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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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noch mannicher Ritter in den Schranken an / die sonst nicht willens waren / mit zustechen / daß ihre Anzahl sich auff 250 belief. König Mnata / Olaff / Arbianes / Markomir und Fabius eiferten über diese vier Brüder / liessen ihre guten Reitharnische holen / und begaben sich in die Schranken; und weil sie nicht wolten erkennet seyn / liessen sie Königin Valisken ihre Nahmen schrifftlich einreichen. Herkules sahe sie hinein zihen / zeigete es seinen Gesellen an / und erkennete sie / ausser Mnata und Markomir / bey ihrem reiten / wünschete auch daß sie vor dißmahl ihren Ehrgeiz gesparet hätten / und beredete sich mit den seinen / ihnen keine Ursach der Ausfoderung zugeben / und alle Gelegenheit ihrer Handwechselung zumeiden. Anfangs tahten sich vier ansehnliche Pannonier hervor / liessen die vier Gebrüder auff ein Speerbrechen ersuchen / und musten die mit Herkules und Ladisla traffen / im ersten Ritte die Erde küssen; Baldrich aber und Siegward wurden mit den ihren im andern Satze fertig. Mnata wunderte sich zum höchsten / daß der / so mit Herkules stach / so leicht gesellet wahr / massen er gegen Olaff bekennete / er würde unter die Handfestesten Ritter gerechnet /als der mannichem Ritter angesieget hätte. Vier andere setzeten sich auff die Bahn / den Unfal ihrer Landsleute zuverbessern / und traff der / so gestriges Tages den ersten Preiß mit davon gebracht / auff Herkules /hielt auch den Stoß redlich aus / und brachte den seinen sehr wol und geschiklich an / dz Herkules gestund / ihm währe die gestrige Ehre nicht unbillich zu teile worden; aber im andern Gange muste er / wie ungerne auch / herunter springen / welches ihn über die masse hefftig verdroß; dann er sahe / daß sein Obsieger dessen von jedermännig gepreiset ward. Ladisla hatte seinen schon im ersten Treffen nidergeworffen /aber Baldrich und Siegward musten den dritten Saz wagen / da es ihnen nach Willen fugete. Noch kunten sie nicht unangefochten bleiben / dann ein sehr starker Dähne / der sich gestern nicht hatte brauchen wollen /foderte Herkules auff ein Speer / setzete auch mit solcher Krafft auff ihn / daß Olaff / der ihn kennete / zu seiner Geselschafft sagete: Dafern dieser des Streits erliegen würde / wüste er dem Obsieger keinen festeren Stecher entgegen zustellen; nicht desto weniger warff ihn Herkules mit samt dem Pferde über und über; weil er aber im Sattel sich fest hielt / ward ihm auff begehren der ander Rit gerne verwilliget / in welchem er dergestalt ausgehoben ward / daß ihm im falle die Waffenriemen zersprungen / und er ohmächtig von dem Platze getragen ward. Ladisla bekam einen Teutschen zum Ausfoderer / der ihm zween Stösse aushielt / und im dritten rüklings absitzen muste /wie dann Baldrich und Siegward mit gleichmässigem Verfolge obsiegeten / jener einem Schweden / und dieser einem Wenden. Alle Zuseher verwunderte sich der treflichen Manheit dieser vier Brüder / welche alle mahl die Ordnung hielten / daß der mit der weissen Feder / oben an / nähest ihm der mit der gelben / drittens mit der rohten / und unterst mit der grünen sich stellete / und meyneten die Zuseher / es geschähe ihres unterschiedlichen Alters halben. Fabius begunte seine Geselschafft schon zuvermahnen / ob nit schier Zeit währe / sich mit diesen tapfferen Brüdern zuversuchen; aber Olaff hielt vor rahtsam / daß mans vorerst mit andern wagete / damit sie auch zuvor einen Nahmen erhielten da es irgend gegen diese mißglücken solte; stelleten sich demnach auff die Bahn / und traffen mit vier Böhmen und einem Wenden / da Olaff mit seinem Manne im ersten; Fabius im andern; Markomir auch im andern; Arbianes und Mnata im dritten Stosse fertig wurden / welches den vier Brüdern nicht unangenehm wahr / insonderheit als sie bald darauff zween Friesen / einen Schweden und zween Dänen /im andern Treffen niderwurffen. Drittens wurden sie aber ausgefodert von zween Teutschen und dreyen Franken / da Fabius und ein Teutscher in dreyen Treffen sich umsonst bemüheten / den Sieg zuerhalte /wiewol sie im lezten schier beyde absatteln müssen. Arbianes enthielt sich des Falles bloß durch Behendigkeit / da er seinen Gegener einen Franken herunter warff. Mnata ward von einem Teutschen im dritten Satze mit samt dem Pferde in den Sand gelegt. Markomir erlegete seinen Gegenstecher einen Franken im dritten Treffen. Aber Olaff ward mit den seinen bald anfangs fertig. Die vermeyneten vier Brüder fingen von neuen an / ihre Pferde zu tummeln / ehe

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