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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Mammeen Beystandes gebrauchen. Sibylla umfing ihn mit einem Kusse /und sagte: O ihr redlicher Freund / wie hält man euch in so schlimmen Verdacht / welcher gar leicht zur Blutstürzung ausschlagen solte. Ja mein Bruder /sagte Fabius / es hat sich Pupienus schon erkläret / du müssest ihm / oder er dir den Tod antuhn / und zwar aus diesem Verdacht. Ich währe auch eines schändlichen Todes wert / sagte Skaurus / wann ich so schelmisch gehandelt hätte; mein Bruder aber wolle hingehen / ihm den Argwohn zubenehmen / ich werde inzwischen nicht seumen / ihn zubefriedigen. Machte sich mit Sibyllen alsbald hin zu Aquilius / da die Tochter noch bey ihm wahr / und fing also an: Mein Herr / er wolte sich / bitte ich / meiner heutigen Anwerbung erinnern / in dem ich einem vornehmen Herrn und redlichen Freunde zum besten / umb das hochgebohrne / und mit allen Tugenden begabte Fräulein / Frl. Virginien / inständig angehalten. Hieselbst wolte ihn das Fräulein in die Rede fallen / aber Sibylla hielt sie davon mit Hand und Mund ab / welches Skaurus zwar merkete / aber sich nichts dran kehrete /sondern also fort fuhr: Nun hat zwar mein Herr Vetter mir grosse Macht und Freyheit zugestellet / in solcher Heyrahtsache nach willen zuverfahren / weil ich aber dessen mich nicht habe auch noch zur Zeit meinen Freund nicht nahmhaftig gemacht / welches ich aber nunmehr verrichten / und meinen Herrn versichern werde / dz ich keines andern Menschen / als meines herzlieben Freundes und Bruders / Herrn Pupienus sein Wort geredet habe / da ich dann nicht ruhen werde / ich habe dann zuvor solches mein vorhaben auffgute und gewisse Wege gerichtet / und bin willens gleichstehendes fusses hinzugehen / und meine gnägigste Fr. Mammea untertähnigst zuersuchen / daß sie meiner Frl.Wasen guten willen zu dieser wolgemeineten Heyraht erwerben helffe. Durch diese Rede ward das Fräulein so voller Scham / daß ihr die Sprache stehen blieb / und Sibylla sie also aufffrischete: Geliebte Frl. Schwester / es ist kein Mensch alhie zugegen / vor welchen du dich zuschämen Ursach habest /deßwegen erkläre dich ohn scheuh. Der Vater fing darauff also an: HerrSkaurus / ich hatte mir auff einen andern Freier gedanken gemacht / daher ich Herrn Pupienus / der gleich nach eurem abscheide umb eben dieses bey mir angehalten / abschlägige Antwort erteilet / unter diesem vorwenden / daß Herr Skaurus vor einen andern das Jawort gleich diese Stunde erhalten hätte. Es muß dem redlichen Pupienus dieser Wahn benommen werden / sagte Skaurus / und bitte sehr /meine Frl. Wase wolle denselben ihr zu aller ehrliebenden Gewogenheit lassen anbefohlen seyn. Diese hatte sich nunmehr erhohlet / und allen unwillen gegen Skaurus fallen lassen / gab ihm auch diese Antwort: Ich kan euch nicht verübeln / mein Oheim / daß ihr euch eures guten Freundes annehmet / und bedanke mich zugleich / daß ihr mich so wol zuversorgen bedacht seid; weil es mir aber nicht zustehet / einen Ehegemahl zuwählen / sondern mein Herr Vater gewalt über mir hat / wird derselbe sich erklären / und mir befehlen was ich hierin tuhn oder lassen sol. Mein liebes Kind / antwortete Aquilius; wiltu meinem Willen folge leisten / so gönne ich dich niemand lieber als Herrn Pupienus zum Gemahl. Ich gelebe meines Gn. Herrn Vaters Willen / antwortete sie / und wann mein Oheim Herr Skaurus / seinem versprechen nach / meiner gnädigsten Fr. Mutter / Fr. Mammeen einwilligung erhalten wird / wird nichts übrig seyn / als daß man vernehme / ob Herr Pupienus auch guten Willen zu mir trage; welches lezte sie mit einem Schmuzerlachen vorbrachte. Nun hatte Pupienus ohngefehr gesehen / daß Skaurus zu Aquilius in das Nebengemach gangen wahr / meinete nicht anders / als daß er würde bemühet seyn seine Liebe zuhintertreiben; welches ihn als halb-wütig auffmahnete / sich auch dahin zuverfügen / öffnete die Tühr / und trat mit einer solchen bleichen Zornfarbe hinein / daß sie ingesamt leicht urteileten / er würde mit einem schlimmen Vorsatze kommen / insonderheit / weil er die Hand schon an das Seitengewehr gelegt hatte / und das Fräulein meinete / jezt würde er auff Skaurus einstürmen / wie dann ungezweifelt geschehen währe / wann sie / durch furcht getrieben / nicht also angefangen hätte: Herr Pupienus / versündiget euch nicht an euren allerbesten und geträuesten Freund Herrn Skaurus / ihr und mein Herr Vater seid durch einen blossen oder vielmehr stummen Irtuhm betrogen / und hat Herr Skaurus niemande anders

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