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Des Abends eisige Stille

Des Abends eisige Stille

Titel: Des Abends eisige Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hill
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sein – Nieren, Lunge, aber meist ist es das Herz. In ihrem Fall war das bekannt und wurde regelmäßig überprüft. Sie ist als Baby nicht daran gestorben, aber jedes Mal, wenn sie einen Infekt hatte, egal ob in der Lunge oder der Blase – sie hatte viele Nierenentzündungen –, bekam sie sehr starke Medikamente, wodurch sich die Herzschwäche verschlimmerte. Der letzte Anfall war sehr ernst … Wenn sie nicht auf das neue Antibiotikum reagiert hätte, wäre sie gestorben, ganz ohne Frage. Aber offenbar war ihr Herz mehr in Mitleidenschaft gezogen worden, als man erkannte, oder es war einfach der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, das weiß man nicht. Wie auch immer, ihre Thoraxinfektion war zwar geheilt, doch ihr Herz machte nicht mehr mit und gab auf. Das ist nicht ungewöhnlich. Und auch keine schlechte Art zu sterben.«
    »Mag sein.«
    Cat schaute ihn eindringlich an. »Was ist?«
    Alles schien von tief unter der Oberfläche seines Bewusstseins hochzubrodeln.
    »Besteht die Möglichkeit, dass ihr jemand das Leben genommen hat? Ich wähle meine Worte sehr sorgfältig …«
    »Wer? Und mehr noch, warum?«
    »Ich weiß es nicht … Doch, ja, das Warum ist einfach.«
    »Tatsächlich?«
    »Man glaubte allgemein, dass sie keine Lebensqualität hatte. Ich habe das nie geglaubt, aber ihr habt das alle getan, und alle in der Ivy Lodge, außer dieser netten Shirley. Niemand glaubte, dass ihr Leben es wert war, gelebt zu werden.«
    »Das ist stark verallgemeinert.«
    »Aber wahr.«
    »Kann sein. Ja, vor allem in den letzten zwei Jahren, als sich die Infekte häuften. Aber es ist ein riesiger Schritt, das zu glauben und dann etwas zu unternehmen. Ich meine, sie zu ermorden. Das ist das Wort, das du benutzen musst, Si. Gerade du solltest das wissen.«
    »Ja.«
    »Derek Wix war als Erster bei ihr, und er war davon überzeugt, dass es Herzversagen war. Chris hat sie auch gesehen. Er hat sie nicht untersucht, das stimmt, doch er hat sie gesehen und hat Dereks Meinung nicht in Frage gestellt. Niemand in der Ivy Lodge hat die Todesursache in Frage gestellt. Ihr verdammten Polizisten seht überall Verbrechen.«
    Simons Handy klingelte und weckte Felix, der verängstigt losbrüllte.
    »Nathan, wo sind Sie?«
    »Vor dem Kreiskrankenhaus, Chef. Ich wollte zu Andy Gunton, bloß ist der immer noch in ziemlich schlechter Verfassung, und sie haben keinen zu ihm gelassen.«
    »Ist seine Familie benachrichtigt worden?«
    »Die Schwester ist jetzt hier. Ich kenn diese Michelle Tait. Hat mir die Hölle heiß gemacht, als sie mich im Flur sah, aber so war sie schon immer.«
    »Wissen wir, was passiert ist?«
    »Nee. Ein Mann mit einer Heckenschere kam dort entlang, hat nach unten geschaut und ihn im Graben liegen sehen. Hat sofort einen Krankenwagen gerufen. Sieht aus, als wär Gunton zusammengeschlagen und aus einem Auto geworfen worden.«
    »Übel.«
    »Er hatte es auch mit ein paar üblen Leuten zu tun … Ich mach mich jetzt auf den Weg zu Lee Carter.«
    »Sie kennen ihn?«
    »O ja, ich kenne Lee Carter. Allerdings.«
    »Na dann, seien Sie vorsichtig, nehmen Sie Verstärkung mit.«
    »Sie meinen, ich wär nicht stark genug?«
    »Sie wissen, was ich meine.«
    »Waren Sie bei Mrs. Angus, Chef?«
    »Ja. Ihr geht es gar nicht gut.«
    »Tja, das war vorauszusehen, oder?«
    »Ja«, erwiderte Serrailler. »Ja, das war es wohl.«
    Es gefiel ihm, wie sein DS die Dinge anpackte.
     
    Simon wandte sich wieder der Küche zu. »Cat, Marilyn Angus ist eure Patientin, stimmt’s?«
    »Die von Chris.«
    »Aber du kennst sie?«
    »Nicht sehr gut. Warum?«
    Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich rittlings darauf, den Blick auf Cat gerichtet, die Felix an der Brust hatte.
    »Ich mache mir große Sorgen um sie.«
    Er erzählte ihr von seinem Besuch im Haus der Angus. Cat hörte aufmerksam zu, streichelte den kleinen Kopf des Babys. Dessen Füße zogen sich zusammen und streckten sich wieder im äußersten Behagen des Stillens.
    »Sie steht offensichtlich unter Schock, aber das ist nicht überraschend.«
    »Sie schien überhaupt keine Verbindung zu mir aufzunehmen. Es war, als wäre ich nicht da. Sie war wie in Trance.«
    »Abwesend?«
    »Ja … mehr …«
    »Zombieartig?«
    »Das beschreibt es ziemlich gut, ja. Am meisten Sorgen mache ich mir jedoch um die Tochter. Sie war in der Schule, aber es klang, als würde sie überhaupt nicht mit ihrer Mutter reden – schließt sich sofort, wenn sie heimkommt, in ihrem Zimmer

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