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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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gebrauchet: Nim hin mein lieber geträuer Sohn dieses götliche Schwert / und haue damit nider / alles was sich mir und dir zuwiedersetzet; dann dieses ist eben das Schwert / welches vor 218 Jahren Großfürst Herman / Siegmeiers Sohn auff mein Geheiß und unter meiner Anführung wieder den Römer Quintilius Varus und seine Völker gebrauchet / und mein liebes Teutschland dadurch in die Freyheit gesetzet hat. Dieser hatte solches kaum zu Ende gebracht / da entstund ein grosses Geschrey; Gott Krodo hätte klärlich hiemit andeuten wollen / daß dieser heilige tapfere Mann ihr Heerführer und algemeiner Feld Oberster seyn solte; welche Ehre dieser willig annam /als worauff seine Lügen eigentlich angesehen wahren / wie wol er des Kriegs aller Dinge unerfahren wahr /ob es ihm gleich an verwägener Kühnheit nicht mangelte. Ein ander Pfaffe trat alsbald zu ihm her / und nach getahnem Glükwunsche zu solchem wirdigen Amte sagte er / die Göttin Freia hätte ihm diese Nacht offenbahret / daß ihr älter Bruder Gott Krodo diesen heiligen Mann mit gnugsamer Weißheit und tapfferer Stärke ausgerüstet hätte / solches Amt zuverwalten. Womit dieser Schmeichler verdienete / daß der obgedachte ihn zu seinem obersten Statverweser einsetzete / und wahr sein Name Hardet. Dieser teilete hinwiederumb seinen guten SauffBrüdern die ämter aus /daß er desto grössern Anhang haben möchte. Sonst führeten sie ein greßliches geschrey durch einander: Es müste vor der Sonnen Untergang sich ausfündig machen / ob Teutschland noch von einem freien unbezwungenen Volke / oder von Römischen Sklaven bewohnet würde. Die unsern erfuhren ihren Auffbruch zeitig gnug dann der flüchtige Adel hatte gerahten /daß man die Schildwachten etwas weiter hinaus setzete / welche den unordentlichen Anzug anmeldeten /daher die Unsern nach genommener Speise eine artige ansehnliche Schlachtordnung ins Feld stelleten / ob sie gleich nicht willens wahren zu treffen. Die fünff Schanzen wahren diese Nacht viel stärker befestiget /und mit den Schützen besetzet / denen befohlen wahr / dem ankommenden Teutschen Heer anzudeuten /daß sie vor der Schanze stille hielten / es würden sich Gevolmächtigte von dem GroßFürsten zu ihnen verfügen / und alles ohn Schwertschlag in der güte beylegen. Aber ein solches wahr den hochmuhtigen Pfaffen ungelegen / darumb sie nach angehörter Werbung die Schanzen durch etliche Trommelschläger aufffoderten / unter der Bedräuung / dafern sie nicht alsbald abzihen / und sich bey ihnen unterstellen würden / solten sie alle gehenket werden. Prinsla / Friederich und Luther lagen mit in den Schanzen / liessen sich auff der Brustwehr sehen / und gaben zur Antwort: Sie währen nit bedacht / einigen Pfaffen der Antwort zuwirdigen; Ihr gnädigster GroßFürst / dem sie dieneten / hätte ihnen diese Schanzen anvertrauet / welche sie lebendig nicht verlassen wolten. Friederich und Luther wahren dem Heer sehr wol bekant / deren Führer nicht wusten / was sie gedenken solten / als sie ihrer ansichtig wurden / biß endlich ein Pfaffe rief: Oho Verrähterey / Verrähterey! der Adel ist GroßFürstlich worden und übergetreten; O hätten wir ihnen allen nur die Hälse gebrochen / oder das Genik eingedrükt! Friederich rief hinüber zur Antwort / nachdem er ihnen ein Friedenszeichen gegeben hatte: O ihr redliche Teutschen / bedenket euch eines bessern / wie wir ädle getahn haben / und ergebet euch eurer angebohrnen Obrigkeit zum Gehorsam / wie ihr schuldig seyd /damit ihr leben möget. Ihr Pfaffen aber gehet hin /und wartet eures Gottesdienstes abe / darzu ihr bestellet seyd / und führet diese unwissende einfältige Leute nicht muhtwillig auff die Fleischbank; dann was wollet ihr Kriege führen / darzu ihr gleich so geschikt seyd / als der Esel zum Lautenschlagen. Du abtrünniger Bube / antwortete der vorige Pfaffe; was hastu der Geistligkeit ihr vornehmen zulästern / dessen die Götter selbst Stiffter und Uhrheber sind / denen wir dich und deinen ganzen Beystand zum angenehmen Opfer abschlachten wollen; lieffen auch alsbald alle fünff Schanzen zugleich an / als blinde erzürnete Ochsen. Aber die Pfeile wurde ihnen in solcher Menge zugeschicket / daß / ungeachtet die vördersten mit Schilden wol versehen wahren / ihrer doch 5000 erschossen / und 6000 hart verwundet wurden / ehe sie den Graben erreicheten. Noch dannoch drang ihr Wuht durch; dann sie fülleten die Graben mit den Erschlagenen / und brauchten dieselben an stat einer

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