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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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versprach auch seinen Schwieger Eltern / sie jährlich zubesuchen. Mit diesen Begebnissen und Gesprächen ward der Abend hingebracht / biß man die FeldBetten hervor suchete / da Kinder und Eltern eine gemeine Sträu macheten / so bald das AbendGebeht gehalten wahr / dann die beyde Gebrüdere Fabiussen hatten durch Pompejus Anmahnung den Christlichen Glauben angenommen /in welchem sie biß an ihr Ende beständig verblieben. Des Morgens sehr früh / nahmen Eltern und Kinder trähnenden Abscheid / befohlen sich allerseits dem Schuz Gottes / und nam jeder seinen Weg vor / da dann unsere Helden mit zimlichen TageReisen / so viel der Wagen Menge zuließ / forteileten / die Böhmischen Grenzen zuerreichen / weil Valiska überaus hohes Verlange trug / ihre Fr. Mutter zusehen und zuerfreuen / und nam sie wunder / daß der alte GroßFürst derselben so gar nichts wegen ihrer völligen Erlösung zuentbohten hatte / welches Neklam doch kund genug gemacht; aber die Ursach wahr / daß derselbe wähnete / es währe ihr von den unsern selbst zugeschrieben worden.
    Die vier Pannonische Diener hinterbrachten des Gesanten Pines und seiner Gesellen Unfal ihrem Könige gar zeitig / nebest dem Käyserlichen Schreiben /worüber derselbe und seine Land Stände so hefftig erschraken / daß sie in guter Zeit sich nicht begreiffen kunten / was ihnen zutuhn währe / wiewol der gröste teil den verwägenen Pines verfluchete daß er seinen König durch sein großsprechen und vermässenes verheissen darzu beredet hätte / einen solchen Vertrag einzugehen / welcher nicht könte wiederruffen werden. Sein Bruder Dropion / Königlicher Stathalter /der seine beiden Brüder an Boßheit und Stolz übertraff / lag eben dazumahl an einer beschwerlichen unsaubern Krankheit hart danieder / daß er bey der Versamlung nicht erscheinen kunte / und durfte man ihm die unglükliche Zeitung nicht anmelden / damit er nicht durch gar zuhefftigen Eifer ihm selbst schade tähte. Zwar es gingen viel Stimmen dahin weil man dem Käyser / was ihm freiwillig angebohten währe /redlich und unbrüchig halten müste (dann hierin wahren sie einig) solte man nicht seumen / alsbald ein mächtiges Heer zusamlen / dem Bömischen Könige ins Land zufallen / damit man sich an demselben rächete / und von den Böhmen ablangete / was den Römern müste entrichtet werden; welchen Vorschlag der König ihm anfangs wolgefallen lies; aber etliche ansehnliche Reichs- und KriegsRähte führeten mit wichtigen Gründen an / es würde rahtsahm sein / bedachtsam zufahren und den Römischen Frieden fest zusetzen / damit dem Käyser die Hände zu der Böhmen Hülffe gebunden würden; welches auch vor beschlossen angenommen ward / insonderheit / weil die Arzte gute Hoffnung gaben / daß der Stathalter schier genesen würde. Weil aber die vier Diener zugleich anzeige tahten / daß der Bömische uñ Teutsche Fürst in kurzen wieder in ihr Vaterland zihen würden / und einen überauß grossen Schaz mit sich nehmen / die doch nicht über 300 bewerter Mann bey sich hätten / es währe dañ / daß der Käyser sie / wie wol zuvermuhte / mit mehr Völkern sterken würde; so ward vor gut angesehen / daß etwa 6000 handfeste Reuter ihnen auff zuwarten / an die Grenzen solten verlegt werden /mit Befehl alles was sich wiedersehen würde ohn Barmherzigkeit nider zuhauen / und die übrigen gefangen zunehmen; jedoch nicht anders / als wañ sie vor sich selbst Räuber währen / und keinen Königlichen Befehl hätten. Diese Völker hatten die Grenzen schon drey Tage beritten und allenthalben Schildwachten außgesetzet / ehe die unsern daselbst ankahmen. Neklam muste mit 16 Böhmen und 26 Römern /in drey gleiche Hauffen imerzu voraußhauen / ob irgend einige Gefahr sich eräugete / da er dann endlich 6 Schildwachten zu Pferde auff einem Hügel erblickete / und noch 12 auff einem andern zur Seiten auß /welche / sobald sie sein inne wurden / mit verhängetem Zaume davon flohen / welches er Herkules anmelden ließ / der zu Ladisla sagete; gilt Bruder / es werden uns noch heut die Pannonier eine Mummenschanze bringen / sendete auch bald darauff Leches mit 150 Parthern (dann diese hielten inständig darumb an) / sich mit Neklam zusammen zusetzen / und durchaus in kein Handgemenge sich einzulassen / wie sehr man ihn auch darzu nötigen wolte / es währe dann / daß er zurükweichend fechten / und seiner Haut sich nohtwendig erwehren müste. Diese gingen in außgedehneter breite fort / und durchsahen das weite Feld / da

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