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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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    Glaubens-Früchte lassen blühen /
    Und Gott dienen allezeit.
     
    7
    Heilger Gott / gib Krafft und Stärke /
    Führe mich zum guten an.
    Dein Geist / welcher alles kan /
    Mehr' in mir die Glaubenswerke.
    Dir befehl ich Leib und Leben /
    Und was du mir sonst gegeben;
    Laß mich deinen Geist / O Gott /
    Auff den guten Wegen leiten /
    So werd ich zu allen Zeiten
    Halten dein Recht und Gebot.
     
    8
    Laß mich deinen Engel schützen /
    Weil ich schlaff' in dieser Nacht /
    Daß ich frey von Satans Macht /
    Unter deiner Huht mag sitzen.
    Laß mich deine Flügel decken /
    Laß mich kein Gespenst erschrecken /
    Treibe von mir Angst und Noht.
    Laß mich friedlich schlaffen gehen /
    Und frisch wiederumb auffstehen.
    Amen / Amen / hilff O Gott!
     
    Unter dem singen brachen ihr zu unterschiedlichen mahlen die Andachts-Trähnen loß / und begehrete des Käysers Mutter vor ihr / sie möchte ihr den Inhalt dieses Teutschen Gesanges in die Lateinische Sprache übersetzen; worauff sie zur Antwort gab: Ja von Herzen gerne / Gn. Fr. Mutter / massen Euer Liebe als einer Christin ich nicht verhehlen wil / daß es mein Abendsegen-Gesang ist / welchen nach meiner schlechten Einfalt ich mir selber auffgesetzet habe; ging in ein NebenGemach / und brachte es von Wort zu Wort ins Lateinische / so viel die Art derselben Sprache es gönnen wolte / welches dann Fr. Mammeen so wol gefiel / daß sie hernach es durch einen Christlichen Kunst-Tichter in gleichmässige Lateinische Verse bringen ließ. Die weil / daß Königin Valiska im abschreiben begriffen wahr / baht Königin Sophia Herkules / er möchte auch eines in die Laute zusingen ihm gefallen lassen / welches / weil Fürstin Lukrezie und Sibylla ihr mit bitten zu hülffe kahmen /er nicht abschlagen kunte / nahm die Laute / und nach etlichen Vorspielen / stimmete er folgendes Lied /über den kräfftigen / heilsamen und süssen Nahmen JEsus / von ihm selbst in Teutscher Sprache auffgesetzet / mit ganz bewäglicher und anmuhtiger Stimme an:
     
    1
    Süsser JEsus! meine Freude /
    Meine Seel- und Augenweide.
    Süsser JEsus! meiner Brust
    Allerangenehmste Lust.
    JEsus / du mein Trost und Leben /
    Dem ich mich zueigen geben;
    Du in Glük und Unglüksfal
    Mein Heil und mein ganzes-Al.
     
    2
    JEsus / deines Nahmens prangen /
    Wil ich / was ich kan ablangen /
    Jezt besingen mit Gebühr.
    Defne du die Sinnen mir /
    Daß ich möge Worte finden /
    Die in Andacht uns entzünden /
    Und zu deinem Ehren-Schein
    Nicht zu schlecht noch irdisch seyn.
     
    3
    JEsus Nahm' ist groß und prächtig
    Uberal geehrt und mächtig /
    Als den Gott ja selber führt.
    Grosser JEsus / dir gebührt
    Alles was die Engel können /
    Die zu deinem Dienste rennen;
    Ihr unzählig-grosses Heer
    Rufft dir zu Lob / Preiß und Ehr.
     
    4
    Vor dir zittert und erschricket
    Was von Gott zum Argen rücket.
    Teuffels Wuht und Hellen-Brand
    Scheuhet sich vor deiner Hand.
    Und wann sie sich regen wieder /
    Legt dein Donner sie bald nieder.
    Ihr Zorn / ist er noch so heiß /
    Wird er doch durch dich zu Eiß.
     
    5
    Vor dir muß der Himmel biegen /
    Und die Erde sich einschmiegen;
    Das Meer sinket wie ein Stein /
    Und die Berge fallen ein.
    Die zum argen sich verschworen /
    Gehen alzumahl verlohren /
    Und der Tod hat kein Enthalt /
    Wo der Nahme JEsus schalt.
     
    6
    Vor dem Nahmen JEsus müssen
    Groß und klein die Erde küssen /
    Und sich beugen alle Knie /
    So dort oben als auch hie.
    Dann der Nahme JEsus führet
    Alle Macht / so man je spüret;
    Alles was man wissen kan /
    Ist ihm gänzlich untertahn.
     
    7
    Doch diß tröstet unsre Herzen /
    Und vertreibet allen Schmerzen /
    Daß der Nahme JEsus Christ
    Uber alles heilsam ist.
    Wann der Gottes Zorn herdringet /
    Wann Gesetzes-Fluch erklinget /
    Und macht seinen Donner groß /
    Reisst uns JEsus Nahme loß.
     
    8
    Wann des Teuffels scharffe Klauen
    Unser Mark und Bein durchhauen;
    Wann die Sünd uns nagt und beisst /
    Und GewissensRuh zureist.
    Wann Tod und der HellenRachen
    Uns vor Angst Blut schwitzen machen;
    Macht uns JEsus Nahme frey
    Von al solcher Wuterey.
     
    9
    JEsus Nahm' hat alle Schätze /
    Dran ich einig mich ergetze;
    Er bringt Gottes Huld und Gunst /
    Defnet seine Liebes-Brunst.
    JEsus läst uns nicht verderben /
    Er vertreibet Angst und sterben;
    JEsus wendet Noht und Leid /
    Und schenkt alle Seligkeit.
     
    10
    JEsus Nahm' im Gnaden-Bunde /
    Ist wie Honigseim im Munde;
    In den Ohren klingt sein Hal
    Lieblicher dann Lautenschal;
    Und dem Herzen / das erschrocken

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