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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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seinem Heiligen Worte solte lügen können / und ich mir von dem Teuffel selbst es nicht werde einbilden lassen /daß dieses nicht Gottes Wort sey / welches mein Heyland mich und alle Menschen hat heissen hören / und darinnen fleissig nachsuchen / weil wir das ewige Leben darinnen haben; Zwar ihr führet ein und anders ein aus Gottes Wort / als kundbahre Unwarheiten; erstlich den starken Simson und sein verhalten; solte aber dem Almächtigen Gott wol unmöglich seyn / ein solches Ding durch einen Menschen zuleisten / da es ihm nicht unmöglich ist / mit einem einzigen Strohalm den ganzen Himmel herunter zuschlagen? O ihr vermässener und elender Urteiler der hohen unendlichen Almacht! Ihr saget aber: Wann solches beym Homerus oder Ovidius stünde / müste es ein Getichte seyn. Ich sage nein darzu; ein solches Ding könte ich ihnen noch wol gläuben / wiewol mirs frey stünde; Aber meinem wahren GOtte nicht gläuben wollen / ist eine mehr als teuflische Boßheit / dann derselbe Feind GOttes gläubet es / ob er gleich den Menschen gerne diesen Glauben hinweg rauben wolte. Aber wz höre ich? ihr leugnet es / daß Engel und Teufel seyn /köñet auch nit anders / weil ihr Gott selbst verleugnet; aber was dünket euch? solte ich euch trauen /oder beyfal geben / wann ihr mir vortragen würdet /der Monde / welcher dort am Himmel scheinet /währe nichts als ein eingebildetes Geticht / so aus verrüktem Gehirn entstehet? euer verrüktes Gehirn /(wo ihr sonst noch eins habet) gibt euch solches ein. Ich sehe ja vor Augen / daß Engel oder Geister sind /in dem ich höre / daß besessene Menschen wol fremde Sprachen reden / welche sie nicht gelernet haben; solches kömt ja nicht aus einem mangel des Gehirns /sondern von einer neben Ursach her / welche solches in dem Menschen wirket / und aus dem Menschen hervor gibt; und der solches leugnet / dem mus man mit Nießwurz zu hülffe kommen. Zu geschweigen der vielen Gespenste / welche sich oft und an mannichem Orte hören und vernehmen lassen. Aber diese werden auch / eurem tichten nach / blosse einbildungen seyn. Schäme soltet ihr euch in euer Herz und Blut / wo ihr euch sonst nicht gar ausgeschämet habet / daß ihr mit solchen Zoten die göttliche Warheit zubestreiten dürffet auffgezogen kommen; doch leugnet ihr nur immerhin / daß Teuffel seyn / ich gedenke / es werde eine Zeit kommen / da ihr sie hart und heftig gnug empfinden werdet / es sey dann daß ihr diese Bosheit noch in der Gnadenzeit bereuet. In dem Glaubensstük von unserer Leiber aufferstehung / machet ihr euch gewaltig mausig / ob hättet ihr die Warheit der heiligen Schrift gar zu grunde gerichtet / da ihr doch bloß nur erwiesen habt / dz die blinde Vernunft in dieser göttlichen Warheit nichts erkennet; aber solches gestehe ich ohndaß gerne / gebe aber zugleich meinem Gott die Ehre / daß er alles tuhn und schaffen kan was er wil. Und wollet ihr unstreitig behäupten / daß der Almacht Gottes solches zu leisten unmöglich sey / so musset ihr zuvor beweisen / daß es leichter und möglicher gewesen sey / diß grosse rund der Welt aus nichts hervor zu bringen; mangelts euch aber alhie an Häuptgründen / so habt ihr mit allen euren vorigen Einwürffen bey mir ein mehres nicht erhalten / als daß ich daher erkenne / ihr suchet nur Gottes Almacht zu umbschranken / und ihn einer Unmacht zu zeihen; welches ich nicht anders zu beantworten schuldig bin / als daß ich sage; hebe dich weg von mir Satan. Das übrige ist ganz keiner Antwort wirdig. Dann was Sünde oder nicht Sünde sey / werde ich euch nicht zum Richter leiden / sondern die gesunde Vernunft kan hieselbst in etwas / Gottes Wort aber den völligen Ausschlag geben. Und ist wol ein rechter Ochsen-verstand und eine stinkend Boks-Urtel / daß ihr eines Menschen tuhn mit der Ochsen und Böcke verhalten dürffet vermischen. Das Vieh sündiget nicht / und kan nicht sündigen / dann es ist vernunftloß / wie solches auch die Heiden erkennen; so hat auch Gott denselben keine Gesetze vor geschrieben / sondern den vernünftigen Geschöpfen / so daß alles daß Sünde ist / was wieder Gottes Willen und Geboht streitet; dieses aber eine Tugend / was der Mensch nach Gottes Willen und Befehl verrichtet. Endlich stosset ihr dem Fasse gar den Bodem aus / in dem ihr der Seelen unsterbligkeit / und das künftige ewige Leben leugnet / welches beydes doch die klugen Heyden selbst aus vernünftigen gründen zur gnüge erwiesen haben / und ich aus diesem eurem Vorgeben nicht

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