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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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dessen Wolfart und Ehre / ihr Gut und Leben gerne aufzusetzen /nachdem an Großfürstlicher gnädigster Erklärung /wegen Glaubens und Landes Freyheit sie ein satsames Genügen hätten. Herkules / Ladisla und Baldrich wahren mit 300 Parthern hinaus geritten / ihre Werbung mit zugemachten Helmen / um nicht erkennet zuwerden / anzuhören / und als sie ihre Beräuung und erbieten vernahmen / sagten sie ihnen im Nahmen des Großfürsten völlige Vergebung und alle Gnade zu. Nun ward Herkules der beyden vorgedachten ohngefehr gewahr / wunderte sich ihrer Undankbarkeit / und ließ sie durch Neklam an die Seite absonderlich fodern / setzete den Helm ab und sagete zu ihne: Ist diß der dank / welchen ihr mir zu Padua versprochen habt? O ihr unbesonnenen / und habt euch mit in die Verbündniß können schreiben lassen / welche mich erbloß zumachen bedacht ist? Friderich kennete alsbald sein Angesicht / sprang vom Pferde / küssete ihm die Füsse / und sagete mit trähnenden Augen: Durchleuchtigster Großfürst / gnädigster Herr; die Götter sind meine Zeugen / daß ich aus Zwang / wie viel andere mehr / habe mitreiten müssen / da ich mir nicht den Hals wolte brechen lassen / aber habe ich oder dieser mein Geselle von eure Durchl. Gegenwart das geringste gewust oder bißher vernommen / wollen wir aller Straffe uns gerne unterwerffen; von Herzen lieb aber ist mirs / daß meines Erlösers Angesicht zusehen ich beglükseliget werde / und bitte untertähnigst / ihre Durchl. wolle wich in ihre Dienste auff und annehmen / so geringe und schlecht die Anbefehlung immer seyn mag / wil ich mich doch glükselig schätzen / wann ich solches erhalten werde. Luther baht desgleichen / daher Herkules ihnen zufolgen befahl / untergab auch alsobald jedem 4000 Mann zuführen / doch / sagete er / daß ihr mir die rechten Redlens Führer dieser Aufruhr geträulich / und ohn einigen Haß oder Gunst anzeiget. Ja warumb nicht / sagte Friederich / meldete auch von den schon Gefangenen annoch lebendigen Pfaffen 7 / und von denen die annoch bey den Auffrührern wahren 16. Die Gefangene wurden alsbald befraget / schuldig befunden / und mit dem Schwert gerichtet / gleich da Ethard mit den 20000 Friesen Fußvolk ohn Pfeiffen und Trummeln Schlag angezogen kahm mit welchen die gestriges Tages Gefangene 59000 Unädle Teutschen vermischet wurden / daß nunmehr ihr gesamtes Heer in die 180000 Mann stark wahr / und so wol gerüstet / daß Herkules und Ladisla sich vermassen / den halben Teil der Welt damit zuüberwältigen / wann ihnen Gott nicht zuwieder währe: wie sie dann schon des vorigen Abends den Schluß gemacht hatten / ob gleich Ekhard sich nicht stellen würde / wolten sie doch mit ihren Völkern aufbrechen / auf der Auffrührer Lager gerade zu zihen / und ihnen die oft angebohtene Gnade nochmahls vortragen / auch sonst allerhand gütliche mittel versuchen / daß sie in Ruhe stünden / und von der Empörung abliessen; würde aber in der Güte nichts zuerhalten seyn / wolten sie einen Angriff in Gottes Nahmen wagen / nicht zweifelnd / es würden solche zusammen gelauffene und grossen Teils unversuchte Bauren leicht auff die Flucht zubringen seyn; aber sie wurden von dem Ankommenden Adel berichtet / die Abtrünnigen würden sich diesen Tag unterstehen / ihren Willen entweder durch ihres Großfürsten Einwilligung / oder durch bewehrete Hand zuvergnügen; daher die unsern ihrer Ankunft um so viel lieber erwarten wolten. Dieselben nun wurden sehr froh / daß sie des Adels auff solche Weise wahren loß worden / hätten auch lieber ihren Vorsaz stündlich ins Werk gerichtet / als diese Nacht es auff geschoben; so bald aber die Morgenröhte hervorblickete / wahren sie munter / und gingen aus ihrem Lager loß / aber mit solcher Unordnung und Sicherheit / daß alle die des Kriegs ein wenig Verstand hatten / alsbald urteileten / es würde ihrem Frevel mit geringer Macht zusteuren seyn / wie wol sich dessen keiner wegen der Pfaffen Trotz durfte vernehmen lassen / als welche durch Abschaffung des Adels den höchsten Gewalt an sich gezogen hatten daß jederman ihnen ins Maul sahe / und ihre Worte nicht anders als eine göttliche Rede annam. Ehe sie aus ihrem Lager aufbrachen / trat ein sehr frecher und verwägener Pfaffe auf /nahmens Seifart / und deutete an / sein Gott Krodo /von seiner Schwester Freia und seinem Bruder Irmen Säul begleitet / währe ihm diese Nacht erschienen /hätte ihm ein feuriges Schwert in die Hand gegeben /und dabey diese Worte

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