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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Freiheit gab / ihm selbst nach freien willen gutlich davon zu tuhn / er hätte einen so reichen und vornehmen Herrn / daß er wol merkete / er würde von ihm mit grossem Reichtuhm begnadet werden. Der Alte entsetzete sich wegen des vielen Goldes / und gelobete Wolfgangen an / er wolte schon wissen es zu seinem besten zuverwahren / hätte aber gerne gewust / wer sein Herr eigentlich währe; aber bekam doch keinen andern / als diesen bescheid / er müste sich gedulden / biß die Zeit kåhme es zuoffenbahren /sein Gelubde wåhre zu stark / solches zumelden / und seinem Vetter damit nichts gedienet / ob ers gleich wuste; nam des Fürsten Pferd und Harnisch zu sich /weil alles im Felde stille war / uñ brachte es mit über / hatte aber schon zuvor etlich schwarzgefärbetes Zeug / Wöllin und Leinen durcheinander gewebet /eingekaufft / wovon sie alle drey sich schlecht und bürgerlich kleideten / auch neue Hemder und ander leinen Gerähte aus mittelmässiger Linnewand machen liessen; welches alles gegen Abend erst fertig ward /und das Fräulein den ganzen Tag über in den Federn liegen muste / da der Fürst ihr die Zeit zuverkürzen /alle Begebniß erzåhlete / was zeit seines anwesens sich in Italien zugetragen hatte / wobey er des Christlichen Glaubens nicht vergaß / sondern auff ihr begehren die vorige Unterrichtung zu unterschiedlichen mahlen wiederhohlete / daß sie zimlich weit in der Erkäntniß Gottes und ihres Heylandes kam / und die Lehre fein begriff. Hernach erinnerte er sie / was gestalt die zarte Haut ihres Beines sich unter dem Tanzen hätte merken lasse; weil man nun nicht wissen könte / was einem auff der Reise zustossen möchte /wünschete er / daß der mehren teil ihres Leibes / wo er am leichtesten könte entblösset werden / mit der Farbe angestrichen seyn möchte; welches das Fräulein anfangs vor einen Scherz auffnam / aber endlich selbst vor rahtsam hielte / foderte die gemachte Salbe von ihm / und in seiner Abwesenheit richtete sie sich fast überal heßlich gnug zu / daß sie vor sich selbst abscheuh trug. Gegen Nachmittage breitete das Gerücht hin und wieder in der Stad aus / der Wendische Fürst Krito währe in der Schlacht gefangen / und durch Büttelshand hingerichtet / sein Sohn erschlagen / und nachgehends enthäuptet / und würden die Sachsen das ganze Königreich einnehmen / weil sie keinen Widerstand hätten. Bey spätem Abend kam ein reitender Bohte / bekräfftigte nicht allein dieses / sondern brachte mit / die Sachsischen Völker gingen alle zum Reich hinein / und hätten die vornehmsten örter alle auffgefodert. Arbianes ließ nachfragen / an was Ort sie sich gelagert hätten / und erfuhr / daß sie wol 14 Meile von hinnen seyn würden / und imer weiter ins Land gingen / damit sie sich aller Seehafen bemächtigten / auff daß aus Dännemark oder Engeland dem Dänischen jungen Fursten keine Hülffe zukommen solte. So wird es zeit seyn / sagte Arbianes zu dem Fräulein / daß wir uns auff den Weg begeben / dann je ferner das Heer von uns lieget / je unsicherer die Strassen zureisen sind / offenbahrete darauff dem Fräulein / auff was Weise er die Reise vorzunehmen bedacht währe; er wolte morgen eine Karre und ein Pferd davor / einkauffen / allerhand geringe leichte Waaren / von Korallen / Tockenwerk und dergleichen Sache von den Krämern einlösen / in ein Kram Faß vermachen / und mit ihr sich darauff setzen / da Wolffgang ihr Fuhrman seyn solte. Der Anschlag gefiel dem Fräulein sehr wol / taht noch hinzu / wie sie in ihrer angestrichenen Farbe sich vor ihrer Fr. Schwester Großfürstin Valisken wolte als eine Krämerin stellen / und die schönen Waaren feil bieten; durffte auch schon erzählen / wie sie ihr Wort machen / und das Frauen Zimmer auffzihen wolte. Wie sie den Abend ihre neue Kleider bekam / legte sie dieselben an / und gefielen ihr recht wol / weil sie ja noch renlich und ganz wahren; saß diesen Abend zimlich lange hin mit ihrem Fürste und erzählete ihm / wie hefftig die Teutschen Pfaffen es ihnen biß daher hätten lassen angelegen seyn / ihren Herr Bruder Herkules bey ihrem Herr Vater anzutragen / als einen Gottlosen / Unreinen / und geschwornen Feind aller Teutschen Götter / welcher überdas mit den Gedanken umginge / wie er sein eigenes Vaterland verrahten /und dessen Herschafft den Römern vollends in die Hand spielen wolte; welches auch ihr Herr Vater eine gute Zeit her also gegläubet / aber nach Neklams Abzuge hätte er angefangen daran zuzweiffeln /

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