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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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daselbst 40000 Reuter vor baar Geld werben lassen / worzu sie 10000 Böhmen gesamlet / und den rechten Flügel damit versehen / da ohn Zweifel der gütige Gott es also geschicket / daß sie eben zu rechter Zeit ankommen mussen / als Arbianes auff sie gestossen / mit dessen Zutuhn sie alle Flüchtigen auffgesamlet / und daraus den linken Flugel unter Baldrichs Befehl gestellet / welche dann durch ritterliches fechten die gestrige schändliche Flucht gut gemacht / und den verwirketen Tod von sich abgewendet hätten. Der gefangene Bluthund Mnata währe ihr auch auff dem Wege eingeliefert / welcher sich gar demühtig erzeiget håtte / und unter starker Huht auff seine Straffe warten muste. Die Obristen des Nordischen Heers kahmen zu unsern Helden / und lieferten ihnen ihr ansehnliches Heer im Nahmen der Wendischen Fürstin /welches alsbald Olaffen / als volwaltigem Feld-Herrn übergeben ward. Es wurden alle Könige und Fürsten eins / nach dem Sudischen Heer zureiten / von welchem sie noch das allergeringste nicht wusten / wz vor Leute sie währen / oder wer sie ihnen zum Beystand ausgeschikt håtte; und rühmete nicht allein Ladisla / daß sie ganz eiferig und tapffer gefochten hätten / sondern Arbianes zeigete zugleich an / wie ernstlich ein handfester Ritmeister von demselben Heer sich zu seines LebensRettung gebrauchet / und davor nichts / als seines ehmahligen Verbrechens (welches ihm doch allerdinge unbewust) Gnade und Vergebung begehret. Valiska / seine grosse Gefahr vernehmend /gab zur Antwort: Wann dieser gleich die allergröbeste Missetaht hätte begangen / müste ihm doch nicht allein verzihen / sondern auch Fürstliche Geschenke mitgeteilet werden. Sie ritten hierauff fort nach dem Sudischen Heer / unter der Begleitung von 100 Reutern / da König Ladisla mit entblössetem / die ubrigen mit behelmeten Häuptern sich stelleten / und durch einen Gesanten freundlich begehreten / der FeldHerr dieses mächtigen Heers / dem ein grosser Teil des erhaltenen Sieges billich zugeschrieben wurdt / möchte sich unbeschweret gefallen lassen / mit dieser Konigl. und Fürstlichen Geselschaft sich zubesprechen / und ihnen seine Kundschafft zugönnen / damit ihnen Gelegenheit an die Hand gegeben würde / sich dankbarlich zubezeigen. Dieser wolte ihnen solches nicht abschlagen / nahm 120 ansehnliche Ritter zu sich /und ritte mit auffgeschlagenem Helme hinzu / da Ladisla ihn auff dem Pferde umfing / und nachgehends ihn also anredete: Wie ersprießlich / tapfferer Held /uns allen eure ganz unvermuhtliche Ankunfft und Hulffe gewesen / so begierig sind wir auch / denselben grossen Herrn zuerkennen / der uns einen solchen Beystand in unsern Nöhten geleistet hat / daß wir auch nicht frölich seyn köñen / ehe und bevor uns solches kund getahn ist; zweifeln demnach gar nicht / es werde eure Tapfferkeit uns diese hohe Glukseligkeit mitteilen / und sich versichern / daß wir alle miteinander zu dessen Freundschafft nach aller Mögligkeit so erbötig als verbunden sind. Dieser FeldHerr fragete kürzlich / was vor ein grosser Herr ihn angeredet hätte; und nach dessen Anmeldung / gab er diese Antwort: Großmächtigster unüberwindlicher König / gnädiger Herr; die Anzahl Völker / welche unter meiner Anführung zu rechter Zeit / (wovor ich dem Himmel danke) ankommen sind / hat ein wahrer Freund der Teutschen und Böhmen in höchster Eil: bißhieher zu deren Beystand fortgehen lassen / so bald er des unredlichen überfalles der Pannonier ist berichtet worden / und solches insonderheit zu ehren der Großmächtigsten Königin / Frau Valisken / unter dem mir gegebenen Befehl / daß ich meinen grossen Herrn und mich selbst niemand melden sol / ehe und bevor höchstgedachter Königin ich diese meine Völker zugestellet habe. Ladisla fiel ihm in die Rede / und sagete zu ihm: Tapfferer Held / wann es sonsten an nichts als an diesem fehlet / wollen wir ob Gott wil gar bald gute bekanten werden / massen ich denselben versichere / daß des Westischen Heers Führer und Herzog kein ander / als meine geliebete Fr. Schwester / König Herkules Gemahl / Fr. Valiska gewesen ist /welche hie bey ihrem EheGemahl hält / und durch Ablegung des Helms sich alsbald wird zuerkennen geben. Dieselbe hörete alle ihre Rede / legete den Helm von sich ließ ihre Goldgelben Haare umb die Schuldern fliegen / ritte dem fremden näher / und redete ihn also an: Tapfferer Held / wann eure Völker mir insonderheit zu ehren hergefuhret sind / wird mirs sehr schwer fallen /

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