Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
diesen Parthen 20000 Kronen zum Gnadenpfennige austeilen ließ / nebest dem versprechen /so bald er zu Rom wieder anlange würde / wolte er seine ihm geschenkete 20 Parther frey geben / und sie nach Böhmen wolberitten fortschicken. Vor welche Gnade die gesamten Parther einen untertähnigsten Fußfal tahten / und wegen ihrer wenigen Gesellen sich herzlich freueten. Weil dañ nun des nähst folgenden Tages die scheidung geschehen solte / hielten die Paduanische / Mantuanische und Ravennische Abgeordenten bey König Herkules und Ladisla fleissig an /daß sie ihren neuerbaueten Höfen und Landgütern gewisse Verwalter und Bewohner verordnen wolten; da dann Herrn Opimius der Hoff samt dem zugehörigen Gute zu Padua; Herrn Perpenna Fr. Zezilien Gemahl der zu Mantua; und Sabihn von Rom der zu Ravenna eingetahn ward / die nach Abzug ihrer jährigen Bestallung / wegen des ubrigen dem Paduanischen Stathalter Rechnung einlieffern solten. Auch bestelleten sie Galehn vor ihren Leibarzt / umb 3000 Kronen jähriges Soldes / wogegen er sich vier Jahr verpflichten muste / und daß in solcher Zeit er 20 Teutschen / und so viel Böhmen in der Arzneykunst fleissig und geträulichst unterrichten solte / wovor ihm nach verlauff solcher Zeit 8000 Kronen versprochen wurden. Sie hatten ihm wegen heilung der Verwundeten Fürsten /Ritter und gefangenen Pannonier 5000 Kronen zugestellet / und daneben 9000 Kronen / wovor er allerhand Arzney einkauffen und mit übernehmen solte. Weil auch Ladisla sich eines harten Krieges von den Pannoniern zubefahren hatte / ließ er vor etliche tausend Reuter und Fußvolk zu Padua und in den nähesten Städten Waffen einkäuffen / welches ihm nicht allein wol zugelassen wahr / sondern der Käyser verehrete ihm aus der Städte Rustkammer 1600 Reuterharnische / Schwerter und Schilde / 3000 Speereisen /und auff 6000 Fußknechte gute Rustung / nebest dem versprechen / daß da der Pannonier seinem Reiche den Krieg anmuhten würde / wolte er ihm nach belieben Rustung gnug ausfolgen lassen / und ob er gleich wegen des geschlossene zehnjährigen Stillestandes ihm keine Reichshülffe mit Völkern leisten durfte /solte doch allen seinen Leuten frey stehen / ihm in solchem Kriege zu dienen / massen ihm hiemit alsdañ freie Werbung im ganzen Römischen Reiche solte erläubet seyn. Es ward diesen Abend ein sehr herliches Seitenspielwerk angestellet / da Königin Valiska dem Käyser zu ehren / ihre Laute und süsses Stimlein hören ließ / wiewol er des Gesanges Inhalt nicht verstund / weil es folgender Teutscher / von ihr selbst gesetzeter Abendsegen wahr.
     
    1
    HErr GOtt / laß es gnädig walten /
    Vater / Sohn / und heilger Geist!
    Dir Herr dank ich allermeist /
    Daß du mich hast heut erhalten.
    Du hast deiner Engel Schaaren /
    Mich vor unfal zu bewahren /
    Umb mich rings umbher gesezt.
    Du hast mich vor Satans wüten
    Wollen diesen Tag behüten /
    Der sein Schwert auff mich gewezt.
     
    2
    Dich mein Helffer wil ich preisen
    Vor so hohe Gnaden-gunst;
    Gib daß ich aus rechter Brunst
    Dir mag Lob und Dank beweisen.
    Ich bin schlim und voller Sünden /
    Und muß deinen Schuz empfinden /
    Dem kein ander gleichen mag.
    Ich bin unwert des erbarmen /
    Welches du O Gott mir armen
    Hast erzeiget diesen Tag.
     
    3
    Herr / vergib mir meine Schulden;
    Was ich böses außgericht /
    Ruffe vor Gerichte nicht /
    Sieh mich an nach Vaters Hulden.
    Ich bin ja von Staub und Erden /
    Und muß solches wieder werden;
    Kein Mensch ist vor dir gerecht.
    Sol ich meine Schwacheit klagen /
    Und dir / was ich bin / ansagen?
    Herr ich bin ein schlimmer Knecht!
     
    4
    Du hast Gutes mir befohlen /
    Böses hab ich nur getahn /
    Ich bin sündlich umb und an /
    Und bekenn' es unverhohlen.
    Liebster Vater / laß verschwinden /
    Was an mir böß ist zu finden /
    Dann mein Heyland JEsus Christ
    Hat vor mich den Tod gelitten /
    Dessen Leyden und verbitten
    Mein Erlösung worden ist.
     
    5
    JEsus hat vor mich bezahlet /
    Meine Schulden gut gemacht /
    Er hat alles wiederbracht /
    Da sein Blut ihn roht gemahlet.
    Seine Striemen / seine Wunden
    Haben mich der Last entbunden /
    Sein unschazbar teures Blut
    Hat mir Sünder Heyl und Leben
    Und das Himmelreich gegeben /
    Und macht alles wieder gut.
     
    6
    Jedoch / daß ich Gottes Willen
    Nach rechtschaffner Glaubensart /
    Aller Kräfften ungespart
    Auch sol embsiglich erfüllen.
    Sol vom übeltuhn abstehen /
    Und auff Gottes Wegen gehen /
    Brechen Fleisches üppigkeit;
    Sol die Heiligkeit anzihen

Weitere Kostenlose Bücher