Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Artaxerxes / welcher das Häupt der Verbündniß war / dem Kriegsraht daselbst beyzuwohnen; schicken auch alsbald an Artabanus einen freundlichen Brieff / in welchem sie ümb jhrer Fräulein Schwester Erlösung anhalten. Sie kommen zu Persepolis an / und werden von der Fürstlichen Verbündniß wolempfangen / ohn allein Fürst Gobares wirfft einen Unwillen auff sie. Artabanus erkläret sich auff die getahne anfoderung / das er das Fräulein nicht lassen könne / sondern ehelichen wolle / ladet unser beide Helden ein zum HochzeitFest / und sendet jhnen statliche Geschenke. Die unsern schicken die Geschenke wieder zurücke / und fodern das Fräulein ernstlich und unter Bedräuung. Zu Persepolis wird Kriegsraht gehalten / wo bey Gobares unsere Helden nicht zulasse wil / die Sache wird endlich beygelegt; Herkules schicket seinen Dolmetscher Plautus nach Jerusalem / und bey jhm grosse Verehrungen an Frl. Lukrezien. Artabanus beginnet um schleunige Heiraht bey dem Fräulein anzuhalten / welches sie jhrem Herkules zuschreibet. Die andere Anfoderung unserer Helden wird von dem Könige ungnädig aufgenommen / und dräuet dieselben mit Ruhten streichen zu lassen. Das Fräulein aber erhält bey jhm durch listige Erfindung / XV. Wochen aufschud zum Beilager; welches sie Herkules zuschreibet. Kleon kan wegen Gobares nachstellung sich bey Fr. Statiren nicht länger heimlich aufhalten / erhält von jhr Urlaub davon zu ziehen / und gehet nach Armuzia. Unsere Helden auf angehörete Dräuung wegen des Ruhtenstreichens / fallen mit 16000. Reutern / in des ParthersLand / brennen uñ würgen / halten mit dem Königlichen Feld-Herrn Spitamenes eine Schlacht / erlegen von 24000. Feinden /21000. Mann / und nehmen 3000. sampt den Feldherrn gefangen; welche aber alle ohn entgelt loßgelassen werden. Die unsern kommen mit grosser Beute zu Persepolis an. Gotarzes / Königes Artabanus unehlicher Sohn stellet dem Fräulein auff jhrem Schlosse nach jhrer Ehre bey Nachtzeit / und wird darüber von jhr erstochen. Spitamenes meldet seinem Könige die erlittene Niderlage an / welcher darüber erzürnet /einen andern verwägenen Feldherrn Madates mit 40000. Mann wieder die unsern außsendet / mit Befehl / unsere Helden durch XX. bestellete Ritter zu greiffe / und seiner StäupRuhten zuzuführen / welches Vologeses der älter / wiederäht. Die unsern gehen diesem Feinde mit 26000. Mann entgegen aber etwas späte / daher jene dem Persen zimlichen Schaden im Lande tuhn / werden noch gestutzet / ritterlich angegriffen und aufs Häupt erleget / ohn Madates und seine XX. Ritter werden lebendig gefangen / und mit Ruhten gestrichen / weil jhr Vorhaben den unsern verrahten wahr. Herkules in Valikules Gestalt und Nahmen / machet sich mit kleiner Geselschaft nach Charas / das Fräulein durch List zuerlösen. Leches kompt zu Padua an / hält daselbst mit Libussen / auch Neda mit Brelen das Beilager / erzehlet der unsern Zustand / und erhält bey Fr. Sophien (die eines jungen Söhnleins Herku Ladisla genesen wahr) das sie gleich jhren Gemahl / den Christlichen Glauben annimt. Zu Padua werden 7000. Mann vor unsere Helden geworben; Leches und Neda sampt jhren junge Frauen reisen eilig nach Prag / überliefern die Briefe uñ Geschencke / da gleich der alte GroßFürst / Herkules Herr Vater / samt seinem Gemahl und Frl Tochter /Frl Klaren daselbst anlangen / und der Ehe zwischen Herkules und Valißken berichtet werden / worüber die Müttere beiderseits sich hoch erfreuen / und der Vater seinem Sohn 6000. auserlesene Teutsche Völcker schencket / worzu der Bömische Ritter Prinsla 6000. Böhmen wirdet / da 300. ädle jünglinge aus Böhmen / jhrem Könige in der fremde aufzuwarten sich zu jhm schlagen / gehen ingesamt nach Padua /empfangen daselbst jhre Fähnlein / treten samt den Römischen Völckern zu Schiffe / machen auff der See gute Beute / und zihen durch Syrien nach dem Eufrat. Herkules kömt zu Charas an / gibt dem Fräulein sein Vorhaben durch Schreiben im hohlen Pfeile zu wissen; meldet sich bey dem Könige ob sey er von seinen ungeträuen Medischen Begleitern beraubet / und mit Noht lebendig entrunnen. Das Fräulein teilet Gelder aus unter jhren Frauen-Zimmer / davor sie folgendes Tages von zwo fremden Krämerinnen sollen Waaren käuffen; diese Krämerinnen (wahren Persische verkleidete ädle Jünglinge) führet Herkules mit sich auf jhr Schloß / sie selbst aber in Kramer Kleidern / und mit verstelletem Angesicht / mit sich vom Schlosse nach seiner
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