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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Geselschaft herüber kähmen / weil sehr geheime Sachen zuberahtschlagen vorfielen. Aber zu meinem Glük hatte ich bald anfangs bey dem mördlichen Anfal meinen Daumen Ring in eine Hecke geworffen / dz er zu meinem Schaden nicht mißbrauchet würde, uñ kunte ich diß schändliche anmuhten ohn Zorn nicht beantworten /wiewol mirs vielleicht so gar schädlich nicht hätte seyn mögen / nachdem ich Zeit gehabt / es bey mir besser überzulegen; dißmahl aber verwies ich ihm seinen Frevel ernstlich / er solte wol bedenken / was er anfinge / uñ sich durch Ehrsucht nicht zu hoch aufftreiben lassen; er könte leicht erachten / was vor einen Ausschlag solche unbesonnenheit gewinnen dürfte /wiewol ich ihm äid- und Königlich versprechen uñ halten wolte / alles bißher ergangene / ihm als ungeschehen / gänzlich zuverzeihen / dafern er in sich gehen / sein Vorhaben endern / und mich in Sicherheit nach Prag zihen lassen würde. Welcher Anmuhtung er vor Eifer zu bersten meinete / sprang von dem Tische auff / und schwur bey allen himlisch- und hellischen Göttern / ich müste ihm hierin zu willen seyn / und den Vorschlag mir gefallen lassen / oder dessen erwarten / was mir und ihm unangenehm seyn würde; der Wurf währe geschehen / und das Spiel gewaget /es müste gewonnen oder verlohren seyn / nachdem es durchaus nicht könte auffgeruffen werden; der Gewin würde uns allerseits ergetzen und befriedigen / der Verlust aber / mich oder ihn / oder alle beyde in dz äusserste Verderben stürzen. Bald darauff / wie ich gar nicht antwortete / sondern als ginge michs nicht an / freimühtig hinsaß / fing er an gelinder zuverfahren: Ich möchte mich doch eines bessern bedenken /und seinem Ansuchen stat geben; sein Sohn währe nicht so sehr durch Begierde der Herschaft / als Liebe gegen das schönste Fräulein / zu diesem Vornehmen gezwungen; er währe ein einiger Sohn / und hätte vor sich Güter gnug / Herrenstand zuführen / nur weil das Königreich dem Fräulein nohtwendig folgen müste /würde beydes zugleich gesucht / und was sonsten des süssen pfeiffens mehr wahr. Ich gedachte / es währe nunmehr Zeit / meine Ernsthaftigkeit recht sehen zu lassen / stellete ihn zu rede / fragend / ob etwa er und sein Sohn ihren Wiz gefressen / und durch garzuheftige Begierde nach lautern unmögligkeiten / an ihrem verstande gar verblendet währen; alles ihr tichten und trachten in dieser Sache / währe vergebens und umsonst / wie bund sie es auch karten und kehren würden / solten demnach diese nichtige Einbildung bald ablegen / und die angebohtene Gnadenzeit nicht vorbey gehen lassen / auff daß ihnen die Reue nicht zu spät kähme; es währe ja von einem Knaben zuerkennen / das ihr Vornehmen nohtwendig zum ärgesten ausschlagen müste / welches ihnen leicht vor Augen stehen könte / wann sie es nur wolten zu Herzen fassen. Aber diese Warnung kunte der Vater nicht verdäuen / sondern dräuete mir / mit blossem Gewehr /das begehrete Schreiben alsbald zuverfertigen / oder eines schnöden Todes zugewarten. Welches ich ihm also beantwortete: Es möchte nach der Götter versehung ergehen / so schriebe ich doch einen solchen Brieff nicht / und würde er viel klüglicher handeln /wann er durch andere mittel solches an mich begehrete; ich währe bißher nicht gewohnet / mich durch Dräuung oder den Tod schrecke zulassen / währe auch wol versichert / daß mein Gemahl und Frl. Tochter auff ein blosses Schreiben ohn starke Kriegsbegleitung nicht komen würden / da nicht einer von meinen mit ausgenomenen Dienern ihnen solches mündlich anbrächte / und sie aller Gefahr / die man sich einbilden könte / benehmen würde; zugeschweigen /mein Kanzler Bretisla / wie ihm wol bewust / ein verständiger bedachsamer Mañ währe / uñ in solche Reise nimermehr gehehlen würde; daß er also / ob ich gleich schriebe / seine Zweg nit erreichen könte; währe demnach añoch mein geträuer Raht / daß er die angebohtene Gnade erkeñete / und nicht in verderbliche Gefahr sich stürzete / welche ihm lauter schaden und keinen Vortel bringen könte. Aber dieses alles wahr den Taube geprediget; das Fräulein solte und müste daselbst sich einstellen / und seinem Sohn beygelegt werden; würde ich mich dann weiter sperren /solte ich mein Ungemach zu spät bereuen. Ey so habe ich nur einen Hals / antwortete ich / welchen du meinäidiger mir nit ohn Straffe brechen wirst / wo sonsten noch Gerechtigkeit bey den Göttern zufinden ist. So habe ich und mein Sohn jeder auch nur

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