der Nähe sah er nicht mehr ganz so lächerlich
aus.
    "Lass sie in Ruhe!", brüllte Walküre und lief zu
ihm hin.
    Er drehte sich um, als sie einen Feuerball in ihrer Hand
entstehen ließ und ihm entgegenschleuderte. Er explodierte an seiner Brust, doch
das Feuer erlosch sofort wieder. Sie lief direkt in ihn hinein und rempelte ihn
mit der Schulter an. Er trat unter dem Aufprall einen Schritt zurück, aber mehr
auch nicht. Sie spürte, wie sich eine kalte Hand um ihren Hals legte, wie sie
in die Luft geworfen wurde und unsanft auf dem Boden landete.
    "Hilf mir!", rief die Frau, als der Kutscher, der
Dullahan, auf sie zukam. Er ergriff ihren Arm und zerrte sie trotz ihrer Bitten
und Schreie zu der Kutsche.
    Walküre stürzte sich erneut auf den Dullahan, drückte nach
außen gegen die Luft und brachte ihn ins Wanken. Dann versetzte sie ihm einen
kräftigen Tritt. Er holte mit der freien Hand aus, doch sie duckte sich unter
dem Schlag weg und setzte zu einer Geraden an. Ihre Faust traf seine Seite,
aber es war, als hätte sie gegen eine Wand geboxt. Er versetzte ihr einen
Schlag mit dem Handrücken und sie drehte sich wie ein Kreisel und landete auf
einem Knie. Der Dullahan ging weiter in Richtung Kutsche.
    Walküre konnte nur zusehen, wie er die Frau gegen die Seitenwand
drückte. Die Tür in ihrem Rücken öffnete sich lautlos. Die Frau hielt den Blick
auf den kopflosen Kutscher gerichtet und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Dann
packten ein Dutzend blasse Hände die schreiende Frau und zerrten sie in die
Kutsche. Die Tür schwang sacht zu und der Dullahan kletterte wieder auf den
Bock. Ohne sich um Walküre zu kümmern, ließ er die Zügel leicht auf die Rücken
der kopflosen Pferde klatschen, worauf diese antrabten. Der Kutschwagen
ruckelte hinter ihnen her. Sie war bald aus Walküres Blickfeld verschwunden,
doch das Hufgetrappel war noch einige Zeit zu hören, bevor es sich in der Ferne
verlor.
    Walküre stand auf, immer noch ein wenig benommen von dem
Schlag.
    "Du kannst den Dullahan nicht besiegen", ertönte
eine Stimme hinter ihr.
    Sie drehte sich um. Eine Frau kam auf sie zu, das schwarze
Haar hing ihr in das zerfurchte Gesicht und der Saum ihres zerschlissenen
Kleides schleifte hinter ihr durchs Gras. Ihre bloßen Füße waren schmutzig und
sie hatte auffallend schmale Hände.
    "Er ist kein Mensch", fuhr die Frau fort,
"und auch kein Tier. Er ist einfach. Etwas, das einfach nur ist, kann man
nicht besiegen."
    "Wer war sie?", fragte Walküre. Sie wollte sich
nicht einschüchtern lassen. "Die, die er mitgenommen hat?"
    Als die Frau antwortete, klang ihre Stimme fast zärtlich.
"Sie hieß Margaret. Sie war die Letzte aus ihrer Familie. Sie hat meinen
Ruf gehört und jetzt gibt es diese Familie nicht mehr, sie wurde vom Angesicht
der

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