Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
man gerne wissen wolte / ob so viel stumme Betler in einer Schaar sich unter einem verwägenen Führer versamlet hätten. Leches sahe seinen Entsaz /vermerkete daher / daß ihm erlaubet seyn würde sich zu wehren / schwenkete seine Schaar und ritte den Pannoniern mit entblössetem Gewehr entgegen / weil jene das ihre schon um den Kopf gehen liessen / und als er ohn ferner Wort wechseln angegriffen ward /drengete er sich dergestalt in die Feinde hinein / daß /wie stark sie auch wahren / dannoch zurük weichen musten; doch erhohleten sie sich bald / und suchten Gelegenheit / die unsern zu umringen / ehe Neklam sich mit ihnen zusammen setzete; welches ihnen aber mißriet / dañ dieser ging zu schnelle fort zum beystande / da dann die Parther an beyden Seiten mit solchen Wuht anfielen / daß die Pannonier alsbald zu weichen gedrungen wurden und in diesem Anfal über die helffte sitzen liessen / da hingegen von den unsern nicht ein einziger erschlagen / uñ nur 26 etwas / doch nicht sonderlich verwundet wurden; Leches durfte ihnen nicht nachsetzen / ging ja so schnelle hinter sich als die Feinde / und nam ihn wunder / daß er nicht verfolget ward / welches der Feind bloß aus furcht einer hinterlist unterließ. Unser Heer kam algemach heran / daß sie einander sehen kunten / und ging Leches mit den seinen nach Ladisla / ihm rühmend / wie tapfer seine Leute gefochten / und über 300 ohn einigen verlust auffgerieben hätten. Es kahmen aber noch 3000 Reuter zu dem Feindlichen Hauffen / daß die unsern es sahen / dann ob die Pannonischen Stände gleich im anfange nur 6000 auszusenden geschlossen hatten / vermehreten sie doch solche Zahl biß zur helffte. Herkules hatte alle seine Leute vorhin schon unterrichtet / daß sie beydes tapfer gegen den Feind und behutsam auff sich selbst seyn solten / wolte in Feindes Angesicht sein Heer nicht sonderlich ausbreiten / noch sich alsbald zur Schlacht stellen / sondern sendete Neklam mit 20 Reutern an sie / umb zuvernehmen / aus was ursachen man seine Leute im freien Felde überfallen hätte. Als dieser mit sanftmuht solches vorbrachte / fehlete wenig / er währe mit den seinen nidergehauen worden / dafern es nicht ein einziger Obrister verhindert hätte; jedoch zwang man ihn zu sagen / was vor Leute sie währen / und wohin ihr Weg ginge / welches er dann willig taht / weil er dessen befehl hatte. So bald er nun die beyden Könige genennet / gab man ihm zur Antwort; dafern der erste diese Erklärung würde haben ausgelassen / hätte man mit ihm können friedlich seyn / und solte er hinreiten /seinen beyden Herren anzumelden / es hätte eine tapfere Schaar Pannonier ohngefehr in erfahrung bracht /daß diese fremde Fürsten mit grossen Schätzen auff dem Wege nach Prag währen / welche aus ehrerbietung zubegleiten sie sich stelleten / nachdem sie der Hoffnung gelebeten / man würde sie der Mühe lohnen. Ich kan meinen gnädigsten Fürsten solches leicht vortragen / wegere mich dessen auch nicht / sagte Neklam / tuhe ihnen aber den Vorschlag / daß von ihren Leuten etliche mit reiten / entweder es anzumelden /oder anzuhören / daß ichs redlich hinterbringe / denen ich alle Freyheit verspreche / zureden / was ihnen gefallen wird. Die vornehmsten Obristen ritten zusammen / beredeten sich kürzlich / und machten einen ihres Mittels aus / welcher mit 30 Reutern fortgehen /uñ die Werbung gesagter massen anbringen solte. Herkules hörete solches mit auffgeschlagenem Helme an / und gab zur Antwort: Ja wann man meine Leute nicht so mörderisch- und räuberischer weise überfallen hätte / würde ich dem süssen Pfeischen trauen /nun aber habt ihr schon so viel sehen lassen / daß der Wolff unterm SchafPelze verborgen lieget; Werdet demnach eurer Geselschafft ansagen / daß sie ihren Glauben bey mir verlohren / und ich sie in schwerem Verdacht halte / daher ich mir Sicherheit zuschaffen bedacht bin / und ihnen anzeigen lasse / sie sollen sich denen vor Geleitsleute antragen / die ihrer begehren und bedürffen / ich vor mein Häupt bedürffe ihrer ganz nicht; und wo sie sich wegern würden / alsbald von einander zugehen / und mir den freien Weg zugönnen / müste ich nohtwendig mit Gewalt durchbrechen / dessen ich doch gerne möchte geübriget seyn. Dieser hörete solches geduldig an / und gab zur Antwort: Er verstünde die Erklärung sehr wol / und wann keine andere verhanden währe / wolte er sie gebührlich zuhinterbringen wissen. Keine andere vor dißmahl / sagte Herkules mit einer

Weitere Kostenlose Bücher