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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Antiochia in Syrien übermachte / uñ nach Damaskus reisete / da er bey H. Sulpizius Freyheit im Lande zu wohnen erhielt /auch ein schönes Landgut kaufte / und seine vertrauete Atossen heimlich und in guter sicherheit davon brachte / gleich umb die Zeit / als unsere Helden auff dem grossen MittelMeer flölich und mit gutem Winde fortsägelten / biß sie Kreta erreicheten / und in eben den Hafen einliefen / woselbst Valiska / uñ hernach Herkules vor diesem außgestiegen wahren / dessen doch ihrer keiner wahrnam / biß sie ihr ehmaliges Elend betrachtend / ans Ufer traten / und Valiska der Bäume gewahr ward; worüber ihr die FreudenTrähnen aus den Augen hervordrungen. Sie fassete ihren Gemahl bey der Hand und ging mit ihm hin / traff ihren Baum bald an / an welchem sie ihre und Herkules Schrift fein außgewachsen und unverletzet sahe /nahm ihr Messerchen hervor / und schnitte diese Worte darunter: VALISCA
per
DEI
gratiam liberata, patriam repetit cum suo
HERCVLE. Das ist: Valiska durch Gottes Gnade erlöset / kehret wieder in ihr Vaterland mit ihrem Herkules. Sie zogen von dannen nach der Stad Gnossus / woselbst sie drey Tage stille lagen / und den Ort besahen / da Herkules den falschen Ladisla erschlagen hatte. Als nun des Landes Inwohner in erfahrung brachten / daß die warhafften Helden bey ihnen angelanget währen / kahmen viel tausend Menschen herzu / dieselbigen zu sehen / von denen sie höchlich geehret wurden. Auff Euphrosynen und Agathen fleissiges anhalten fuhren sie ingesamt nach Korinth / blieben auch in Griechenland wegen des Ungewitters etliche Wochen / und besahen daselbst die örter / wo Herkules und Ladisla gefangen / und zum schnöden Gericht außgeführet wahren / auff welche Stellen die LandesObrigkeit ihnen herliche Ehrenseulen auffrichten ließ wovor ihnen Herkules nachgehends von dem Römischen Käyser sonderliche Freiheiten erhielt. Sonst liessen unsere Helden zu Korinth 50000 Kronen unter die armen Christen außteilen /und belegten eine Tonne Goldes / davon die jährlichen Rente zu behueff der Lehrer Unterhalt solten angewendet / auch Schreiber davon bestellet werden /welche der Christlichen Lehrer ihre Bücher abschrieben / damit dieselben nit untergingen. Am fünfften Tage nach ihrer Ankunft zu Korinth / stellete sich Fr. Artonis / des Perdickas nachgelassene Wittib / bey den unsern ein / von denen sie ganz freundlich empfangen und mit vielen Kleinoten beschenket ward /weil sie dem Persischen GroßFürsten Artaxerxes und Fürsten Pharnabazus nahe verwand wahr. Sie hinwiederumb ließ solche Huld und Ehre den unsern / insonderheit der GroßFürstin spüren / daß sie ihr von Herzen gewogen wurden. Ihrem Oheim Fürst Arbianes versprach sie / daß auff seine glükliche Rükreise sie sich gefasset halten / und mit ihm / nach verkäuffung ihrer Güter / in Meden zihen wolte / da sie dañ nicht allein der GroßFürstin Klaren geheime KammerFrau worden (massen sie nicht wieder heirahten / noch eigene Güter besitzen wolte) sondern auch zum Christlichen Glauben sich bekehret hat. Klodius und Markus samt ihren Eheliebesten wahren nicht willens / in Griechenland zu wohnen / und verkauften alle ihre liegende Gründe und Güter / der Stad Korinth /wovon Herkules sie zwar anfangs gedachte abzuhalten / und mit dem Kauffe nicht zu eilen / ob ihnen vielleicht dermahleins gefallen möchte in Griechenland zu wohnen; bekam aber von ihnen zur Antwort /daß da sie nur könten gelitten werden / sie nicht bedacht währen / ihre Herren Zeit ihres Lebens zuverlassen / sondern mit ihnen in Teutschland zuzihen /und daselbst ihre ungeenderte Wohnung zu nehmen; welche träue unsern Helden so wol gefiel / daß / weil Euphrosyne von Fr. Valisken schon bestallung hatte /machte Herkules ihren Markus zu seinen Hoffmarschalk; Ladisla aber nam Klodius zum Landdrosten /Hoff- und Kriegs-Raht an / neben versprechung / daß Fr. Agatha neben Brelen / seiner Gemahlin Fr. Sophien Hoffmeisterin und KamerFrau seyn solten; welches diesen vieren lieber wahr / als hätte man ihnen ganz Griechenland zu eigen gegeben. Der gute Attalus / der sich umb ein grosses gebessert hatte / kam mit seiner hurtigen Eurydize auch / unsere Helden zu sprechen / und seiner ehmaligen Tohrheit verzeihung zu bitten / und wurden wol begabet weg gelassen. Sie brachten sonst ihre Zeit zu Korinth in aller Gottesfurcht zu / und liessen ihnen täglich Gottes Wort erklären / biß ein sehr füglicher Wind enstund / da sie wieder zu Schiffe gingen / und mit grossem

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