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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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finsteres Gesicht.
"Ich hasse es, zu gut im Job zu sein."
    Die Unterhaltung schwenkte in andere Bahnen. Ravel war
charmant und witzig und Tanith amüsierte sich köstlich. Allerdings spürte
Walküre jedes Mal, wenn Grässlich vorbeiging, ein Zögern in ihrem Lachen. Sie
sah auf die Uhr und wurde nervös. Bald würde sie sich auf den Weg machen
müssen. Ihr Handy klingelte. Kenspeckel war am Apparat.
    "Marr ist morgen früh transportfähig", informierte
er sie.
    "Ist sie bei Bewusstsein?"
    "Sie ist zu sich gekommen und ich habe sie
ruhiggestellt. Ich habe nicht die Absicht, mit dieser Frau zu reden. Sag dem
Detektiv, dass er sie gleich als Erstes abholen soll. Ich will sie keine
Sekunde länger als nötig hier bei mir haben."
    "Alles in Ordnung?", fragte Skulduggery, nachdem
sie aufgelegt hatte.
    Sie nickte. "Kenspeckel sagt, dass wir Marr morgen früh
abholen sollen."
    Ravel war überrascht. "Wie? Was ist das denn? Ihr
wisst, wo Marr ist?"
    Walküre schloss die Augen und stöhnte.
    "Ah", ließ Skulduggery sich vernehmen. "Ja.
Das sollte eigentlich geheim bleiben, Walküre."
    "Ich weiß", erwiderte sie kläglich. "Tut mir
leid."
    "Ihr habt Marr?", fragte Ravel. "Sie ist in
Gewahrsam? Warum ist das ein Geheimnis? Das sind doch super Neuigkeiten!"
    "Wir sagen es niemandem, bevor wir sie nicht vernommen
haben", antwortete Skulduggery. "So war zumindest unser Plan."
    "Ich hab gesagt, es tut mir leid", murmelte
Walküre.
    "Los, gehen wir", rief Ravel. "Sie ist bei
Kenspeckel Gruse? Dann nichts wie hin. Verhören wir sie."
    "Professor Gruse hat ganz klar gesagt, dass er bereit
ist, uns zu helfen und uns zu heilen", erklärte Skulduggery. "Aber er
will nicht, dass seine Einrichtung als Kommandozentrale genutzt wird. Nein, wir
bringen sie morgen irgendwohin. Es muss ein sicherer Ort sein."
    "Wie wäre es mit deinem Haus?", schlug Tanith vor.
    Skulduggery legte den Kopf schief. "Keine schlechte
Idee." Er sah Ravel an. "Da du ja nun in dieses unglaublich gut
gehütete Geheimnis eingeweiht bist, frage ich dich, ob du mitkommen magst, Erskin."
    Ravel blickte Tanith an und lächelte. "Klingt gut.
Grässlich, bist du dabei?"
    "Ich hab zu tun", antwortete Grässlich ein wenig
brummig. "Diese Kleider nähen sich nicht von alleine, musst du
wissen."
    "Dann wäre das geregelt", meinte Skulduggery.
"Morgen früh bekommen wir die Antworten, auf die wir schon so lange
warten."
    Walküre brachte es fertig, den Mund zu halten, bis sie
draußen waren und den Bentley ansteuerten. Tanith ging zu ihrem Motorrad und
Ravel war ein Stück zurückgeblieben.
    "Ich muss gehen", sprudelte es aus ihr heraus.
    Skulduggery drehte sich zu ihr um. "Bitte?"
    Sie lächelte und hoffte, dass er ihr die Nervosität nicht
ansah. "Ich muss gehen, tut mir leid. Ich hätte es dir schon vorher sagen
sollen. Ich muss noch etwas erledigen. Etwas anderes. Etwas Persönliches."
    "Verstehe. Alles in Ordnung?"
    "Ja." Sie lachte. "Alles bestens. Ich hätte
dir nur früher Bescheid sagen sollen."
    Er schüttelte den Kopf. "Unsinn. Du brauchst mir nichts
zu erklären. Ist diese andere, private Angelegenheit bis morgen erledigt?"
    "Ja, ja. Du liebe Güte, ja. Auf jeden Fall. Ich will
unbedingt dabei sein, wenn Davina Marr verhört wird. Das bin ich ihr irgendwie
schuldig, nachdem sie mich verhört hat."
    Skulduggery nickte. Sie hatte das Gefühl, als wartete er,
dass sie ihm erzählte, wohin sie ging. Als sie es nicht tat,
    nickte er wieder und zupfte einen losen Faden von seinem
Ärmel. "Ist es okay, wenn ich dich irgendwohin bringe?" "Dazu
habe ich Fletcher."
    "Selbstverständlich. Na dann, bis später."
    Sie winkte kurz und ging davon, allerdings mit einem unguten
Bauchgefühl. Sie verheimlichte Skulduggery sonst kaum etwas. Bis vor fünf
Monaten war Gordons Echostein das Einzige von Bedeutung gewesen, das sie ihm
vorenthalten hatte, und das war nicht ihre Entscheidung gewesen. Aber das jetzt
war etwas anderes. Am liebsten wäre sie zu ihm zurückgelaufen und hätte ihm
alles erzählt, dass sie Darquise war, dass sie auf dem Weg zu einer Banshee
war. Sie war überzeugt, dass er sie verstanden und ihr geholfen hätte, ihr die
ganze Sache leichter gemacht hätte ...
    Aber Walküre lief nicht zu ihm zurück. Sie ging stur weiter.
     
    DIE TODESFEE
     
    Die Hütte stand an einem dunklen, schattigen Platz unten am
Fluss, windgeschützt durch die uralten Bäume, die hier, ein gutes Stück
entfernt von der Stadt und jeglicher Straße, ungehindert wuchsen. Der Fluss -
eigentlich

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