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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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dessen verknüpfung so fest gewesen / daß michs auch / unter der allergrössesten gefahr /von dem grossen Könige Artabanus in Parthen loßgetrieben / und meinem versprochenen Gemahl mich geliefert hat. Ich habe von eures Fürsten / meines grossen und lieben Freundes Unfal etwas in Persen erfahren / und sint der Zeit seine Liebe meinem Almächtigen wahren Gott in meinem täglichen Gebeht vorgetragen / zweiffele auch nicht / derselbe werde meine Seufzer erhören / und die Mittel zu des treflichen Fürsten Gesundheit gnädig verleihen. Ihr solt euch aber /mein Freund / gar nicht scheuhen / meinem Gemahl dieses euer Ansuchen zu offenbahren / sondern versichert seyn / daß derselbe nicht minder als ich / oder als sein geträuester Bruder ihm zu helffen / bemühet seyn / und sich ganz glükselig schätzen werde / wann er darzu einige Gelegenheit haben mag. So werde ich mich nun zu demselben hin machen / ihm euer billiches begehren anzumelden / uñ da derselbe euch etwa zu sich fodern würde / habt ihr ihm zu trauen als eurem Könige selbst. Farabert hörete diese freundwilligkeit mit höchster verwunderung an / küssete ihr die Hand / welche sie ihm darboht / und wolte seine Dankrede kniend verrichten / welches sie ihm doch keines weges gestatten wolte / sagete / es gebührete ihr kein Dank / ehe und bevor sie etwas dankwirdiges geleistet hätte; ging zu ihrem Gemahl und Bruder /zeigete ihnen alles an / und erhielt leicht bey ihnen /daß er zur Abendmahlzeit gebehten / und an den Fürstlichen Tisch / als eines grossen Königs vornehmer Raht uñ Diener gesetzet ward / da dañ Herkules mit solcher freundligkeit ihm begegnete / daß er sich darüber sehr verwunderte / demselben alle elende begebenheit des jungen Frankischen Fürsten erzählete /und daß er willens währe erstes tages wieder nach seinem Könige zu reisen. Des folgenden Tages umb den Nachmittag ward er von Herkules und seinem Gemahl wieder vorgefodert / und von ihm also angeredet: Mein Freund / Herr Farabert; ich kan nit unterlassen /ihm zubezeugen / wie schmerzlich des hochbenahmten ritterlichen Fürsten Herrn Markomirs Unfal mir zu herzen gehet / insonderheit / daß mein liebstes Gemahl / wiewol ganz wieder ihren willen / darzu Ursach geben müssen; wolte Gott / ich wüste mittel und wege zuerdenken / seiner Liebe Gesundheit wieder zuerhalten / ob mirs gleich etliche viel Tonnen Goldes / ja mein Blut kosten solte. Mein Gemahl hat nicht unterlassen wollen / an seine Liebe zuschreiben / Gott helffe / daß es ersprießlich sey. Was sonsten in diesen Wetschern vermacht ist / werdet ihr unbeschweret seyn / meiner Gn. Fr. Mutter / der Fr. Königin / im nahmen meiner Gemahl einzuliefern / und solches als einen aus Asien mitgebrachten Beutpfennig / zum gedächtnis und beweißtuhm alles möglichen Kindlichen gehorsams; zu dessen überbringung euch zween MaulEsel sollen zugestellet werden. Dem Großmächtigsten Könige und Herrn / Herrn Hilderich / wollet ihr meinen Kindlichen und bereitwilligsten gehorsam anmelden / und daß in seinem schweren Haußunglük dessen Königl. Hocheit / ihrem hochweisen und tapfferen Helden-verstande nach / einen muht fassen /dem Almächtigen Gott stille halten / und von demselben unfehlbahre Hülffe gewertig seyn wolle; ich würde es unter meine höchsten glükseligkeiten mit rechnen / wann ihrer Hocheit Angesicht zusehen / ich nach diesem die Ehre haben solte / als deren hoher Nahme durch alle Welt berühmet ist. Solte auch Gottes barmherzigket / wie ich hoffe / über den Durchl. GroßFürsten / Herrn Markomir zur Gesundheit walten / bitte ich / mir solches ehist zuzuschreiben; endete hiemit seine Rede / und schenkete diesem Frankischen Ritter eine schwere güldene Kette / ein par Armbänder und andere ritterliche Kleinot / auf 8000 Kronen wert / nebest 4000 Kronen baar / über welcher Freygebigkeit er sich entsetzete. Die GroßFürstin wiederhohlete schier ein gleichmässiges / uñ fragete ihn / als im scherze / ob er ein Liebste hätte; worüber er erröhtete / und gerade zu mit ja bekennete; da sie also fortfuhr: So müsset ihr derselben ein Zeichen meiner gute gewogenheit überbringen; reichete ihm auch allerhand Kleinot / auff 6000 Kronen wert / und sagete: Wann ihr mir zur guten Zeitung zuschreiben werdet / daß der liebe Fürst Herr Markomir genesen sey / wil ich euch solches mit 10000 Kronen baar ersetzen; stellete ihm endlich den Brief an den jungen Fürsten zu / wobey etliche eingewickelte Kleinot wahren / und im Vorhofe

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