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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Zeichen eines beygebrachten Gifftes / dessen Anstiffter ausser allem Zweiffel der Wendische Krito gewesen / und von Gott zur rechtmässigen Straffe gezoge ist. So bald der König verschieden wahr / begehreten nit wenig von de Landstände (wiewol Krito die meisten bestoche hatte) ich möchte im Reiche bleibe /biß wege künftiger Herschung gewisse Anordnung gemacht währe; da auch bald ihrer eine zimliche Anzahl auff meine Wahl gingen / weil der König ohndaß mich vorgeschlagen und mich zum Nachfolger im Reich ernennet hatte / aber der Unglüksvogel Krito fidelte mir durch seine ergebenen den Tanz / daß ich nicht auffkommen kunte / und Gott lob dieses Königreich dem zu teil worden ist / dem ichs / wie mein Gott weiß / eben so gerne / ja lieber als mir selbst gönne. Nun habe ich in mehr als drey Jahren meinen Herr Vater nicht gesehen / als auff diesem Schlosse /und bezeiget er sich annoch nicht so gütig / daß ich ihm trauen darf: ja kriegen mich meine Gedancken nicht / dürffte er noch eins versuchen / mich zu dieser Heirath zu nöhtigen / wovon mich aber zum wenigsten der Tod befreien sol / und kan mirs so gut werden / wil ich mit Fürst Arbianes in Meden reisen / und mein angebohrnes Königreich / als lange mein Herr Vater lebet / aus dem Sinne setzen / es währe dann sache / daß eure Hochheit mir gnädigst befehlen wolte / ihr meine Flammen zu offenbahren / die mir kaum vor 20. Stunden in meiner Seele auffgangen sind; bitte daneben demühtigst üm Verzeihung / daß mit unlieblicher Erzehlung meines außgestandenen Unglüks dieselbe ich so lange auffgehalten / und ihrer Geduld mißbrauchet habe; welches eigentlich zu dem Ende geschehen ist / daß derselben ich die wiedrigen Gedancken benehmen möchte / ob trüge ich einiges beliben zu dem Wendischen Fräulein / da mir doch angenehmers nicht begegnen kan / als daß diese Ursach der Ungewogenheit meines Herrn Vaters solcher Gestalt aus dem Wege geräumet werden möge; worin Ihre Hochheit sich fleissigst bemühen wollen / ich demühtigst bitten wil. Eure Liebe hat mir in Warheit einen sehr angenehmen Dienst und Willen durch die Erzählung ihrer denkwürdigen Glückes-Fälle bezeiget / antwortete Königin Valiska; sonsten gestehe ich /daß die erst ausgelassene Seuffzer bey mir allerhand Nachdencken verursacheten / und mein Vorhaben /die Heirath zwischen König Mnata und diesem Fräulein betreffend / schier rükstellig gemacht hätten /welche nunmehr mit gutem Verfolg zustiften / ich wenig zweifele. Hier bekam Fürst Olaff erst gute Hoffnung seiner Liebe / weil er in furchten stund /dieser König würde ihm an seinem Vorhaben hinderlich seyn / und den süssen Schwedischen Braten vor sich begehren; reizete deswegen Königin Valiska mit vielfältigem Bitten / diese Heirath eiferig zu treiben /welches sie ihm geträulich versprach; doch wil ich hierin nicht das allergeringste vornehmen / sagte sie /es sey dann / daß eure Liebe mir ihrer erstgedachten Liebes-Flammen bessere kundschafft gönne / ob ich dieselbe verhoffentlich nach ihrem Willen befodern könte. Ich sehe wol / fuhr sie auff sein stillschweigen fort daß eine unzeitige Schahm eure Zunge hemmet /massen der Liebe Eigenschafften mir auch zimlich bekant sind / aber mein Oheim hat sich schon zu weit bloß gegeben / und was gilts / ob diese Flammen nicht vom Schwedischen Schwefel angezündet sind /welche nicht als durch ein Wasser aus eben diesem Schwefel gebrennet / können gelöschet werden? dafern ich nun eine untriegliche Wahrsagerin bin / so lasse michs mein Oheim wissen / und gebe mir Gelegenheit / in der Taht dereins sehen zu lassen / wie gerne ich ihm zu dienen mich gebrauche liesse / insonderheit / weil auf diese Heiraht ich gleich damahls bedacht gewesen bin / als eure Liebe ich das erstemahl gesprochen habe. Fürst Olaf bedankete sich mit sonderlicher Demuht / bekennete sein Anliegen willig / stellete ihr alles sein Glük uñ Wolfahrt / wie er sagete in ihre hülfreiche Hand / und gingen hiemit voneinander / Valiska aber alsbald nach dem Dänischen Könige und seinem Gemahl trug ihnen Königs Mnata Anwerbung vor / und rühmete ihn / daß er gnug wirdig währe / mit einem solchen Fräulein eine Heiraht zu treffen. Diese bedanketen sich sehr der getahnen Werbung / und daß sie es in bedenken zihen / mit dem Fräulein bereden / und deren Erklärung ihrer Liebe wieder hinterbringen wolten. Valiska begehrete von ihnen / daß ihr vergönnet seyn möchte / mit dem Fräulein selbst hievon zureden / und als

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