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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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hat wollen glücken / nachdem er zu unvorsichtig gewaget wahr; so zweiffele ich doch nicht / vor dißmahl meinen Vorsaz durch der günstigen Götter beystand / zum gewünschten Ende hinaus zufuhren; massen ich mit 2000 Reutern versehen bin /welche bereit sind / Leib und Leben bey mir auffzusetzen; überdas auch die übrigen Völker mir versprochen haben / sich zu meiner Verfolgung nicht gebrauchen zu lassen. Die GroßFürstin / wie from sie sonst wahr / kunte sich hieselbst nicht enthalten / so wol des Sohns als des Vaters Verrähterey auszuschelten /und ließ sich ausdrüklich vernehmen / daß sie dem einen eben so wenig als dem andern trauete. Seid ihr Fürsten? sagte sie / und handelt wie Räuber und Strassendiebe. Wollet ihr mein liebes Kind heyrahten / und schleppet sie mit ihren Eltern umbher als gefangene Hunde? Der GroßFürst redete ihr ein / man müste den Göttern nicht allein im guten wolergehen /sondern auch im Unglük geherzt aushalten / dieselben schicketen offt den frommen dergleichen Wiederwärtigkeiten zu / umb zuerforschen / wie man sich in ihre Weise finden wolte / und währe denselben nichts so hart zu wieder / als die Ungeduld. Hernach kehrete er sich zu Gotschalk / und sagete ihm mit dürren Worten; Es kåhme ihm sein Vorbringen wankelmühtig und verdächtig vor / hätte auch wenig Ursach / sich auff seyn Wort zuverlassen; jedoch / dafern er ihm äid- und Fürstlich angeloben würde / daß er sein liebes Kind nicht allein vor anderer gewaltsamkeit beschützen / sondern auch selbst aller tähtlichen Unzimligkeit sich enthalten wolte / die ihrer Zucht und jungfräulichen Keuscheit irgend könte nachteilig seyn /währe er zu frieden / daß er sie zu sich nähme / und in gute gewahrsam brächte; solte er aber mit unerbaren Gedanken schwanger gehen / wolte er sie lieber selbst erwürgen / als ihre Schande erleben; nicht / daß er sie ihm hiemit vor der Faust zum Gemahl abschlüge /sondern er wolte durchaus nicht einwilligen / daß sie als eine geraubete solte entführet und geehlichet werden. Gotschalk befand es sehr hart / diese Verheissung zu tuhn / wolte doch nicht mit gewalt verfahren / sondern / weil es anders nicht seyn kunte / leistete er den äid / und empfing darauff das Fräulein / welche über die masse heftig weinete / daß sie nicht allein von ihren Eltern solte geschieden / sondern auch von diesem Einäugigen ungehalten Räuber / als sein Gemahl / in die fremde hinweg geführet werden / da sie vielleicht wol in wenig stunden seiner Gewaltsamkeit weichen / uñ seinem muhtwillen raum geben müste; jedoch wahr ihr des alten Wenden Beylager ungleich abscheuhlicher / insonderheit / weil Gotschalk ihr seiner Fr. Mutter Leben und Zustand offenbahret hatte; in dessen betrachtung sie sich endlich in etwas zu frieden gab / und sich von ihrem Herr Vater zu ihm auff sein Pferd heben ließ / weil sie aus zweien Ubeln unvermeidlich das geringere wählen muste / und noch etwas Hoffnung hatte / der Fürst würde / inbetrachtung seines jezt geleisteten äides sich der Unbiligkeit enthalten / wozu ihn ihr Herr Vater beim Abscheide /ehr ernstlich vermahnete. So bald Gotschalk diese herzliebe Beute vor sich auff dem Pferde hatte / und umb besserer Eile willen seinen Harnisch ablegete /ließ er den GroßFürsten und sein Gemahl mit 400 Reutern bewahren / 1600 ließ er zurük gehen nach dem Heer / den ihren Beystand zu leisten / und mit hunderten setzete er über die Isel / unter dem Vorsaz /daß er des nähesten Weges durch Holland nach der Westsee reiten / sich mit dem Fräulein zu Schiffe setzen / und nach Dänenmark zu dem Könige / seiner Fr. Mutter Bruder sich verfügen wolte / woselbst er nicht allein vor seines Vaters Grim und Verfolgung / im falle er die Schlacht erhalten würde / verhoffete sicher zu seyn / sondern durch dieses Königes Vorschub bey dem Teutschen GroßFürsten ausgesöhnet zu werden und die Einwilligung zur Heyraht zuerhalten. Unterdessen ging es in der Schlacht scharff daher / insonderheit / wo Herkules mit seinem ädlen Blänken sich den Feinden zuerkennen gab / deren er die vornehmsten niederschlug daß jeder vor ihm auswiche / der ihn sahe; er hatte seiner aus Persen mitgebrachten Teutschen 20 umb sich / welche allen Anfall / so Schaarsweise auff ihn gerichtet wurden / von ihm abkehreten; noch wolten die Feinde nicht hinter sich weichen / als lange ihr Führer Plusso sich auff dem Pferde hielt; welcher nicht geringe Tahten verrichtete /und mit Klodius gleich in der Arbeit wahr

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