Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
ließ sie ihm ein trefflich geputzetes Schneeweisses Reitpferd zuführen / nebest einen mit güldenen Tüchern beladenen MaulEsel / alles vor den jungen Fürsten / daneben sie anzeigete / daß 2000 Kronen dabey befindlich währen / dem Gallischen Arzt einzuhändigen / nebest dem Versprechen / daß auff künfftige Gesundheit des jungen Fürsten ihm gedoppelt so viel solte übergemacht werden. Da dann Farabert höflichen Abscheid nam / voller Hoffnung zu seines Fürsten Gesundheit.
Sonst brachten die unsern die hinterstelligen 20 Tage biß zu dem angesezten HochzeitFeste / mit aller zulässigen Lust hin / da der junge Sulpitius / nebest Klodius und Markus / auch ihren Eheliebesten nach Rom reiseten / die ihren zubesuchen / bey denen Herkules und Ladisla an Urban den Bischoff daselbst /50000 Kronen / behuef der armen Christen; an ihren alten Wirt Sabihn 4000; an den Arzt Galehn 1000 Kronen / und an Herrn Zinna / sein Gemahl und Tochter / viel Kleinot auff 12000 Kronen wert übermacheten / und unterließ Fürstin Sibylla nicht / an ihre vertrauete Freundin Frl. Virginia / Herrn Aquilius Tochter zuschreiben / da sie ihr dann ihre und Lukrezien Heyraht zuwissen machete / und sie auff das HochzeitFest einladeten / sendete ihr auch sehr schöne Kleinot über. Herkules und Ladisla unterliessen nicht / an Käyserl. Hocheit zuschreiben / und entschuldigten sich zum höchsten / daß ihrem Versprechen nach / sie derselben / wegen eingefallener Entführung ihrer Frl. Schwester / zu Rom nicht hätten auffwarten / noch die schuldige Danksagung vor erzeigete hohe Käyserl. Gnade mündlich ablegen können / erbohten sich danebe / vor ihrem Abzuge solches zuleisten / und verpflichteten sich zu ihrer Hocheit Diensten / übersendeten auch des Käysers Mutter Fr. Mammeen sehr köstliche Kleinot / und allerhand Persische Seidene / silberne und güldene Tücher / daneben vier Tonnen Schaz / gemünzetes Parthisches Goldes. Dem Käyser aber 20 Parthische Handpferde mit köstlichem Zeuge geputzet / welches über 4 Tonnen Goldes austrug / wahr auch bey jedem Pferde ein Parthischer Leibeigener / von den leztgefangenen Werbern / in gülden Stük gekleidet. Klodius und Markus nahmen alles zu sich / und unter der Begleitung von 300 Reutern zogen sie geschwinde fort / biß sie zu Rom glüklich anlangete / da man sie anfangs nicht einlassen wolte / und gleichwol wahren sie nicht willens / ihre Herren zumelden / darumb gaben sie sich bey der Wache an / sie währen von dem Stathalter zu Padua an dessen Bruder Herrn M. Fabius abgeschicket / kahmen auch unter diesem Schein fein durch / kehreten bey T. Bellizius ein / welcher Klodius Schwester Mann wahr / und wurden von den ihre sehr wol und freundlich empfangen. Bey Herr Fabius gaben sie sich noch desselben Tages an / welcher mit seinem Gemahl sich schon zu der Reise fertig gemacht hatte / hörete auch mit Freuden die löblichen Tahten und Fürstlichen Tugenden ihres geliebten Schwieger-Sohns. Er wahr ein überaus reicher Herr /wolte auch solches vor dißmahl erscheinen lassen /indem er seiner Tochter Schmuk gegen künfftige Hochzeit auff Königlich zurichte ließ / der sich auff 6 Tonnen Goldes belief. Er hielt aber vor dißmahl dienlich / daß Klodius und Markus sich noch desselben Tages bey dem Käyser und seiner Fr. Mutter angeben liessen / weil das Geschrey von der Helden Wiederkunfft vor wenig Tagen ausgebrochen währe / machte sich auch selbst nach dem Käyserl. Hofe / und gab an; es hätten die Teutschen Fürsten / König Ladisla und GroßFürst Herkules ihre Leute von Padua hergesand /welche umb allergnädigstes Verhör bey Ihrer Käyserl. Hocheit und dero Fr. Mutter / alleruntertähnigst anhielten. Der Käyser vernam dieses gerne / ließ seine Mutter zu sich bitten / und befahl / daß die Gesanten alsbald vorgeführet würden / da Klodius diese Rede hielt: Allergroßmächtigster Unüberwindlichster Käyser / Allergnädigster Herr; wie auch Großmächtige Durchleuchtigste / gnädigste Frau; Meine gnädigste Herren / die Durchleuchtigste Großmächtige / Herr Ladisla / König in Böhmen / und Herr Herkules /GroßFürst und nähester Erbe Teutschlandes / auch erwähleter Fürst des Landes Susiana / entbieten Eurer Käyserl. Hocheit und HochFürstl. Würde / ihren untertähnigen Gruß / und bereitwilligste Dienste; entschuldigen sich mit dem Unfal ihrer Fr. Schwester und Gemahls / wegen ihrer ehmahligen Nicht-einstellung / wie ihre Schuldigkeit sonst hätte erfodern wollen / und übersenden Ihrer
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