Derrick Storm 2: A Raging Storm - Im Auge des Sturms (German Edition)
„Aber womöglich interessiert es mich bloß, wo sich ein Spion versteckt.“
„Ich bin kein Spion, erinnern Sie sich? Ich bin Privatdetektiv.“
„Stimmt das? Stimmt überhaupt etwas von dem, was Sie mir heute Abend erzählt haben?“
Bevor er darauf antworten konnte, legte sie einen Finger auf seine Lippen und sagte: „Bringen Sie mich einfach zu Ihrer Unterkunft.“
Als sie sein Zimmer erreichten, ließ sie sich aufs Doppelbett fallen. Er schloss die Tür und warf die Zimmerschlüssel auf den Nachttisch. Sie winkte ihn zu sich und er setzte sich auf die Bettkante.
„Ich finde dich ziemlich attraktiv“, sagte sie. Dann beugte sie sich vor und strich mit einem Finger über seine Hand.
Er hatte schon viele Frauen im Bett gehabt. Alle waren leichte Beute gewesen. An die meisten Gesichter konnte er sich schon längst nicht mehr erinnern. Einzig Clara Strike hatte ihm etwas bedeutet. Sie war mehr gewesen als ein bloßer One-Night-Stand. Und sie hatte sein Herz gebrochen. Welche Gefühle hatte er für April Showers? Wollte er erneut ein gebrochenes Herz riskieren? Wohin würde dies führen? Wenn er den Job hinter sich gebracht und den Verräter gefunden hatte, würde er in sein Leben in Anonymität zurückkehren
.
Sie lehnte sich vor und küsste ihn auf den Mund. Er küsste sie zurück, hart und leidenschaftlich. Dann küssten sie sich erneut, und er fühlte die Hitze in sich aufsteigen, die immer auftritt, wenn ein Mann und eine Frau ihrer ersten gemeinsamen Nacht entgegensehen. Die pure Vorfreude darauf, einen neuen Körper zu entdecken. Jeden Zentimeter der Haut zu erkunden. Zu berühren und berührt zu werden.
„Wenn wir das wirklich tun wollen“, flüsterte sie verführerisch, „musst du mir einen Gefallen tun. Ich habe unten eine Kaffeekanne stehen sehen. Ich möchte, dass du mir eine Tasse davon holst.“
„Du willst eine Tasse Kaffee?“
„Um ehrlich zu sein“, antwortete sie, „ist es eine Ausrede. Eine höfliche Möglichkeit, dich aus dem Raum zu kriegen, weil ich mal pinkeln muss und dass lieber allein erledigen würde. Frauensache eben.“
Er erhob sich und trat zur Tür.
Als er gerade hindurchgehen wollte, sprang sie auf, schlug auf seinen Hintern und lachte.
Sobald er im Flur stand, schloss sie die Tür und verriegelte sie. Er hatte den Schlüssel auf dem Nachttisch liegenlassen.
Er klopfte vorsichtig an der Tür und sagte leise: „Ich kann einfach runtergehen und die Besitzerin aufwecken. Sie wird mich wieder in mein Zimmer lassen.“
„Willst du sie wirklich um diese Uhrzeit belästigen?“, erwiderte Showers durch die Tür.
Er hatte angenommen, sie sei betrunken. Doch das war sie ganz und gar nicht
.
Sie sagte: „Denk nur an den Skandal! Eine Frau in deinem Zimmer. Eine Frau, die getrunken hat. Wer kann schon wissen, was ich dazu sagen werde? Vielleicht zeigen sie uns sogar auf BBC, da ich ja so berühmt bin. Was hast du ihnen noch mal erzählt? Die Queen würde mich zum Tee einladen wollen?“
Dank seiner Ausbildung würde es weniger als eine Minute dauern, die Tür gewaltsam zu öffnen. Aber er wollte sich ihr nicht aufdrängen
.
„Du solltest besser im Marriott schlafen“, flüsterte sie. „Du hast ja ein Zimmer dort. Gute Nacht!“
KAPITEL DREIZEHN
Jemand klopfte an ihre Tür. Sie hörte Storm fragen: „Bist du schon wach? Ich habe Frühstück mitgebracht.“
Sie schlüpfte in einen Frotteebademantel, entriegelte die Tür und öffnete sie.
„Ich habe das hier von unten mitgebracht“, erklärte er. „Es ist ein englisches Frühstück. Es gibt Rührei, Würstchen, Blutwurst, gebackene Bohnen und eine Tomate.“ Er schwenkte das Tablett hin und her.
Auf einmal fühlte sie sich total ausgehungert. Und das brachte ihn zum Lächeln.
„Da ich die Nacht woanders habe verbringen müssen“, fuhr er fort, „habe ich mir die Freiheit genommen, mir Zutritt zu deinem Zimmer im Marriott zu verschaffen und dir ein paar frische Sachen mitzubringen. Hier in der Hoteltasche sind sie.“ Mit diesen Worten ließ er eine Plastiktasche aufs Bett fallen.
„Wie kommt es, dass du heute so gut gelaunt bist?“, fragte sie.
„Ich habe sehr kalt geduscht, als ich in mein Zimmer kam.“
„Wie schade!“, sagte sie.
„Ich werde dann mal den Mietwagen volltanken“, sagte er mit britischem Akzent. „Wir müssen in einer Stunde los, damit wir rechtzeitig bei der Kundgebung ankommen. Lass dir dein Frühstück schmecken.“
Showers litt unter dem schlimmsten Kater seit
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