Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
wird; und jhr Timokles sich in einer Herberge auffhalten muß. Valikules kömt von seiner Fräulein Spuhr ab / weil er jhr Zeichen nirgend mehr angemahlet sihet / doch einem nächtlichen Gesichte folgend trifft er den rechten Weg wieder an /entgehet der Gefahr durch List / uñ kömt bey Mazeus an / von welchem er der Fräulein Zustand erfähret /zenht nach Ekbatana / und geräht auff dem Wege mit einem verwägenen Skythen in harten Streit / den er niederleget / und wird zu Ekbatana wol empfangen /da er sich ziemlich lange auffhalten muß. Ladisla / in dem er den verlohrnen Fabius emsig / aber vergebens suchet / kömt mit etlichen Persischen Herren in Streit / denen er ansieget / wird von jhren Verwanten verfolget / und machet sich durch einen herben Kampff loß /da er von den Feinden den ritterlichen Tyriotes zum geträuen Diener bekömt. Fabius / jezt Kleon genant /wird von seines Herrn Gemahl Fr. Statiren zur unbilligen Liebe genöhtiget / und hernach wolgehalten; sein Herr merket solches / und wil jhn beurlauben /worin sie aber nicht willigen wil. Fürst Gobares von Susa findet sich bey dieser Frauen / als seiner alten Buhlen / und schenket dem Kleon seinen ehemahligen Herrn Orsillos vor leibeigen / dem er seine Unbarmherzigkeit hart einbringet. Zu Ekbatana wird ein Freystechen gehalten / bey welchem sich Ladisla einstellet / und unwissend mit seinem Herkules sticht / erkennen sich mit Freuden / und nimt Ladisla den Christlichen Glauben an. Ein Jude wird von dreyen Hunden /wegen seiner Lästerung wider den Sohn Gottes / zurissen / worüber etliche Juden wider einen Christen sich verbinden / und gestrafft werden. Leches wird auch ein Christ / und die unsern währen gerne bald auffgebrochen nach Charas / woselbst üm die Zeit Fräulein Herkuliska aus Verlangen nach jhrem Herkules in eine Krankheit geräht / befestiget jhr Getichte wegen Verlobung an die Göttin Vesta bey dem Könige / und genäset wieder. Die Böhmischen Gesanten bringen der alten Königin nach Praag von Padua ab / Zeitung von dem geraubeten Fräulein; Frau Sophia reiset mit Frl. Sibylla nach Rom / werden von dem Käyser und seiner Mutter Fr. Mammea wol empfangen / ziehen wieder nach Padua und bekommen daselbst Schreiben von unsern Helden; diese aber brechen von Ekbatana auf nach Charas.
Inhalt des vierdten Buchs.
Fürst Gobares von Susa merket Fr. Statiren buhlerey mit Kleon / und trachtet jhm deßwegen nach dem Leben; aber sie verbirget jhn bey sich auf einem Gemache / vorgebend / Er sey auff der Jagt erschlagen. Zu Padua genäset sein Gemahl eines jungen Söhnleins. Ladisla und Herkules mit jhrer kleinen Geselschafft gerahten vor Charas mit des grossen Königes Sohn und dessen Leuten / unwissend in Streit / und erlegt Herkules denselben / wenden sich auff einen andern Weg / und ziehen zur Stadt ein / beschauen der Fräulein Schloß / und sehen sie am Fenster stehen Timokles der Fräulein Dolmetscher / kömpt mit jhnen in kundschafft / tuht jhr deren Ankunfft durch Zeichen zu wissen / und schiessen Herkules und sie einem andern Brieffe zu in hohlen Pfeilen. Der Morgenländischen Fürsten Verbündniß wieder König Artabanus /wird zu Charas ruchtbar. Phraortes Großfürst von Ekbatana kompt an zu Charas / führet Herkules in angestrichener Farbe als einen teutschen ritterlichen Diener mit auff des Königes Schloß / da er dem Könige der Fräulein Herkommen und Tahten erzählet / unter dem Vorgeben / er habe an jhres Herrn Vaters Hofe auf gewartet / und von demselben den ritterlichen Orden empfangen. König Artabanus erläubet jhnen beiden das Fräulein zu besuchen / da Herkules mit jhr die Liebe erneuert und sie zum Christentuhm bekehret. Der König nimt Herkules (bey jhm Valikules genennet) in Dienste / jhn nach der Fräulein Fr. Mutter zu verschicken. Herkules besuchet das Fräulein zum andernmahl und stärcket sie im Glauben. Etliche Hoffdiener der Parthischen Fürsten reiben sich an jhm / die er zu Fusse fechtend erleget; mit einem andern Nahmens Mithrenes hält er den Kampf zu Pferde unter der Fräulein Schlosse / sieget / und wird von dessen Herrn / dem jüngern Vologeses mördlich überfallen / welchen das Fräulein vom Schlosse erscheust. Herkules besuchet darauf sein Fräulein zum dritten mahle / und volstrecket mit jhr die Ehe; Er sendet Leches nach Padua und Prag / mit vielen Schätzen / ümb etliche Völcker zu werben / und nach Persepolis zubringen; und reiten die unsern mit Phraortes nach Persepolis zu Großfürst
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