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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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durch den engen Weg währen / unvermerket nachfolgen müsten / biß sie den Anfal vernehmen würden / alsdann solten sie mit ansetzen / uñ die Kauffleute erschlagen helffen. Diese gedachten an nichts anders / als wie sie dieser Unterrichtung sich gemäß verhalten wolten /und sagte der eine zu den beyden Fürsten: Geliebte Brüder / ich halte davor / es haben euch die Götter uns zum sonderlichen Glük zugeschicket / daß wir durch eure Anschläge zu schleunigem Reichtuhm gelangen sollen / daher die ganze Geselschafft schuldig ist / euch solches zuvergelten. Ja freylich halte ichs mit davor / sagte Baldrich / daß nicht ohn der Götter sonderbahre Schickung wir eure Geselschaft angetroffen haben / und zwar zu dem Ende / daß deren Gerechtigkeit durch unsere Hand an euch volstrecket werde; Mit welchem Worte sie beyde ihre Schwerter entblösseten / uñ alle fünffe / einen nach dem andern in solcher Eile niderstiessen / daß keiner das Gewehr zuentblössen Zeit hatte / schnitten ihnen hernach / ehe sie gar verschieden / die Köpfe abe / nahmen sie mit sich / und legten sie nicht weit von der Höhle hinter einen grossen Stein. Bey der Geselschafft gaben sie vor / es könte der Ort von fünfen nit zur gnüge besetzet werden / und würde nöhtig seyn / daß noch fünfe mit ihnen gingen / welches Fannius gerne einwilligte /und ihnen Glük wünschete zu ihrem vorhaben. Sie ginge in zimlicher Eile fort / uñ begunte der Tag anzubrechen / da sie nit weit mehr von den erschlagenen wahren / deswegen die beyden Fürsten einander winketen / den Angriff vorzunehmen; Der Räuber einer /welcher sich allenthalben fleissig umbsahe / ward gleich dazumahl der enthäupteten Leichnam gewahr /uñ fing an zuruffen / Verrähterey / Verrähterey! aber Baldrich stieß ihm dz Schwerd durchs Herz / daß er ruhig ward / und traff Siegward den andern / daß er ohn Geschrey stürzete. Die übrigen drey wurden ihrer Schwerter mächtig / und traten zusammen / den Fürsten Widerstand zutuhn / wehreten sich auch ihrer Haut dergestalt / daß sie gnug sehen liessen / wie lieb ihnen das Leben währe / so dz auch Siegward darüber am linken Arm eine Fleischwunde bekam / die doch nicht viel auff sich hatte; wehrete aber auch nicht lange / daß die Räuber gleich den vorigen ihre Köpffe hergeben musten. Baldrich verband Siegwarden die Wunde auffs beste / ließ ihn aber / weil er so blutig wahr / nicht mit in die Höhle gehen / sondern stellete ihn nicht weit davon hinter einen dicken Baum / und überlegte kürzlich / wie es ferner anzustellen währe. Die RäuberSchaar wahr anfangs mit Furius 22 Mann stark / davon wahren noch 10 im Leben; In der Höhle wahren ihrer neun beyeinander / uñ der zehnde nicht weit davon in der NebenHöhle / die Speise zubereiten. Baldrich trat freymühtig hinein / und meldete an /es währe nunmehr der Weg solcher massen besezt /daß ihm die Beute nicht entgehen solte; der Hauptmann möchte nur selbsechse in der Höhle bey dem Frauenzimmer bleiben / so wolte er mit den übrigen dreyen sich fortmachen / weil an der Eile alles gelegen währe / und die Karren wol nicht weit mehr seyn dürffen. Drey verwägene Buben / die handfestesten unter allen gingen mit ihm hatten sich mit Panzern wol verwahret / uñ eilete frisch mit ihm fort. Der eine sahe /dz er an den Kleid'n mit Blute etwz besprützet war /welches ihm widrige gedanke uñ ein grausen verursachete / fragete auch mit ungestüm / woher ihm diese verdächtige Zeichen kähmen? Er aber antwortete freimühtig / er hätte solches in der Höhle nicht melden wollen / daß seyn Geselle mit einem andern Mitgesellen auff dem Wege in uneinigkeit gerahten währe / und sich miteinander geschmissen / und weil sie beiderseits Wunden davon getragen / er aber sich zwischen ihnen gestellet / und die Sache endlich beygelegt / hätte er diese Blutzeichen davon auffzuweisen. Dieses brachte er vor / weil sie der Höhle noch zu nahe / und dem Baume / hinter welchem Siegward auflaurete / zu ferne wahren. Die Räuber aber blieben in der Furcht / wolten ihm nicht trauen / sondern liessen ihn voraus gehen / und folgeten sie mit entblösseten Schwertern nach / welches er aber nicht achtete /und sie hieß gutes muhts seyn / weil es heut an reicher Beute ihrer keinem fehlen würde; endlich da er sich nahe bey Siegwarden befand / zog er auch von Leder /und sagte: Wiltu nun wissen was vor Blut an meinen Kleidern haftet / so versichere dich / daß deine zehn Gesellen das Lösegeld wegen des gefangenen

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