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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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gewarnet / daß er sich versteckete / und sein Leben erhielt / nachdem er nicht ohn Lebens Gefahr bald nach der unsern Abscheid in ihre Kammer gangen / und die Kleinot samt dem Golde / über 1000 Kronen baar noch zur guten Beute davon brachte / daß er nach dem Brande reicher wahr als vorhin. Es fand sich aber einer auff der Gassen /welcher überlaut rieff; sein Knecht Wolffgang müste Zweiffels ohn der rechtschuldige Tähter seyn / dann er hätte sich zeitig zum Tohre hinauß gemacht; man solte ihm mit etlichen Pferden schleunig nachsetzen /als dann könte man ihn leicht erhaschen und nach verdienst abstraffen. Bald fielen vier verwägene Bürger auff Pferde / nahmen ihre Schwerter zu sich / und jageten ihrer Spuhr nach / die man wegen des gefallenen Taues sehr wol sehen kunte. Arbianes ward ihrer zeitig innen / und daß sie ihre blossen Schwerter um den Kopff kommen liessen / daher sagte er zu Wolffgang: Diese haben gewiß nicht viel gutes im Sinne /darum halte dich fertig / daß wann du sehen wirst / sie auff uns anfallen / alsdann biß nur darauff bedacht /wie du mit meiner Liebsten auffs geschwindeste davon lauffest / und sie in Sicherheit bringest; ich wil diese schon wissen auffzuhalten / nam etliche pfundige Steine von der Erden auff / und wie er im werffen sehr geschwinde wahr / gedachte er sich bester massen zuwehren. Nun wahr Wolffgang diesen Verfolgern von Angesicht unbekant / uñ setzeten deren zween vor den andern aus / sahen Wolffgang mit dem Fräulein davon lauffen / und Arbianes stehen bleiben / und sich zur Gegenwehr bereiten / daher meyneten sie / sie hätten den Rechtschuldigen angetroffen / und stürmeten grimmig auf ihn zu. Es wahr sein Glük /daß er sich neben einen Baum gestellet hatte / und sie ihn nicht überrennen kunten / fassete daselbst gewissen Stand / und richtete die Hand zum Wurff / ob sie ihn anfallen wurden. Diese rieffen ihm alsbald zu: Du schändlicher Mordbrenner / jezt werden wir dir den wolverdienten Lohn geben / damit du dich deiner Boßheit nicht berühmen könnest / wie viel armer Leute du gemacht habest. Hilff mir Gott / sagte Arbianes bey sich selber / als wahr ich unschuldig bin; rief ihnen hernach zu: Er währe kein Mordbrenner /und hätte nie solchen bösen Willen gehabt. Aber diese kehreten sich daran im geringste nicht / sondern setzeten gleich auff ihn zu / daß er genöhtiget ward /sein bestes zutuhn; da er dann dem ersten die Stirn einwarff / daß er reine tod vom Pferde stürzete. Der andere dieses eriehend / wolte seines Mit Bürgers Tod rächen; aber mit dem andern Steine ward er gleich vor das Maul getroffen / daß ihm die Vörder Zähne heraus sprungen / und er in Ohmacht vom Pferde fiel. Arbianes nicht faul / nam des ersten Schwert zur Hand / und hatte noch einen Stein ubrig zu seiner Beschützung / aber der dritte wahr ihm zu nahe auff der Hauben / welcher ihm / da er sich nach dem Schwert bückete / eins über den linken Arm versetzete / daß der rohte Schweiß darauff folgete / wolte ihm auch den andern Hieb beybringen / aber er weich ihm aus /und mit einem Nachhiebe schlug er ihm das rechte Bein im Knie-gelenke rein abe / daß auch dieser zur Erden stürzete / und ein klägliches Geschrey trieb /biß ihm die Seele ausfuhr. Ehe nun dieser verschiede /kam auch der vierde herzu gesprenget / und war willens ihn zuüberrennen / ward aber auch mit dem Steine dergestalt getroffen / daß ihm der Kopff borste /und kein Wort mehr redete. Der andere mit dem zuworffenen Maule kam wieder zu sich selbst / fassete sein Schwert / und lieff ganz verwägen auff Arbianes zu / trieb es auch mit seinen unauffhörlichen Streichen / daß ihm anfangs durch Fechterkunst nicht zubegegnen wahr / aber endlich hieb ihm Arbianes die rechte Faust hinweg / daß sie mit samt dem Schwerte auff die Erde fiel / mid im andern Streiche spaltete er ihm das Häupt mitten von einander. Das Fräulein hatte anfangs des Streites gar ein wenig zugesehen / kehrete sich aber bald umb / und vor grosser Angst lief sie dergestalt fort / als ob sie Flügel gehabt hätte / daß auch Wolffgang ihr schwerlich folgen kunte / und /welches das ärgeste war / verließ sie den vorgenomenen Weg / und setzete zur Seiten aus über das quere Feld. Wolffgang lief ihr nach / was er Leibes und Kräffte hatte / rieff ihr auch zu / sie möchte dem Wege folgen; aber sie wahr vor Angst nicht bey sich selber / und gedäuchte sie nicht anders / als ob ihr lauter Feinde nachlieffen / welches sie schüchtern machte / daß sie

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