Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)
Collegezeiten, während sie unterwegs nach Oxford waren. Sie hielt ihre Augen hinter der Sonnenbrille geschlossen und kämpfte gegen den Drang an, sich übergeben zu müssen, wenn sie über eine Bodenwelle oder durch ein Schlagloch in der Straße fuhren.
Die Anti-Barkovsky-Protestkundgebung fand auf dem üppigen Rasen des Oxford University Parks im nordöstlichen Bereich der achtunddreißig unabhängigen Colleges statt, aus denen sich die Universität zusammensetzte. Storm parkte auf einer unbefestigten Straße in der Nähe des Old Observatory, und gemeinsam gingen sie auf eine Bühne zu, die eigens für die Kundgebung errichtet worden war. Die Bühne war nur etwa einen halben Meter hoch und bot Platz für ein Podium und vier Stühle. Davor hatten sich etwa eintausend Demonstranten versammelt. Ein junges Mädchen teilte ihnen mit, dass alle auf Petrov warteten, der sich zu verspäten schien.
Gewohnheitsmäßig überprüfte Storm die Menge, und ihm fielen gleich drei Männer auf, die irgendwie fehl am Platz wirkten. Es waren Osteuropäer, etwa Mitte dreißig. Die meisten anderen Anwesenden waren entweder junge Studenten oder ältere Professoren.
„Hast du deine Glock dabei?“, fragte er Showers.
„Ja“, bestätigte sie. „Aber du musst mich nicht gleich anschreien.“
„Ich habe nicht geschrien.“
Trotzdem senkte er die Stimme und sagte: „Ich zeige dir gleich drei Männer. Wenn mein Verdacht stimmt, wirst du sie vielleicht erschießen müssen. Falls du dich dazu nicht in der Lage siehst, gib mir deine Waffe.“
„Ich gebe dir meine Waffe ganz sicher nicht“, erwiderte sie. „Und du musst sie mir gar nicht zeigen. Allein die Tatsache, dass sie Regenmäntel tragen, obwohl es ziemlich warm ist und die Sonne scheint, macht sie schon verdächtig. Wie willst du vorgehen?“
Zwei schwarze Mercedes-S-Klasse-Limousinen mit getönten Scheiben tauchten auf einer Straße rechts vom Park in etwa einhundertachtzig Metern Entfernung auf. Sie hielten an, und Petrov und Lebedev stiegen aus dem ersten Wagen. Sicherheitschefin Nad verließ den zweiten. Die beiden Fahrer schlossen sich ihnen an, und die Entourage machte sich auf den Weg zur Bühne.
„Ich werde Petrov und Nad aufhalten“, sagte er. „Du behältst diese Typen im Auge.“
„Denkst du, dass Nad und die beiden Sicherheitsleute bewaffnet sind?“, fragte Showers.
„Das will ich verdammt noch mal hoffen.“ Dann machte er sich auf den Weg durch die Menge.
Storm hatte etwa sechs Meter zurückgelegt, als er zwei Golfcarts bemerkte, die sich der Bühne von hinten näherten. Zwei Studenten lenkten die Fahrzeuge, an denen Anti-Barkovsky-Plakate angebracht waren. Sie fuhren den Gästen entgegen, um sie abzuholen und zur Bühne zu bringen. Storm wurde schlagartig klar, dass er Petrov und seine Begleiter nicht mehr rechtzeitig erreichen würde.
Bald darauf fuhr Petrov im ersten Golfcart in Richtung Bühne, Lebedev und Nad hatten hinter ihm Platz genommen. Die beiden Bodyguards positionierten sich derweil zu beiden Seiten der Bühne.
Nad hatte tatsächlich nur zwei von ihren Leuten mitgebracht! Beide trugen PROTECH-Sicherheitsausweise an ihren schwarzen Jacketts. Wenn sie was taugten, dann würden sie die drei Eindringlinge bald entdecken
.
Die drei Osteuropäer teilten sich auf. Einer von ihnen bezog direkt vor dem Podium Position. Die anderen beiden bewegten sich an die Seiten der Bühne, sodass sie in einer Linie mit den beiden PROTECH-Bodyguards standen. Showers befand sich links von Storm und behielt den Verdächtigen im Auge, der in ihrer Nähe stand.
Storm nahm den Typen vor dem Podium aufs Korn. Er würde derjenige sein, der den tödlichen Schuss auf Petrov abgeben würde. Die anderen beiden würden sich die Bodyguards vornehmen und ihrem Freund Deckung geben. Storm suchte nach Nad und bemerkte, dass sie überhaupt keinen Blick in die Menge warf, wie sie es hätte tun müssen. Stattdessen behielt sie Petrov im Auge, der nun hinter dem Podium stand und vorgestellt wurde.
Die Menge applaudierte, als Petrov zu sprechen begann.
Storm setzte seinen Weg zur Bühne fort und fing an, die Zuschauer vor sich aus dem Weg zu schubsen. „Weg da! Weg da!“, brüllte er. Er wollte einen Aufruhr verursachen, und Petrov und seine Sicherheitsleute so auf sich aufmerksam machen. Die Bodyguards hatten ihn tatsächlich bereits bemerkt und griffen unauffällig unter ihre Jacketts. Nad war er auch schon aufgefallen, doch Petrov war zu sehr mit seiner Rede
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