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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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jeder eine Huhtschnur zu 400 Kronen. Aber wegen des absonderlichen Treffens musten Leches /Bertram / und der frische Pannonier den ersten Preiß nehmen / jeder ein köstliches Pferd mit Silbern Hueffeisen und gestiktem Sattel / am Wert 1500 Kronen /den andern Preiß bekam Neda / Farabert und Wilhelm / ein herliches Schwert auf 1000 Kronen. Den dritten Prinsla / der Schwede Haldan / so den Arm zubrach /und der Däne / welcher mit Neda so tapffer getroffen hatte; jeder ein Par güldener Sporen mit Rubinen außgelegt / 600 Kronen am Preiß. Und damit gleichwol der ansehnlichsten Manheit ein Vorzug gegeben würde / setzete Königin Valiska ihrem geträuen Leches und Bertram einen grünen Roßmarien Kranz auff / und erinnerte sie / daß in Beschützung der unschuldig-unterdrükten / sie ihre Stärke anwenden solten; vor welche sonderliche Gnade sie sich untertähnigst bedanketen. Nach auffgehobenen Speisen bereiteten sich die jungen Könige und Fürsten zum Ringel Rennen / bey welchem Valiska sich in Amazonischer Kleidung mit finden lassen wolte / und ward sonst niemand ohn der junge Fabius in diese Geselschafft genommen / weil Leches und die anderen jungen Grafen sich dessen aus Untertähnigkeit wegerten / und unter der Ritterlichen Geselschafft mit stechen wolten / welche ihre eigene Bahn hatten. Ladisla machete an jener Seite / Leches an dieser den Anfang / und hielten sich sehr wol. Herkules dort / und Neda hier /machtens gleich also / wie auch Valiska und Kodius; König Mnata aber (der in dieser Ubung schlechte Erfahrenheit hatte) taht den ersten Fehlrit / wie auch Prinsla an jenem Orte. Baldrich und Olaff wahren gleiche eiferig / nicht weniger Siegward und Arbianes / denen Markomir und der junge Fabius nichts nachgaben / aber niemand taht es Herkules und Valisken gleich / und wahr eine Luft anzusehen / wie zierlich diese aller schönste Königin den ädlen Blänken unter der Zeit tummelte / wann die anderen in der Ubung des rennens wahren. Die Königlichen Zuseher hatten sich vordismahl anders verwechselt / so daß der Schwedische und Böhmische König den ersten; der Teutsche und Dänische den andern; der Fränkische und Herr Fabius den dritten Stand hielten / und der Däne König Henrichen glükselig preisete / daß der Himmel ihm nicht allein einen so volkomenen Sohn /sondern auch gleichmässige und in allen Tugenden vortrefliche Schwieger Tochter gegeben hätte / welche sonder einige Schmeicheley der ganzen Welt Beherschung wirdig währen. Worauff er zur Antwort gab; er dankete dem wahren Gott billich / daß er diesen seinen Kindern eine Tugend begierige Seele eingegossen hätte / hoffete auch / sie würden biß an ihr Ende dabey beständig verharren; jedoch rechnete er dieses noch nicht vor seine oder auch ihre höchste Glükseligkeit / sondern dz sie neben ihm zur seligmachenden Erkäntniß des einigen wahren Gottes / und zur ungezweiffelten Hoffnung des ewigen Lebens kommen währen / als welches ihrer aller Gewissen / Geist und Seele inniglich erlüstigte / daß sie nach dieser mühseligen Vergengligkeit / die billich einem Schatten und Traum vergliechen würde / eine ewig bestendige und aller Dinge unvergängliche Himmels-Freude von ihrem Heylande JEsus zugewarten hätten / deren kein irdischer Pracht / keine weltliche Ehr und Wollust möchte verglichen werden / ob man gleich über hundert Königreiche die Kronen auff dem Häupte trüge. Der Dänische König hatte dieser Christlichen Rede keine Empfindligkeit / sondern schätzete es vor einen eingebildeten Wahn / dessen rechten Grund zuerforschen ihm dannoch etlicher massen anlag; wolte aber sichs gegen König Henrich nicht merken lassen / sondern nahm vor / von seinem Sohn sich hernähst dessen zuerkunden / welches doch etliche Jahr verbliebe /uñ er kurz vor seinem Lebens Ende von demselben zum Christentuhm gebracht ward. Unter diesem und anderen Gesprächen ging das Ringelrennen beiderseits eiferig fort / und zwar an der Ritter Seite so viel hefftiger / weil daselbst ein dreydoppeltes Gestelle neben einander auffgerichtet / und drey Ringe zugleich angehänget wahren / daß allemahl ihrer drey zugleich rennen kunten / und funden sich über hundert und sechzig Ritter / mehrenteils Grafen und Herrn Standes bey dieser Ubung / welche biß an den späten Abend anhielt. An Fürstlicher Seite schämete sich König Mnata sehr / daß er in der Jugend dieser Ubung nit fleissiger obgelegen wahr / dann er wahr gegen die anderen kaum ein Lehr Schüler zurechnen /daß

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