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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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gezieret
    Mit Oel / und mir frisch eingegossen
    Den Becher / des ich wol genossen.
     
    6
    Barmherzigkeit
    Und gute Zeit
    Die werden mich begleiten /
    So daß mir nicht
    An dem gebricht /
    Was Lust kan zubereiten.
    Ich werde / Gottes Wort zutreiben /
    In seiner Kirchen immer bleiben.
     
Der CXXI Psalm.
    1
    ICh habe mein Gesicht
    Hin zu der Berge Spitzen
    Andächtig hingericht /
    Die mich so wol beschützen;
    Da ich sonder Grauß und Grämen
    Rettung pflege herzunehmen.
     
    2
    Mein hoffen bistu Gott /
    Bey dem ich Schuz empfinde;
    Ich fürchte keine Noht /
    Dann der hilfft mir geschwinde /
    Der den Himmel hat bereitet /
    Und die Erden ausgebreitet.
     
    3
    Er leitet meinen Fuß
    Zu diesen bösen Zeiten /
    Daß er fest treten muß
    Ohn Anstoß und ohn gleiten /
    Dann der dein zuhüten pfleget
    Hat sich nie zur Ruh geleget.
     
    4
    Sich diesen Hüter an /
    Auff den Israel trauet /
    Er ist kein solcher Mann /
    Daß ihm vor wachen grauet /
    Hat man ihn doch nie gesehen
    Schlummern oder schlaffen gehen.
     
    5
    Der HErr von grosser Macht /
    Der dich so sicher leitet /
    Hat dich an örter bracht /
    Da keiner dich bestreitet;
    Er gibt deiner Rechten Schatten /
    Drumb geht alles dir von statten.
     
    6
    Der heisse Sonnenstrahl /
    Den wir des Tages fühlen /
    Macht dir gar keine quahl /
    Er muß vielmehr dich kühlen;
    Wil der Mond zu Nachte schaden /
    Bleibstu dessen doch entladen.
     
    7
    Der HErr / der alles kan /
    Behüte dich vor bösen /
    Der wolle dich fortan
    Durch starke Hand erlösen /
    Vor des bösen Teuffels wüten
    Woll' er deinen Geist behüten.
     
     

8
    Gott wolle bey dir seyn /
    Und mächtig dich bewahren /
    Wann du kömst wieder ein /
    Wann du hinaus wirst fahren /
    Wolle dich der HErr geleiten /
    Jetz und und zu allen Zeiten.
     
    Sie blieben in solcher Andacht / biß sie in den Flecken kahmen / da Valiska mit Libussen abstieg / nach ihrer bekanten Herberge ging / und den Wirt / welcher vor der Tühr stund / also anredete: Guter Freund /habt ihr nicht Zeitung von dem Jünglinge gehabt /welcher vor ohngefehr zweien Jahren / nebest zwo Jungfern aus diesem Hause entführet worden? Ja /Durchleuchtigste Königin / antwortete er; Eure Konigl. Hocheit ist mir wol bekand / welche diese Zeit her zu Padua ich oft gesehen / auch wol weiß / daß dieselbe eben der Jüngling ist / und bitte untertähnigst / mit dieser geringen Hütten / wie es bey mir bestellet ist / gnädigst vor lieb zu nehmen Sie boht ihm die Hand / stieg die Leiter hinan auff ihre ehmahlige Schlaffkammer / und hielt ihr Dankgebeht daselbst eine halbe Stunde nicht ohn Trähne / vor die gnädige Beschützung ihrer Ehr und Lebens. Hernach nahmen sie die mitgebrachte kalte Küche hervor / hielten frölich Mahlzeit / und wiederhohleten daselbst durch erzählung ihre vielfältige Mühseligkeit. Klaudius der Räuber / welchen Herkules jensmahl im Walde unter den andern Erschlagenen hart verwundet angetroffen /wohnete in demselben Flecken / dann er hatte vor die Gelder / so ihm von Ladisla auff Herkules begehren zum Bohtenlohn zugestellet wahren / ein Bauren Gütchen gekauft / auff welchem er sich mit seinem jungen Weibe saurer Arbeit nehrete. Dieser sahe Gallus ohngefehr auff der Gassen in seiner köstlichen Kleidung stehen / ging zu ihm / demühtigte sich sehr / uñ erfreuete sich hoch wegen seines glüklichen wolergehens. Gallus kennete ihn gleich / führete ihn bey der Hand in die Stube / und sagte zu Herkules: Gnädigster Herr / hier stelle ich unsern ehmahligen geträuen Bohten / welchen wir unter den erschlagenen Räubern antraffen / und sind also wir beyden von der gottlosen Geselschaft noch allem übrig / welche so hohen Häuptern so unsägliche Mühe und Gefahr erwecket haben; auff welche Worte ihm die Trähnen hervordrungen. Herkules antwortete ihm; wie oft habe ich euch erinnert / daß ihr euch deßwegen nicht anklagen oder betrüben sollet / und könnet dannoch nicht unterlassen / mich dadurch zu beleidigen. Du aber / sagte er zu Klaudius; hastu dein Leben auch gebessert? Dieser setzete sich auff die Knie / baht untertähnigst umb Gnade / und berieff sich auff das Zeugnis aller Inwohner; da ihn der Wirt offentlich rühmete / daß kein fleissiger Ackerman in der ganzen Gegend währe / lebete mit seinen Nachbarn friedlich / und beklagete täglich seine ehmahlige Boßheit. Ladisla und Fabius lobeten im gleichen / wie geträulich er dazumahl die Werbung verrichtet / ungeachtet er mattigkeit wegen kaum reden können. Königin Valiska kennete ihn

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